Sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt gegen ... - unhcr
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Vorbeugung von <strong>Sexuelle</strong>r <strong>und</strong> Geschlechtsspezifischer <strong>Gewalt</strong><br />
Kapitel 3<br />
■ Sorgen Sie dafür, dass lebenswichtige Güter wie Nahrungsmittel, Wasser<br />
<strong>und</strong> Brennstoff zum Kochen entweder direkt an Frauen ausgegeben oder<br />
durch Frauen verteilt werden. Stellen Sie sicher, dass diese Güter leicht<br />
zugänglich sind <strong>und</strong> Frauen sie nicht in entlegenen Gebieten sammeln<br />
bzw. holen müssen.<br />
■ Lassen Sie Latrinen in sicherer Entfernung von Wohnräumen errichten <strong>und</strong><br />
sorgen Sie für eine räumliche Trennung zwischen den Örtlichkeiten für<br />
Männer <strong>und</strong> jenen für Frauen.<br />
■ Vergewissern Sie sich, dass das Areal gut beleuchtet ist, vor allem die von<br />
Frauen benützten Zugangswege zu Dienststellen <strong>und</strong> Einrichtungen.<br />
■ Stellen Sie sicher, dass die Latrinentüren mit Schlössern versehen werden<br />
<strong>und</strong> dass in gemeinschaftlichen Waschräumen die Intimsphäre von Frauen<br />
<strong>und</strong> Mädchen gewahrt ist.<br />
■ Ermutigen Sie die Frauen, gleichberechtigt an der Lagerleitung <strong>und</strong> in<br />
Entscheidungsgremien mitzuwirken.<br />
■ Sorgen Sie für Polizeischutz <strong>und</strong> Sicherheitspatrouillen im Lager <strong>und</strong> achten<br />
Sie darauf, dass die Polizeikräfte regelmäßig geschult werden, damit<br />
sie effektive Partner in der Prävention von sexueller <strong>und</strong> <strong>geschlechtsspezifische</strong>r<br />
<strong>Gewalt</strong> sind.<br />
■ Sorgen Sie für eine regelmäßige UNHCR- <strong>und</strong>/oder NRO-Präsenz im Lager.<br />
Kapitel 4 Kapitel 3 Kapitel 2 Kapitel 1<br />
■ Achten Sie darauf, dass alle Flüchtlinge registriert werden.<br />
■ Setzen Sie sich dafür ein, dass Flüchtlinge amtliche Identitätsdokumente<br />
erhalten.<br />
■ Machen Sie sich die Einstellung der örtlichen Bevölkerung zu Flüchtlingen<br />
bewusst. Manche Mitglieder der Aufnahmegemeinschaft betrachten<br />
Flüchtlinge möglicherweise als materiell privilegiert, da sie Unterstützung<br />
erhalten, <strong>und</strong> sind deshalb negativ <strong>gegen</strong> sie eingestellt.<br />
STRATEGIE:<br />
Registrieren Sie alle Flüchtlinge.<br />
Wenn nur das männliche Familienoberhaupt registriert wird <strong>und</strong><br />
Bezugsscheine erhält, kann es vorkommen, dass Frauen dadurch gezwungen<br />
werden, bei einem gewalttätigen Partner zu bleiben, weil sie Angst<br />
haben, von der Versorgung mit Lebensmitteln <strong>und</strong> anderen Hilfsdiensten<br />
abgeschnitten zu werden. Deshalb müssen Flüchtlinge unbedingt einzeln<br />
registriert werden <strong>und</strong> jeder für sich einen eigenen Registrierungsausweis<br />
erhalten. Wenn es sich als unmöglich erweist, jedem einzelnen Familienmitglied<br />
einen eigenen Ausweis auszustellen, sollte prioritär dafür gesorgt<br />
werden, dass erwachsene Frauen die nötigen Dokumente erhalten, die sie<br />
zum Bezug von Unterstützung benötigen.<br />
Siehe auch:<br />
• UNHCR-EXCOM-Beschluss Nr. 91 (LII) über die Registrierung von Flüchtlingen <strong>und</strong><br />
Asylsuchenden (UNHCR 2001)<br />
• Handbook for Emergencies – Zweite Auflage (UNHCR 2000)<br />
• Richtlinien zum Schutz von Flüchtlingsfrauen (UNHCR 1991)<br />
Kapitel 8 Kapitel 7 Kapitel 6 Kapitel 5<br />
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