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Arbeitshilfe zur Gestaltung von Weiterbildung - Bildungspolitik - Ver.di

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ver.<strong>di</strong> Grundsatzprogramm<br />

<strong>Weiterbildung</strong> im Entwurf des neuen ver.<strong>di</strong>-Grundsatzprogramms<br />

Berufliche Aus- und <strong>Weiterbildung</strong><br />

Eine lernende Gesellschaft, <strong>di</strong>e Innovationen fördern und hervorbringen will und <strong>di</strong>e<br />

Wissen kreativ erzeugen und verarbeiten will, ist auf <strong>di</strong>e Lernbereitschaft ihrer<br />

Mitglieder angewiesen. Die Gesellschaft wird sich nur dann solidarisch weiterentwickeln<br />

und ein hohes Maß an Partizipation der Bürger erreichen, <strong>di</strong>e Wirtschaft<br />

wird nur dann nachhaltig wachsen und leistungsstark bleiben, wenn Wissen sich<br />

stän<strong>di</strong>g erneuert und lebensbegleitendes Lernen eine Selbstverständlichkeit ist.<br />

Deshalb ist <strong>di</strong>e Frage des lebensbegleitenden Lernens nicht allein eine Angelegenheit<br />

der Tarifvertragsparteien, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.<br />

Über gesetzliche Regelungen auf Bundesebene muss der Rahmen für ein einheitliches<br />

und zukunftsfähiges System der <strong>Weiterbildung</strong>spolitik in Deutschland geschaffen<br />

werden. Eine aktive staatliche <strong>Weiterbildung</strong>spolitik soll Rahmenbe<strong>di</strong>ngungen<br />

setzen für ein Recht auf <strong>Weiterbildung</strong>, für Lernzeiten, Finanzierung, Beratung, Transparenz,<br />

Qualitätssicherung und Zertifizierung. Sie soll mehr <strong>Ver</strong>bindlichkeit und<br />

Planungssicherheit für alle Beteiligten herstellen.<br />

Qualifikation wird für <strong>di</strong>e berufliche Weiterentwicklung der Beschäftigten immer<br />

mehr <strong>zur</strong> entscheidenden Größe: Qualität und Sicherheit ihres Arbeitsplatzes, aber<br />

auch Karrierechancen und Eingruppierungsperspektiven hängen nicht zuletzt da<strong>von</strong><br />

ab, was jeder einzelne an Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen mitbringt. Es ist<br />

absehbar, dass <strong>di</strong>ese Bedeutung noch steigen wird, denn <strong>di</strong>e Arbeit der Zukunft fordert<br />

<strong>von</strong> den Arbeitnehmer/-innen nicht nur eine solide Erstausbildung, sondern <strong>di</strong>e<br />

Bereitschaft, stän<strong>di</strong>g dazuzulernen.<br />

Der Zugang zu <strong>Weiterbildung</strong> und <strong>di</strong>e <strong>Ver</strong>fügbarkeit <strong>von</strong> <strong>Weiterbildung</strong>sangeboten<br />

sind damit zu einer sozialen Frage ersten Ranges geworden. ver.<strong>di</strong> wird deshalb in<br />

der Tarifpolitik einen besonderen Schwerpunkt auf <strong>di</strong>e berufliche <strong>Weiterbildung</strong> richten.<br />

Dabei ist es für uns zentral, dass alle Beschäftigten gleichermaßen Zugang zu<br />

geeigneten <strong>Weiterbildung</strong>sangeboten haben. Deshalb fordern wir einen Rechtsanspruch<br />

auf berufliche <strong>Weiterbildung</strong>.<br />

Ergänzend wollen wir in der Tarifarbeit <strong>Weiterbildung</strong>sansprüche auch branchenbezogen<br />

sichern. Wir wollen Freistellungszeiten mit den Arbeitgebern vereinbaren und<br />

<strong>di</strong>e Ansprüche auf Lernzeit über Jahresgrenzen hinweg übertragbar machen. Dafür<br />

sollen Lernzeitkonten eingerichtet werden.<br />

Wir wollen, dass <strong>Weiterbildung</strong>sleistungen der Beschäftigten tariflich bei der Eingruppierung<br />

berücksichtigt werden. Die Gesamtkosten für <strong>di</strong>e <strong>Weiterbildung</strong>smaßnahmen<br />

soll grundsätzlich der Arbeitgeber tragen.<br />

Die Finanzierung der beruflichen <strong>Weiterbildung</strong> über eine branchenbezogene Umlage<br />

halten wir für das Instrument der Zukunft, mit dem es möglich ist, <strong>di</strong>e wachsenden<br />

Kosten auf alle Unternehmen zu verteilen und das Finanzvolumen insgesamt zu

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