Sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt gegen ... - unhcr

Sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt gegen Flüchtlinge, RückkehrerInnen und Binnenvertriebene
Es zeigt sich deutlich, dass Verhaltensänderungen in einem dieser Bereiche
Auswirkungen auf alle Bereiche haben können. Maßnahmen zur Vorbeugung
und Reaktion auf sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt sollten
daher auf allen Ebenen ansetzen.
Sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt kommt in allen Gesellschaftsschichten,
Kulturen, Religionen, Rassen, Geschlechtern und
Altersgruppen vor.
Sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt im Verlauf
des Fluchtgeschehens
In bewaffneten Konflikten werden soziale Strukturen zerstört. Frauen und
Kinder, die vor Kampfhandlungen fliehen und Asyl suchen, laufen zusätzlich
Gefahr, Opfer von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt zu werden.
Familien werden auf der Flucht oft entzweit: Kinder werden vom Rest
der Familie getrennt und Frauen müssen plötzlich allein die Verantwortung
für den Schutz und die Versorgung ihres Haushalts tragen. Die folgende
Tabelle (adaptiert nach einer Tabelle von S. Purdin) beschreibt die Arten von
Gewalt, zu denen es in den verschiedenen Phasen des Flüchtlingsdaseins
kommen kann.
Phase
Während des
Konflikts, vor der
Flucht
Während der Flucht
Im Asylland
Während der
Repatriierung
Während der
Wiedereingliederung
Art der Gewalt
Missbrauch durch Personen in Machtpositionen; sexuelle Tauschgeschäfte
mit Frauen; tätliche sexuelle Übergriffe, Vergewaltigung, Entführung durch
bewaffnete Mitglieder der Konfliktparteien einschließlich der Sicherheitskräfte;
Massenvergewaltigungen und erzwungene Schwangerschaften.
Sexuelle Übergriffe durch Banditen, Grenzbeamte, Piraten, Gefangennahme
durch Menschenhändler, Sklavenhändler.
Sexuelle Übergriffe, Nötigung, Erpressung durch Autoritätspersonen,
sexueller Missbrauch unbegleiteter Kinder in Pflegeheimen/-familien,
häusliche Gewalt, sexuelle Übergriffe in Transiteinrichtungen, beim
Wasserholen, Holzsammeln usw.; Sex zum Überleben/Zwangsprostitution,
sexuelle Ausbeutung von Personen, die sich um einen Rechtsstatus im
Asylland oder um Zugang zu Unterstützung und Ressourcen bemühen,
Wiederaufnahme schädlicher traditioneller Praktiken.
Sexueller Missbrauch von Frauen und Kindern, die von ihren Familien
getrennt wurden, sexueller Missbrauch durch Personen in Machtpositionen,
tätliche sexuelle Übergriffe, Vergewaltigung durch Banditen, Grenzbeamte,
Zwangsrepatriierung.
Sexueller Missbrauch gegen RückkehrerInnen als Form der Vergeltung,
sexuelle Erpressung zur Regelung des Rechtsstatus, Ausschluss von Entscheidungsprozessen,
Verweigerung oder Blockierung des Zugangs zu Ressourcen,
des Rechts auf eigene Personaldokumente und des Rechts auf
Rückerstattung von Eigentum bzw. des Rechts auf Eigentum.
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