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"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

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Welten. Es ist noch nicht das geistige Hören, das in diesem Lehrspruch genannt ist. In seinem<br />

Kommentar zu diesem Satz sagt Charles Johnston:<br />

«Die Übermittlung eines Wortes durch Gedankenübertragung ist die einfachste und früheste Form<br />

«geistigen Hörens» des geistigen Menschen; wenn diese Fähigkeit zunimmt, und wenn der geistige<br />

Mensch durch vollkommen konzentrierte Meditation eine grössere Vollkommenheit darin erreicht hat,<br />

kann er die Sprache der grossen Gefährten, die ihn auf seinem Weg beraten und ermutigen, hören und<br />

klar unterscheiden. Sie können zu ihm in wortlosen Gedanken oder in ganz klaren Worten und Sätzen<br />

sprechen».<br />

42. Durch konzentriertes Meditieren über die Beziehung zwischen dem Körper und der Akasha wird die<br />

Fähigkeit erlangt, aus der Materie (den drei Welten) aufzusteigen und sich im Raum zu bewegen.<br />

Die Akasha ist überall. In ihr leben wir, wirken wir und haben [339] wir unser Dasein. Es ist alles nur eine<br />

Substanz, und im menschlichen Körper finden wir die Entsprechungen zu den verschiedenen<br />

Differenzierungen.<br />

Wenn ein Mensch sich selbst kennt und sich der Beziehungen bewusst ist, die zwischen den durch die<br />

sieben Zentren wirkenden Energien und den sieben Zuständen der Materie und des Bewusstseins<br />

bestehen, dann ist er frei geworden und kann nach Belieben und ohne zeitliche Begrenzung mit allen<br />

diesen Zuständen in Kontakt kommen. Eine der sieben Zustände der Materie hat stets eine Beziehung zu<br />

dem einen oder anderen Zentrum; durch ein jedes dieser Zentren öffnet sich der Zugang zu einer<br />

bestimmten Ebene der planetarischen Sphären. Wenn der Jünger in seinem Leben die verschiedenen<br />

<strong>Yoga</strong>mittel, die in den vorhergehenden Büchern behandelt wurden, richtig durchgearbeitet hat, können<br />

ihm bestimmte Kenntnisse, gewisse Worte und Formeln anvertraut werden, die ihm durch konzentriertes<br />

Meditieren den Himmel öffnen und ihm das Recht geben, durch gewisse Zugänge in das Reich Gottes<br />

einzutreten.<br />

43. Wenn das, was das Licht verhüllt, beseitigt ist, tritt der Seins-Zustand ein, der körperlos genannt wird,<br />

der frei ist <strong>von</strong> den Modifikationen des Denkprinzips. Das ist der Zustand der Erleuchtung.<br />

Hier haben wir wieder eine freie Übersetzung, die mehr Wert auf die sinngemäss richtige Wiedergabe<br />

des Urtextes, als auf akademische Genauigkeit legt. <strong>Der</strong> Grund dafür wird uns klar werden, wenn wir<br />

einige bekannte Übersetzungen betrachten. Es sind korrekte Übersetzungen, aber sie weisen<br />

doppeldeutige Unklarheiten [340] auf, die sich zwangsläufig ergeben, wenn die Sanskritbegriffe wörtlich<br />

übersetzt werden.<br />

«Ein äusserliches, nicht angepasstes Fluktuieren ist die grosse Körperlosigkeit; dadurch entsteht ein<br />

Dahinschwinden der Verhüllung des Lichts». Woods.<br />

«Die externe, <strong>von</strong> Gedanken freie Modifikation (des inneren Organs) wird die grosse unkörperliche<br />

Modifikation genannt; sie bewirkt die Zerstörung dessen, was die Erleuchtung (des Verstandes)<br />

verdunkelt». Tatya.<br />

Vivekananda drückt den Lehrspruch mit folgenden Worten aus: «Durch Anwendung des sanyama<br />

(konzentrierter Meditation) auf die «wirklichen Modifikationen» der Denksubstanz ausserhalb des<br />

Körpers, "grosse Körperlosigkeit" genannt, schwinde das den Lichtglanz Verhüllende».<br />

Daraus werden die grossen Schwierigkeiten ersichtlich, mit denen alle Übersetzer zu tun haben, und<br />

darum die freie Wiedergabe des Satzes.<br />

Zwei Gedanken sind es, die durch diesen Lehrspruch ausgedrückt werden sollen. <strong>Der</strong> eine bezieht sich<br />

auf den Vorhang oder die Verhüllung, welche die Erleuchtung des Denkens verhindert, und der andere<br />

auf den Erkenntniszustand, der erreicht wird, wenn ein Mensch sich <strong>von</strong> dieser Verhüllung frei gemacht<br />

hat. Das, was das Licht überdeckt (der «Scheffel», <strong>von</strong> dem Christus im Neuen Testament spricht) sind<br />

die sich wandelnden, fluktuierenden Hüllen oder Körper. Wenn diese umgewandelt und überwunden sind,<br />

kann das Licht Gottes (der zweite göttliche Aspekt) den Menschen durchfluten, und er erkennt sich wie er<br />

ist. Erleuchtung strömt ein, und er erkennt sich als etwas, das anders ist als die Formen, durch die er<br />

[341] wirkt. Er ist nicht mehr in seinen Formen polarisiert oder verankert, sondern ist tatsächlich in einem<br />

Bewusstseinszustand der Körperlosigkeit. Sein Bewusstsein ist das eines Menschen, der sich ausserhalb<br />

des Körpers befindet, des wahren Menschen auf der ihm eigenen Ebene, der Ebene des wirklichen,<br />

entkörperten Denkers. Paulus kannte diesen Seinszustand, denn in seinem 2. Brief an die Korinther<br />

(12/2,4) weist er mit folgenden Worten darauf hin:<br />

«Ich kenne einen Menschen in Christo; vor 14 Jahren (ist er in dem Leibe gewesen, so weiss ich's nicht;<br />

oder ist er ausser dem Leibe gewesen, so weiss ich's auch nicht; Gott weiss es) ward derselbe entzückt<br />

bis in den dritten Himmel.<br />

Und ich kenne denselben Menschen ... er ward entzückt in das Paradies und hörte unaussprechliche<br />

Worte, welche kein Mensch sagen kann».<br />

Dieser «dritte» Himmel kann auf zweifache Weise verstanden werden: erstens als Mentalebene, auf der<br />

die wahre Heimat des geistigen Menschen, des Denkers, ist; oder als ein ganz bestimmter Zustand, der<br />

nur auf der dritten oder höchsten der drei abstrakten Unterebenen der Mentalebene erfahren werden<br />

kann.

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