"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici
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32. Um die Hindernisse und ihre Begleiterscheinungen zu überwinden, muss man den Willen intensiv auf<br />
eine Grundwahrheit (oder Prinzip) richten.<br />
33. Die Ruhe des Chitta (der Denksubstanz) kann durch stetes Mitgefühl, Herzensgüte, Zielstrebigkeit<br />
und dadurch erlangt werden, dass man in Freud und Leid und gegenüber jeder Art <strong>von</strong> Gut und Böse<br />
gleichmütig-gelassen bleibt.<br />
34. Die Ruhe des Chitta kann auch durch Regulierung des Prana oder Lebensodems erreicht werden.<br />
35. Beständigkeit des Denkens kann durch jene Konzentrationsarten erreicht werden, die mit den<br />
Sinneswahrnehmungen zu tun haben.<br />
36. Durch Meditieren über Licht und Strahlung kann man ein Wissen über den Geist gewinnen und so<br />
Frieden erlangen.<br />
37. Das Chitta wird beständig und frei <strong>von</strong> Illusionen, wenn die niedere Natur geläutert und ihr nicht mehr<br />
nachgegeben wird.<br />
38. Ruhe (Beständigkeit des Chitta) lässt sich durch Meditation über das Wissen erreichen, das uns<br />
durch Träume vermittelt wird.<br />
39. Ruhe kann auch dadurch erlangt werden, dass man sich auf das konzentriert, was dem Herzen am<br />
teuersten ist.<br />
40. So erstreckt sich sein Erkenntnisbereich vom unendlich Kleinen bis zum unendlich Grossen, und so<br />
vervollkommnet er sein Wissen, angefangen <strong>von</strong> Annu (dem Atom oder kleinsten Teilchen) bis zum Atma<br />
(Geist).<br />
41. Wer die Vrittis (mentalen Modifikationen) völlig beherrscht, erlangt einen Zustand der Wesenseinheit<br />
oder Gleichheit mit dem, was erkannt wird. <strong>Der</strong> Erkennende, das Erkannte und das Feld des Erkennens<br />
werden eins, so wie ein Kristall die Farben dessen annimmt, was sich in ihm widerspiegelt.<br />
42. Wenn der Wahrnehmende das Wort, die Idee (oder zugrundeliegende Bedeutung) und das Objekt<br />
miteinander in Verbindung bringt, so nennt man diesen mentalen Vorgang verständiges Beurteilen und<br />
Folgern.<br />
43. Wahrnehmung ohne vernunftgemässes Urteilen wird erreicht, wenn der Einfluss des Gedächtnisses<br />
ausgeschaltet ist, und wenn jenseits <strong>von</strong> Wort und Objekt nur noch die Idee vorhanden ist.<br />
44. Die beiden Arten der Konzentration (mit und ohne verständiges Beurteilen) können auch auf<br />
feinstoffliche Dinge angewendet werden.<br />
45. Das Grobstoffliche führt zum Feinstofflichen, und dieses führt stufenweise fortschreitend zum Zustand<br />
reinen geistigen Seins, der Pradhana genannt wird.<br />
46. Das alles gehört zur Meditation mit einem Saatgedanken.<br />
47. Wenn dieser überkontemplative Zustand erreicht ist, erlangt der Yogi durch die ausgeglichene Ruhe<br />
des Chitta (der Denksubstanz) reine geistige Erkenntnis.<br />
48. Seine Wahrnehmung ist nun unfehlbar genau. (oder: sein Denken enthüllt nur die Wahrheit).<br />
49. Diese besondere Wahrnehmung ist einzigartig; sie offenbart das, was das rationelle Denken (das auf<br />
Beweis, Ableitung und Folgerung beruht) nicht ergründen kann.<br />
50. Sie ist allen anderen Eindrücken feind und verdrängt sie.<br />
51. Wenn auch dieser Zustand des Wahrnehmens überwunden oder verdrängt ist, dann ist das reine<br />
Samadhi erreicht.<br />
DIE YOGA LEHRSPRÜCHE VON PATANJALI<br />
Buch I<br />
Das Problem der Vereinigung<br />
1. AUM. (OM) Die folgende [7] Unterweisung behandelt die Wissenschaft <strong>von</strong> der Vereinigung.<br />
AUM ist das Wort der Herrlichkeit. Es bedeutet das fleischgewordene Wort und die sichtbare Schöpfung<br />
des zweiten göttlichen Aspekts auf der Ebene der Materie. Dieses strahlende Erscheinen der Söhne der<br />
Rechtschaffenheit in der Welt wird dadurch erreicht, dass die in diesem Buch enthaltenen Regeln befolgt<br />
werden. Wenn alle Menschenkinder bewiesen haben, dass sie auch Gottes Kinder sind, wird auch der<br />
kosmische Gottessohn in noch grösserer Herrlichkeit erstrahlen. <strong>Der</strong> grosse Eingeweihte Paulus hat das<br />
visionär erschaut, als er sagte: «Alle Kreatur sehnt sich mit uns und ängstet sich noch immerdar ...<br />
wartend auf die Offenbarung der Kinder Gottes». (Römer VIII))<br />
Raja <strong>Yoga</strong>, die Wissenschaft der Vereinigung, gibt die Regeln und Wege an, wie<br />
1. ein bewusster Kontakt mit der Seele, dem zweiten Aspekt, dem Christus in uns, hergestellt werden<br />
kann,<br />
2. Wissen über das Selbst erlangt und dessen Herrschaft über das Nicht-Selbst aufrechterhalten werden<br />
kann;<br />
3. die Kraft des [8] Egos (der Seele) im täglichen Leben verspürt werden kann und wie die Seelenkräfte<br />
offenbar werden können;<br />
4. die niedere psychische Natur unterworfen werden kann und die höheren psychischen Fähigkeiten<br />
sichtbar bekundet werden können;<br />
5. das Gehirn mit der Seele in Verbindung kommt und Botschaften <strong>von</strong> ihr empfangen werden können;<br />
6. das «Licht im Kopf» verstärkt werden kann, so dass der Mensch zu einer lebendigen Flamme wird;