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mit CJD-Schülern und Profis an der Fachhochschule Bochum

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SV-Arbeit<br />

Ehemaliger <strong>CJD</strong>-Schüler geht als Zivi<br />

zu den Straßenkin<strong>der</strong>n nach Bolivien<br />

Marco Just geht ab September für elf Monate in das<br />

südamerik<strong>an</strong>ische Bolivien. Den Kontakt dorthin hat<br />

<strong>der</strong> Abiturient <strong>der</strong> <strong>CJD</strong> Jugenddorf-Christophorusschule,<br />

Abiturjahrg<strong>an</strong>g 2005, über bolivi<strong>an</strong>ische Austauschschüler<br />

<strong>an</strong> seiner ehemaligen Schule geknüpft.<br />

Marco Just aus Thomasberg wird in Kürze seinen Zivildienst<br />

<strong>an</strong>treten. Dies ist <strong>an</strong> sich nichts Beson<strong>der</strong>es,<br />

geht es <strong>der</strong>zeit doch vielen Abiturienten so wie dem 19-<br />

Jährigen. Doch Marco wird seine Zeit nicht in einer <strong>der</strong><br />

üblichen Zivildienststellen wie Altenheimen o<strong>der</strong> mobilen<br />

Pflegediensten leisten. Marco Just fliegt am 12.<br />

September für elf Monate nach Bolivien, das als ärmstes<br />

L<strong>an</strong>d Lateinamerikas gilt, um in S<strong>an</strong>ta Cruz <strong>mit</strong><br />

Marco Just<br />

Straßenkin<strong>der</strong>n zu arbeiten. „Ich habe mich gefragt,<br />

ob ein gewöhnlicher Zivi-Job auf Dauer nicht zu monoton für mich ist. Dass ich auf diese<br />

Weise einen Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalt <strong>mit</strong> einer solch nützlichen Arbeit verbinden k<strong>an</strong>n,<br />

ist die optimale Lösung für mich“, erklärt <strong>der</strong> junge M<strong>an</strong>n seine Entscheidung. Noch<br />

weiß er nicht genau, was in Bolivien auf ihn zukommt. „Das Projekt ‘Casa de Acogida<br />

M<strong>an</strong>o Amiga/Hogar Don Bosco’ hat sich zur Aufgabe gemacht, Kin<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> Straße<br />

ein Dach über dem Kopf zu bieten“, berichtet <strong>der</strong> 19-Jährige.<br />

Ob er jedoch in <strong>der</strong> zu dem Projekt gehörenden Einrichtung „Techo Pinardi“, die Kin<strong>der</strong>n,<br />

die tagsüber auf <strong>der</strong> Straße leben, eine Übernachtungsmöglichkeit bietet, in einer<br />

Tageseinrichtung o<strong>der</strong> als Streetworker arbeiten wird, ist noch ungewiss. Dies wird er<br />

erst vor Ort erfahren. „Es war mir wichtig, dass ich Kontakt zu den Menschen habe“, erzählt<br />

Marco weiter, <strong>der</strong> sich trotz seines Engagements auch <strong>der</strong> Risiken <strong>der</strong> Aktion bewusst<br />

ist. Die Arbeit <strong>mit</strong> verarmten <strong>und</strong> oftmals drogenabhängigen Kin<strong>der</strong>n schreckt<br />

ihn aber nicht ab: „Wir leben hier in einer heilen Welt, <strong>und</strong> ich denke, es ist wichtig zu<br />

sehen, wie das Leben auch sein k<strong>an</strong>n. Nach solchen Erfahrungen weiß m<strong>an</strong> das G<strong>an</strong>ze<br />

hier in Deutschl<strong>an</strong>d auch mehr zu schätzen“, ist sich Marco Just sicher.<br />

Auch seine Eltern unterstützen ihn trotz <strong>an</strong>fänglicher Sorgen. „Sie stehen mir zur Seite,<br />

weil sie sehen, dass es genau das ist, was ich machen möchte.“ Erste Kontakte zu<br />

Südamerika knüpfte <strong>der</strong> Thomasberger über bolivi<strong>an</strong>ische Austauschschüler, die die<br />

Jugenddorf-Christophorusschule in Königswinter besuchten, <strong>an</strong> <strong>der</strong> Marco dieses Jahr<br />

erfolgreich sein Abitur machte. „Die Austauschschüler gehörten zur Oberschicht in<br />

S<strong>an</strong>ta Cruz. Wenn ich sie dort besuche, werde ich also die krassen Gegensätze zwischen<br />

den reicheren <strong>und</strong> den ärmsten Menschen in S<strong>an</strong>ta Cruz erleben“, sagt er.<br />

1. Halbjahr 2005/2006<br />

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