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Akt 2 - Anduin

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dafür kaum ausreicht und die Feuchtigkeit der<br />

nahen Bucht den Peleahni stark behindert. Des<br />

weiteren befindet sich hier eine Gefängniszelle,<br />

in der augenblicklich Otterat, der ältere Sohn<br />

von Erewat, gefangengehalten wird. Bei Bedarf<br />

können auch Mitglieder des Schmugglerringes<br />

in den beiden Bettstellen übernachten. Es liegt<br />

im Ermessen des Spielleiters, wie viele Leute<br />

Onderian zur Zeit bei sich hat.<br />

ONKEL<br />

EREWATS HÜTTE<br />

Die Hütte von Erewat und seinen Söhnen<br />

befindet sich etwas außerhalb des Dorfes Fjorn<br />

zwischen den entlegeneren Dünen.<br />

Seit seiner fluchtartigen Rückkehr aus<br />

Sarkum hält sich Erewat hier gemeinsam mit<br />

seinem Bruder Borsgil versteckt und sinnt nun<br />

verzweifelt auf eine Möglichkeit, sich zu retten.<br />

Er glaubt nicht daran, dass Otterat noch lebt,<br />

seitdem er vom Tode Sveljes erfahren hat.<br />

Erewat ist weder mutig noch klug, weshalb<br />

er einfach in stumpfer Untätigkeit verbleibt<br />

und auf den Schutz seines Bruders Borsgil<br />

vertraut. Borsgil ist Freisasse und diente in<br />

jungen Jahren als Söldner in Sarkum. Er war<br />

ursprünglich ein sehr guter Langbogenschütze,<br />

hat aber seit geraumer Zeit Probleme mit<br />

seiner Kurzsichtigkeit. Im Bereich von etwa 30<br />

Metern um ihn herum kann er jedes Ziel treffen,<br />

aber bei größeren Distanzen hat er erhebliche<br />

Probleme.<br />

An den Gutsverwalter, Herrn Beowald von<br />

Aykyride, mag sich Erewat nicht wenden, aus<br />

Furcht, für seine heimliche Wrackplünderung<br />

bestraft zu werden. Herr Beowald liegt<br />

außerdem mit einer schweren Erkältung<br />

danieder, so dass er ohnehin nicht für den<br />

Schutz des Fischers sorgen könnte. Erewat<br />

und sein Bruder können mit der Karte und den<br />

Versen nicht viel anfangen, da nur Erewat ein<br />

wenig lesen kann, seine Schriftkenntnisse für ein<br />

komplettes Verständnis der Lage-beschreibung<br />

aber nicht ausreichen.<br />

Falls die SC noch bei Tage hier<br />

ankommen, können sie mit etwas Glück<br />

Erewat<br />

und Verhandlungsgeschick in den Besitz der<br />

Wegbeschreibung kommen, vorausgesetzt, sie<br />

werden nicht von Borsgil in einer Panikreaktion<br />

mit seinem Langbogen erschossen.<br />

Borsgil und Erewat sind verständlicherweise<br />

sehr nervös und neigen dazu, erst zu schießen<br />

und dann zu fragen. Hinzu kommt Borsgils<br />

eingeschränkte Wahrnehmungsfähigkeit. Sofern<br />

ihm keine Wahrnehmungsprobe gelingt (diese<br />

Probe schlägt automatisch fehl, wenn die<br />

SC sich verdächtig benehmen und sollte ggf.<br />

nach dem Erscheinungsbild der SC modifiziert<br />

werden, falls z.B. ein SC ein deutlich sichtbares<br />

und bekanntes Wappen trägt), wird er ohne<br />

Vorwarnung schießen [Langbogen-MS 58;<br />

Wahrnehmung-MS 46].<br />

Wenn das Mißverständnis aufgeklärt ist,<br />

werden die beiden Fischer, sofern sie denn noch<br />

leben, die Karte recht bereitwillig herausrücken,<br />

um einer Strafe für ihr Fehlverhalten zu<br />

entgehen. (Einen Charakter von freiem oder<br />

gar höherem Stand anzugreifen, ist nun wahrlich<br />

kein leichtes Vergehen.)<br />

In der kommenden Nacht werden Onderians<br />

Gefolgsleute die Hütte stürmen.<br />

Falls die SC zu diesem Zeitpunkt noch hier<br />

sind, müssen sie sich ihrer Haut wehren. Die<br />

Schläger in Onderians Diensten sind aggressive,<br />

aber nicht besonders tapfere Kämpfer und bei<br />

beherztem Vorgehen recht leicht abzuwehren.<br />

Onderian wird sich, ganz gegen seine<br />

sonstige Gewohnheit, bei diesem Gefecht im<br />

Hintergrund halten und sollte nach Möglichkeit<br />

nicht verwundet oder getötet werden. Falls die<br />

SC aber die Gefahr wittern und einen Hinterhalt<br />

legen, könnte dies Onderians Ende bedeuten, da<br />

dieser von der Seite des Fischers mit keiner allzu<br />

ernsthaften Bedrohung rechnet.<br />

Wenn es den SC gelingt, das Schriftstück<br />

an sich zu bringen, beginnt die eigentliche<br />

Schatzsuche.<br />

Rubriken Lesen & Spielen Abenteuer Prosa, Lyrik & Comics Rezensionen<br />

www.anduin.de - © 2003 Tommy Heinig<br />

Doch zunächst müssen die SC ihre Überfahrt<br />

organisieren. Erewat, sofern er überhaupt noch<br />

leben wird, ist kein besonders fähiger Lotse und<br />

wird die SC mit großer Wahrscheinlichkeit nicht<br />

heil durch den Kessel des Agrik bringen. Ein<br />

Fischer, der die SC nach Herkely übersetzt, ist<br />

nicht so leicht zu finden, da die Insel örtlichen<br />

Legenden zufolge von einem Gespenst<br />

heimgesucht wird.<br />

Es wäre in der Tat verwunderlich und bar<br />

jedweder Tradition, wenn eine einsame Insel, die<br />

noch dazu den größten Teil ihrer Zeit von Nebel<br />

umwabert ist, nicht von Geistererscheinungen<br />

heimgesucht werden würde. Und nicht weniger<br />

verwunderlich wäre es, wenn dem nicht ein<br />

weitverbreiteter Hang zum Aberglauben der<br />

Sarkumer Fischer entsprechen würde. Dies mag<br />

gestandene Abenteurer nicht weiter schrecken,<br />

stellt für ungeduldige Schatzsucher jedoch ein<br />

mehr als lästiges Problem dar und gibt allen<br />

noch im Rennen befindlichen Konkurrenten Zeit<br />

zum Aufschließen.<br />

Früher oder später geraten unsere SC<br />

schließlich doch an einen mutigen Fischer<br />

namens Donkraat, der sich gegen ein<br />

handfestes Trinkgeld bereit erklärt, sie zur<br />

Insel hinüberzufahren und beim nächsten<br />

Sonnenaufgang wieder abzuholen. Er weigert<br />

sich, länger als bis zum Nachmittag auf die<br />

SC zu warten, da auch er vorgibt, sich vor<br />

den Gespenstern zu fürchten. In Wahrheit<br />

ist der gute Mann nicht nur Fischer, sondern<br />

auch ein Strandräuber, Wrackplünderer und<br />

Schmuggler im Nebenberuf. Sofern er auch<br />

nur den geringsten Anlaß bekommt, die SC<br />

für Schatzsucher zu halten, wird er noch am<br />

selben Abend seinen guten Freund Onderian<br />

informieren und diesen am darauffolgenden<br />

Morgen mit einer Gruppe bewaffneter<br />

Strandräuber zur Insel bringen.<br />

Falls die SC es hier an Wachsamkeit fehlen<br />

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