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mit CJD-Schülern und Profis an der Fachhochschule Bochum

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Politische Bildung<br />

Schul- <strong>und</strong> Hochschulpolitik. Beispiel Offene G<strong>an</strong>ztagsschule (OGS): Ein Schüler<br />

kitzelt die K<strong>an</strong>didaten, indem er von einem „defekten Schulsystem“ spricht. Da dürfte<br />

er bei FDP-K<strong>an</strong>didat Gerhard Papke direkte Zustimmung gef<strong>und</strong>en haben. Der wischt<br />

das Nach<strong>mit</strong>tags-Angebot als „Mogelpackung’’ vom Tisch: „Das ist Schule ohne Lehrer!“<br />

Andrea Milz will für die CDU keine „beliebige“ OGS, son<strong>der</strong>n eine G<strong>an</strong>ztagsschule,<br />

die den Namen auch verdient: also mehr Lehrer, d<strong>an</strong>n auch bessere, individuelle<br />

För<strong>der</strong>ung.<br />

Naturgemäß stoßen solche For<strong>der</strong>ungen auf Wi<strong>der</strong>spruch bei Rot-Grün. Claudia Owczarczak<br />

für die Grünen verteidigt das OGS-Angebot <strong>der</strong> L<strong>an</strong>desregierung durchaus als<br />

„frühzeitige För<strong>der</strong>ung“, auch SPD-K<strong>an</strong>didat Jochen Dieckm<strong>an</strong>n sieht in dem Angebot<br />

viele Pluspunkte („Es gibt viele Wege für die Nach<strong>mit</strong>tagsbetreuung“) <strong>und</strong> fragt als<br />

NRW-Fin<strong>an</strong>zminister, <strong>der</strong> auf einem Milliarden-Schuldenberg sitzt <strong>und</strong> knallhart sparen<br />

muss, die K<strong>an</strong>didaten von CDU <strong>und</strong> FDP süffis<strong>an</strong>t: Wie soll denn Ihr „Mehr-Programm“<br />

bezahlt werden?“<br />

„Streichen <strong>der</strong> Steinkohlesubvention von 16 Milliarden Euro in den nächsten Jahren,<br />

d<strong>an</strong>n können 8000 neue Lehrer eingestellt werden,“ lautet Gerhard Papkes FDP-Lösung.<br />

„D<strong>an</strong>n stehen 25 000 Arbeitslose mehr auf <strong>der</strong> Straße <strong>und</strong> <strong>der</strong> soziale Frieden<br />

ist dahin“, kontert Dieckm<strong>an</strong>n. Uff, die 150 Schüler in <strong>der</strong> Aula lernen schnell, dass es<br />

eben keine „einfachen Lösungen“ gibt, <strong>und</strong> dass Politik in <strong>der</strong> Tat ein „schwieriges Geschäft“<br />

ist.<br />

Das gilt auch für die Hochschulpolitik. Während Andrea Milz (CDU) <strong>und</strong> Gerhard Papke<br />

(FDP) für die Einführung von Studiengebühren nicht nur in NRW eintreten, um den<br />

„T<strong>an</strong>ker“ Hochschule flott für den nationalen wie globalen Wettstreit zu machen, stellt<br />

Jochen Dieckm<strong>an</strong>n klar: „Das ist nicht <strong>mit</strong> <strong>der</strong> SPD zu machen!“ Klingt alles plausibel,<br />

was hier pro <strong>und</strong> contra Studiengebühren auf dem Podium geäußert wird. Ob es aber<br />

von den künftigen Studenten da unten in <strong>der</strong> Aula goutiert wird, ist zweifelhaft. Es dürfte<br />

zwar auch ihnen klar sein, dass eine erstklassige Hochschulausbildung nicht zum<br />

Nulltarif zu haben ist. Aber „mindestens 10 000 Euro Schulden zum Berufsstart’’ findet<br />

einer <strong>der</strong> Fragesteller auch nicht prickelnd. Tja, nicht nur Politik ist schwierig, son<strong>der</strong>n<br />

auch das Leben!<br />

100<br />

10. Mai 2005, Bonner R<strong>und</strong>schau<br />

1. Halbjahr 2005/2006

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