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Sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt gegen ... - unhcr

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<strong>Sexuelle</strong> <strong>und</strong> <strong>geschlechtsspezifische</strong> <strong>Gewalt</strong> <strong>gegen</strong> Flüchtlinge, RückkehrerInnen <strong>und</strong> Binnenvertriebene<br />

Traumatisierten wird am besten durch Maßnahmen aus der eigenen Gemeinschaft<br />

geholfen. Solche Maßnahmen können Folgendes umfassen:<br />

■ Identifizierung <strong>und</strong> Ausbildung traditioneller HelferInnen in der<br />

Gemeinschaft<br />

■ Bildung von Unterstützungsgruppen für Frauen oder von speziellen<br />

Unterstützungsgruppen für Opfer/Überlebende von sexueller <strong>und</strong><br />

<strong>geschlechtsspezifische</strong>r <strong>Gewalt</strong> <strong>und</strong> ihre Familien<br />

■ Einrichtung von speziellen Anlaufstellen, in denen Opfer/Überlebende vertraulich<br />

<strong>und</strong> mitfühlend betreut, informiert <strong>und</strong> beraten werden<br />

■ Psychosoziale Betreuer sollten außerdem<br />

• Opfern/Überlebenden <strong>und</strong> ihren Familien Krisenintervention anbieten<br />

(zuhören, emotional unterstützen, beruhigen) <strong>und</strong> sie für längerfristige<br />

psychische Betreuung an geeignete Stellen weiterverweisen,<br />

• zur Wiederaufnahme positiver traditioneller Heil- oder Reinigungspraktiken<br />

ermutigen, die in der Heimat nach traumatischen oder schmerzlichen<br />

Erlebnissen erfolgreich angewendet werden,<br />

• sich <strong>gegen</strong>über Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen, Polizei-/Sicherheitskräften,<br />

dem Rechts-/Justizsystem <strong>und</strong> anderen Dienstleistern für die Opfer/<br />

Überlebenden einsetzen,<br />

• Gruppenaktivitäten für Opfer/Überlebende <strong>und</strong> andere Frauen organisieren,<br />

die geeignet sind, Unterstützungsnetze zu bilden, die Wiedereingliederung<br />

in die Gemeinschaft zu erleichtern, Wissen <strong>und</strong> Selbstvertrauen<br />

zu vermitteln <strong>und</strong> wirtschaftliche Selbstständigkeit zu fördern.<br />

Entwickeln Sie einkommensfördernde <strong>und</strong> Kleinstkreditprojekte, um<br />

den Betroffenen zu helfen, (wieder) das Gefühl zu haben, auf eigenen<br />

Beinen stehen zu können.<br />

Siehe auch:<br />

• How to Guide: A Community-Based Response to Sexual Violence Against Women,<br />

Ngara, Tanzania (UNHCR 1997)<br />

• Mental Health of Refugees (UNHCR/WHO 1996)<br />

Planung von Maßnahmen im<br />

Sicherheitsbereich<br />

In manchen Fällen braucht ein Opfer/eine Überlebende nach dem Vorfall<br />

einen sicheren Ort. Sie kann möglicherweise nicht nach Hause zurückkehren,<br />

wenn etwa der Täter aus der eigenen Familie kommt, ein Nachbar ist<br />

oder aus ihrem gesellschaftlichen Nahbereich stammt. Die Bereitstellung<br />

eines sicheren Ortes <strong>und</strong> von Sicherheit für die Opfer/ Überlebenden ist in<br />

erster Linie Aufgabe der Familie <strong>und</strong> der Gemeinschaft.<br />

76<br />

■ Erarbeiten Sie Strategien <strong>und</strong> Lösungen, wie Opfern/Überlebenden unverzüglich<br />

Schutz geboten werden kann, etwa in Form von Umsiedlung,<br />

Einrichtung einer Sicherheitszone im Lager oder Bereitstellung eines<br />

sicheren Ortes. Die Schaffung von sicheren Häusern sollte erst als letzte<br />

Möglichkeit in Betracht gezogen werden, da diese, wenn sie sich außerhalb<br />

der Gemeinschaft befinden <strong>und</strong> von operativen Partnern geführt<br />

werden, das Opfer/die Überlebende noch stärker isolieren können.

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