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Oliva, H., Hartmann, R., Schlanstedt, G. & Brömme, B ... - Fogs GmbH

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1<br />

Einleitung<br />

1.1 Ausgangssituation<br />

Im Freistaat Sachsen sind – wie auch auf Bundesebene – psychisch kranke bzw. seelisch<br />

behinderte Menschen und Suchtkranke überdurchschnittlich häufig von Arbeitslosigkeit<br />

betroffen. Aufgrund der bei diesem Personenkreis i.d.R. anzutreffenden gravierenden<br />

Vermittlungshemmnissen und der Arbeitsmarktsituation ist eine Integration inn den allgen<br />

vor allem<br />

meinen Arbeitsmarkt mit erheblichen Problemen verbunden. Zudem stellen<br />

chronisch psychisch kranke Menschen, z.T. als Folge ihrer Krankheit, keinen Antrag auf<br />

(Schwer-)Behinderung bzw. lehnen eine Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte<br />

Menschen (WfbM) ab. Insofern sind Qualifizierungs- und Beschäftigungsangebote in Zu-<br />

zur Teil-<br />

verdienstfirmen 1 ein wichtigess Instrument, um für diese Menschenn die Chancen<br />

habe am Arbeitsleben zu erhöhen und schrittweise Übergänge inn den allgemeinen Ar-<br />

beitsmarkt zu ermöglichen.<br />

Der Freistaat Sachsen (vertreten durch das SMS) fördert mit Mitteln des Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF)<br />

und mittelss freiwilliger Zuwendungen schon seit einigen Jahren Qualibehinderte<br />

fizierungs- und Beschäftigungsprojekte für psychischh kranke bzw. seelisch<br />

Menschen und Suchtkranke auf Basis geringfügiger<br />

Beschäftigung („Zuverdienstmög-<br />

Suchthil-<br />

lichkeiten“). Die Förderung erfolgt auf Grundlage der Richtlinie Psychiatrie und<br />

fe (RL-PsySu) vom 8. Juni 2006 2 des Freistaats Sachsen sowie der ESF-Richtlinie des<br />

SMS/ SMUL – Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (Vorhaben-<br />

werden derzeit die Personalkosten für eine/n FachanleiterIn (oder Sozialpädagogen/in),<br />

bezogen auf eine Gruppe von fünf f bis zehnn MitarbeiterInnen 4 , gefördert.<br />

I.d.R. werden die o.g. Maßnahmen von Betrieben gemeinnütziger<br />

Träger und/ /oder recht-<br />

bereich I) 3 und bezieht sich auf Arbeitsplätze in Zuverdienstfirmen. Im Wesentlichen<br />

lich und wirtschaftlich selbstständigen Unternehmen durchgeführt,<br />

, die psychisch kranken<br />

bzw. seelisch behinderten Menschen sowie Suchtkranken Arbeits- und Beschäftigungs-<br />

g der ESF-<br />

plätze<br />

anbieten. Aufgrund derr spezifischenn Zielgruppen und der AusgestaltungA<br />

Förderbausteine führen nur wenige Trägerr diese Maßnahmen durch. Die wichtigsten Ar-<br />

beits- und Tätigkeitsfelder beziehen sich dabei ganz überwiegendd auf Baunebenleistun-<br />

Ver-<br />

gen, Hausmeisterdienstleistungen, Garten-- bzw. gastronomische Angebote. Die wöchentliche<br />

Arbeitszeit der MitarbeiterInnen beträgt häufig weniger als 15 Stunden, sie istt i.d.R. fle-<br />

und Landschaftspflege, Elektromontage,<br />

packungsarbeiten<br />

oder Möbelbörsen<br />

xibel an den Bedürfnissen der MitarbeiterInnen sowie an der Auftragslage der Firmen<br />

orientiert, sodass auch längere Krankheitszeiten ausgeglichen werden w können. Zudem<br />

sind die Arbeitsverträge üblicherweise hinsichtlich ihrer Dauer nicht befristet, d.h. nicht<br />

an Maßnahme- oder Bewilligungszeiträume geknüpft. 5<br />

Bzgl. der Rahmenbedingungen kann festgehalten werden, dass für die Landesförderung<br />

gem. RL-PsySu bisher nur begrenzte Mittel zur Verfügung standen, sodass in der Ver-<br />

1 Im<br />

Folgenden wird für die Arbeits- und Qualifizierungsprojekte der Begriff Zuverdienstfirma, Zuverdienstprojekt,<br />

Zuverdienstangebot und Zuverdienst synonym verwendet.<br />

2 Vgl. Sächsisches Staatsministeriumm für Soziales. (2006). Richtlinie zur Förderung sozialpsychiatrischer Hilfen, der<br />

Suchtprävention und Suchtkrankenhilfe (Richtlinie Psychiatrie und Suchthilfe – RL-PsySu).<br />

3 Vgl. Richtlinie des<br />

Sächsischen Staatsministeriums<br />

für Soziales und des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt<br />

und Landwirtschaft zur Förderung von aus dem Europäischen Sozialfonds mitfinanzierten Vorhaben der Förderperiund<br />

Beschäfti-<br />

ode 2007 – 2013 (ESF-Richtlinie SMS/SMUL) S<br />

vomm 31. Juli 2007. Hier: Teil 2/I: Qualifizierungs-<br />

Q<br />

gungsvorhaben für<br />

benachteiligte junge Menschen – Jugendberufshilfe; Integrationsvorhaben für psychisch Kranke;<br />

Integrationsprojekte für Schwerbehinderte Menschen.<br />

4 In<br />

der Fachdiskussion werden für Personen, P die eine Zuverdienstmöglichkeit nutzen bzw. in einer Zuverdienstfirma<br />

arbeiten, verschiedene Begrifflichkeiten verwendet: : TeilnehmerInnen, „ZuverdienstlerInnen“ oder Beschäftigte. Im<br />

vorliegenden Bericht werden sie alss MitarbeiterInnenen (der Zuverdienstfirmen) bezeichnet.<br />

5 Vgl. Bekanntmachung/Ausschreibung, des SMS vomm 24. März 2011, S. 563.<br />

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