PDF, 6.8 MB - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface ...
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Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />
Tab. 12 H<strong>and</strong>lungshinweise für ein 6kologisches Konsumentlnnenverhalten<br />
H<strong>and</strong>lungshinweis<br />
Einschrãnkung<br />
1. Saisongerechte Produkte bevorzugen und aut Produkte<br />
aus dem Gewãchshaus verzichten<br />
2. Verzicht aut mit dem Flugzeug transportierte Produkte.<br />
Auswahl von Produkten mit kurzen Transportwege.<br />
3. Geringe Verarbeitungstiefe, frische i.mgekühlte Produkte.<br />
Auch kurze Wege kõnnen relevant sein, wenn nur geringe<br />
Mengen transportiert werden (Einkauf mit dem PKW,<br />
Feinsammlung bzw. Verteilung).<br />
,~~~~----------<br />
Einige sogenannte Frischprodukte z.B. Teigwaren werden<br />
aus vorher tietgetrorenen Waren hergestellt und sind<br />
somit u.U. umweltbelastender. Keine Aussagen sind zur<br />
Zeit mõglich zum Trade off zwischen hõheren Umweltbelastungen<br />
aufgrund der Weiterverarbeitung zu Conveni·<br />
ence (Fertig) Produkten und der reduzierten Umweltbelastungen<br />
aufgrund der einfacheren Zubereitung in der<br />
Konsumphase.<br />
4. Geringes Gewicht des Verpackungsmate"'"'ri'-a':-Is-. -~-' DieArt des Verpackungsmaterials z.B. Plastik óder Papier<br />
hat eher einen geringen Einfluss auf die Umweltbelastungen.<br />
Insgesamt wurde die Bedeutung des Verpakkungsmaterials<br />
für den umweltgerechten Einkauf in der<br />
Vergangenheit eher überbewertet. Dies ist wohl damit zu<br />
begründen das der Verpackungsabfall für Konsumentlnnen<br />
die zunãchst am besten wahrzunehmende Umweltverschmutzung<br />
darstellt. Diese ist aber bei einer Betrachtung<br />
des gesamten Lebenszyklus eher wenig relevant.<br />
---<br />
5. Haushaltsführung: Verzicht aufs Auto beim Einkauf,<br />
mõglichst geringe Kühlung der eingekauften Produkte,<br />
energiesparende Zubereitung, Vermeidung bzw.<br />
Recycling von Abfãllen und Minimierung der Verluste<br />
durch Verfall.<br />
Schwierig ist z.Zt. noch ein abschliessendes Urteil im Vergleich von Produkten aus biologischem<br />
Anbau hergestellt unter Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger sowie konventionell bzw. in Integrierter<br />
Produktion hergestellten Nahrungsmitteln. Erstere vermeiden Umweltbelastungen durch<br />
den Einsatz von Pestiziden. Demgegenüber steht ein hoherer L<strong>and</strong>verbrauch. Ausserdem führt die<br />
Düngung mit Hofdünger zu einer hoheren Freisetzung von Stickstoffverbindungen mit Auswirkungen<br />
auf Überdüngung, Versauerung und ToxiziHit. Die unter Umst<strong>and</strong>en geringere Energieintensitat<br />
des biologischen L<strong>and</strong>baus durch den Verzicht auf Kunstdünger reicht als alleiniges Argument<br />
für diese Anbauweise nicht aus. Die Schwankungsbreite bei der Betrachtung einzelner HOfe<br />
kann zumindestens zum Teil den Einfluss eines bestimmten Produktionsverfahrens für die Umwelt<br />
überlagem.<br />
Die unter okologischen Gesichtspunkten günstigste Emahrungsweise ist wohl die Selbstversorgung<br />
aus dem eigenen Garten unter Verzicht auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngem.<br />
Nur wenige KonsumentInnen werden jedoch nach diesem ldealbild leben konnen.<br />
Oft konnen jedoch nicht alle der oben genannten H<strong>and</strong>lungshinweise beachtet werden. Beim Zusammenspiel<br />
mehrerer der oben genannten Faktoren, mit entgegengesetzter Umweltrelevanz (z.B.<br />
Entscheidung zwischen einem Schweizer Produkt aus dem Gewachshaus oder Ausl<strong>and</strong>isches Produkt<br />
aus dem Freil<strong>and</strong>) ist eine Untersuchung für den Einzelfall notwendig, um die am wenigsten<br />
umweltbelastende Variante zu bestimmen. Für KonsumentInnen, aber auch für die Akteure in der<br />
vorgelagerten Produktionskette, ist eine so1che Entscheidung oftmals schwierig, da die notwendigen<br />
Informationen nicht mit den notigen Details zur Verfügung stehen. Deutlich wurde aus den hier<br />
vorgenommen Auswertungen, das die Konzentration auf ein Optimierungsmerkmal nicht unter allen<br />
Umst<strong>and</strong>en zu einer Okologisierung führt. Deshalb ist es weiterhin notwendig, an der Aufklarung<br />
der Umweltrelevanz einzelner Produktmerkmale zu arbeiten und vereinfachende H<strong>and</strong>lungsempfehlungen<br />
weiterzugeben.<br />
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