Oliva, H., Hartmann, R., Schlanstedt, G. & Brömme, B ... - Fogs GmbH
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• Einige ExpertInnen wiesen in den Gesprächen darauf hin, dass Zuverdienstprojekte<br />
noch ein vergleichsweise<br />
„neues Angebot“ darstellen und einee (angemessene) sozialten<br />
der Lei-<br />
rechtliche Verankerung aufgrund der sich überschneidenden ZuständigkeitZ<br />
stungsträger noch nicht bestehe. Gleichwohl seien Zuverdienstfirmen einn wichtiger<br />
(Angebots-)Baustein für Menschen mit Behinderung, um einee selbstbestimmte Teil-<br />
habe am Arbeitsleben zu<br />
gewährleisten. Insbesondere für Menschen mit Behinde-<br />
seien<br />
und nur unregelmäßig oder stundenweise ein Mindestmaß an wirtschaftlich verwert-<br />
rung, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht<br />
oder noch nicht n vermittelbar<br />
barer Arbeit leisten können, käme den i.d.R. (niedrigschwellig ausgerichteten) Zu-<br />
verstär-<br />
kender Stellenwert zu. Dabei befänden sich vor allem unten psychisch p kranken bzw.<br />
verdienstprojekten – auch<br />
als Alternative zur WfbM – ein großer und sich<br />
seelisch behinderten Menschen und Suchtkranken eine Vielzahl von Personen, die<br />
aufgrund ihrer Beeinträchtigungen und der damit verbundenen geringeren bzw.<br />
schwankenden Leistungsfähigkeit einn auf ihre individuelle Situation zugeschnittenes<br />
Angebot benötigten. Diese Anforderung würden Zuverdienstprojekte in besonderer<br />
Weise erfüllen.<br />
• Unter z.T. expliziter Bezugnahme auff die „Empfehlungen […] zur selbstbestimmten<br />
Teilhabe am Arbeitsleben<br />
von Menschen mit Behinderung“<br />
und der „Arbeitshilfe<br />
[…] zu Zuverdienstmöglichkeiten im Bereich des<br />
SGB XII“ des Deutschen Vereins<br />
betonte ein Teil der ExpertInnen folgende (übergreifenden) Qualitätskriterien für Zu-<br />
verdienstprojekte: Zuverdienstmöglichkeiten sollten niedrigschwellig und gemeinde-<br />
nah ausgerichtet sein; die<br />
Tätigkeitenn in den Zuverdienstprojekten solltenn so ausge-<br />
Mitarbei-<br />
staltet sein, dass sie die Interessen und individuellen Voraussetzungen der<br />
terInnen in ausreichenderr Weise berücksichtigen; in den Zuverdienstfirmen sollten<br />
wirtschaftlichh verwertbaree Produkte hergestellt bzw. Dienstleistungen erbracht wer-<br />
den; außerdem<br />
sollten die Zuverdienstprojekte dazu beitragen, dass das Selbstwertge-<br />
gestärkt<br />
und Kontaktmöglichkeiten sowie einee Tagesstruktur geschaffen werden; schließlich<br />
fühl der Menschen mit Behinderung<br />
erhöht, die Kommunikationsfähigkeit sollten Zuverdienstfirmenn ihre MitarbeiterInnen dazu befähigen, nach undd nach ihre<br />
Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit<br />
zu steigern, um die Teilhabemöglichkeiten am<br />
Arbeitsleben – i.S. des SGB IX und SGB XII sowie der UN-Behindertenrechtskon-<br />
dass Zuverdienstfirmen mit<br />
dem speziell von ihnen betreuten Personenkreis auf eine finanzielle Förderung (auf<br />
vention – zu verbessern.<br />
• Unstrittig war<br />
unter den ExpertInnen<br />
n die Einschätzung,<br />
pauschaler oder individueller Basis wurde unterschiedlich eingeschätzt) angewiesen<br />
sind. Nach Ansicht der befragten ExpertInnen lassen sich hinsichtlich der<br />
Finanzierung<br />
von Zuverdienstprojekten derzeit grob zwei Ansätze unterscheiden:<br />
Zum einen<br />
werden Zuverdienstprojekte bzw. -plätze für den<br />
Personenkreis der Menschen mit<br />
psychischen Beeinträchtigungen (auf der Grundlage von durch einige Bundesländer<br />
bzw. überörtliche Trägerr der Sozialhilfe erlassene Richtlinien) pauschal über Zu-<br />
schüsse bzw. Fördermittel finanziert; ; zum anderen könnten – je nach sozialrechtli-<br />
der<br />
Finanzierung des Zuverdienstes in Betracht kommen. Von zentrale Bedeutung ist da-<br />
chem Status der betreuten Personen – unterschiedliche gesetzliche Grundlagen<br />
bei jetzt und in Zukunft – nach Ansicht der ExpertInnen – vor allem die Eingliede-<br />
herangezogenn werden sollte. Vor dem<br />
dargelegten<br />
Hintergrund wird die in den letz-<br />
rungshilfe nach §§ 53 ff. SGB XII, diee für die Finanzierung von Zuverdienstprojekten<br />
ten Jahren im<br />
Freistaat Sachsen umgesetzte Förderpraxis der Zuverdienstfirmen von<br />
den einem Teil der ExpertInnen sehr positiv eingeschätzt. Insbesondere die von den<br />
Projekten aus<br />
der Auftragsbearbeitungg und Dienstleistungserstellung erzielten Erlöse<br />
werden als wichtiger Indikator für diee „Marktnähe“ der sächsischen Zuverdienstpro-<br />
jekte gewertet.<br />
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