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Akt 2 - Anduin

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Bucht von Sarkum überblicken kann.<br />

Schaut man jedoch nicht auf die See hinaus,<br />

sondern blickt auf die im Westen der Insel<br />

gelegenen Sümpfe, so kann man, bei guten<br />

Sichtverhältnissen, auf der sich über mehrere<br />

Meilen erstreckenden, busch- und baumlose<br />

Marschlandfläche nur eine einzige Besonderheit<br />

ausmachen. Im Zentrum des Moores steht eine<br />

kleine Baumgruppe, bestehend aus acht großen<br />

und offenbar schon sehr alten Eichen, welche in<br />

einem Kreis, bzw. in einem Achteck angeordnet<br />

sind.<br />

Dieser Hinweis ist sehr subtil und könnte den<br />

SC einige Schwierigkeiten bereiten. Psonisch<br />

begabte SC könnten hier die richtigen Visionen<br />

haben, und zwar mit Hilfe der Psychometrie<br />

oder aufgrund von Vorahnungen. Falls der<br />

Spielleiter großzügig ist, könnten auch auch<br />

Hellsicht und mediale Begabung weiterhelfen.<br />

Ansonsten sollten auch göttliche Anrufungen<br />

und selbstverständlich Savorya-Magie als<br />

Hilfsmittel zugelassen werden.<br />

Die Bäume wurden von einer Gruppe<br />

peonistischer Einsiedler gepflanzt (dieselbe<br />

Gruppe errichtete auch die Täuferstatue), die<br />

etwa ein halbes Jahrhundert vor dem Eintreffen<br />

der Agrikaner für eine Weile auf der Insel gelebt<br />

hatten. Ursprünglich standen hier sechzehn<br />

Bäume - vier für jede Jahreszeit in allen vier<br />

Himmelsrichtungen.<br />

Die Agrikaner fanden die Anzahl und<br />

Anordnug der Bäume überaus kurios und<br />

wählten den Baumkreis als Ort für ihre rituellen<br />

Zweikämpfe. Dazu fällten sie die Hälfte der<br />

Bäume und verwendeten das Holz zum Aufbau<br />

ihrer eigenen Kultstätte.<br />

Im Zentrum der acht Bäume befindet sich<br />

eine Grube, über die eine Bohle gelegt wurde.<br />

Zwei kleine Gräben leiten fast schwarzes<br />

Schlammwasser in die Grube, auf deren<br />

Boden man noch den einen oder anderen<br />

Überrest eines glücklosen Streiters erahnen<br />

kann. Der Untergrund ist so beschaffen,<br />

dass das einfließende Schmutzwasser in den<br />

darunterliegenden Erdschichten versickern<br />

kann. Unterhalb der Wasseroberfläche befindet<br />

sich eine Gitterkonstruktion aus groben Balken,<br />

die verhindern sollte, dass der Grubenabfluß<br />

völlig verschlammt.<br />

Zweikämpfe auf einem schmalen Steg<br />

über einer Grube sind im Agrikkult durchaus<br />

verbreitet, nur dass die Gruben üblicherweise<br />

Feuer statt Wasser enthalten. (Kennern der<br />

agrikanischen Mythologie mag an dieser Stelle<br />

die ungewöhnliche Wasser-verbundenheit der<br />

sonst so das Feuer verehrenden Agrikaner<br />

auffallen. Tatsächlich nahm Wasser im Leben<br />

der Inselpriester einen hohen Stellenwert ein<br />

und wurde in rituellen Waschungen, welche<br />

normalerweise in der Kirche des Agrik mit Sand<br />

oder Asche durchgeführt werden, sogar in die<br />

religiösen Praktiken einbezogen.)<br />

„Des Morgens Kampf auf schmalem Steg<br />

des Begünstigten Rechte weist den Weg.“<br />

Die Zweikampfplanke liegt genau in<br />

westöstlicher Richtung. Da Duelle und<br />

Gottesurteile immer zur Mittagsstunde<br />

ausgefochten wurden, war dies ohne Belang.<br />

Rituelle Zweikämpfe, d.h. Menschenopfer in<br />

Zweikampfform, bei denen der mythische Sieg<br />

Agriks im Endkampf gegen Larani symbolisiert<br />

werden sollte, wurden jedoch immer am Morgen<br />

durchgeführt, um unliebsame Zwischenfälle zu<br />

vermeiden. Der für Agrik antretende Streiter<br />

betrat die Brücke immer aus östlicher Richtung<br />

und hatte so den Vorteil, dass sein Gegner von<br />

der aufgehenden Sonne geblendet wurde. Das<br />

üblicherweise in der rechten Hand gehaltene<br />

Schwert dieses Kämpfers würde demzufolge<br />

nach Norden weisen.<br />

Auch bei diesem Hinweis bietet sich, im Falle<br />

der Ratlosigkeit der Spieler, ein Denkanstoß in<br />

Form einer blumig umschriebenen Vision eines<br />

Zweikampfes an, bei dem die Schwerter in der<br />

Morgensonne blitzen.<br />

Option1: Wenn der Spielleiter es wünscht,<br />

kann die Grube von einem Ivashu bewohnt<br />

sein, der auf die gleiche Weise wie die Vlasta auf<br />

Rubriken Lesen & Spielen Abenteuer Prosa, Lyrik & Comics Rezensionen<br />

www.anduin.de - © 2003 Tommy Heinig<br />

die Insel kam. Hierfür käme allerdings nur ein<br />

allesfressender Ivashu in Frage, der über sehr<br />

lange Zeit fast ohne Nahrung auskommen kann,<br />

wie etwa das Organa (siehe Araka-Kalei ) oder<br />

das Adwelna (siehe Nasty, Brutish and Short). In<br />

einer auf Realismus ausgelegten Kampagne sollte<br />

die Grube allerdings nicht mehr als Blutegel<br />

enthalten.<br />

Option 2: Da dieser Ort Schauplatz zahlreicher<br />

Menschenopfer war, ist das Auftreten von<br />

Geistern der hier gestorbenen denkbar,<br />

insbesondere während der Morgendämmerung.<br />

Ein medial begabter SC könnte von diesen<br />

wertvolle Hinweise erhalten, zumal es sich dabei<br />

vermutlich um die ruhelosen Seelen laranischer<br />

Gefangener handeln wird, die der Sache der SC<br />

zugetan sein dürften.<br />

Option 3: Joskin Thelani könnte die SC<br />

an dieser „strategisch günstigen Stelle“ zum<br />

Zweikampf herausfordern. Falls ein SC in<br />

die Grube fällt, besteht eine 5%-Chance,<br />

dass sich der Betreffende selbst auf eine der<br />

Waffen aufspießt, die in der Grube vor sich<br />

hingammeln.<br />

Ansonsten wird ein solcher Sturz vom<br />

weichen Schlamm abgefangen und verursacht<br />

keinen Schaden. Die Kameraden des<br />

Abgestürzten sollten sich jedoch recht bald um<br />

ihn bemühen (insbesondere wenn Option 1 in<br />

Kraft ist), da der Boden morastig ist und ein<br />

normalschwerer Mensch etwa einen Fuß pro 10<br />

Sekunden einsinkt.<br />

Option 4: Eine besonders unangenehme<br />

Efahrung steht einem derart gefallenen<br />

Helden bevor, wenn der Spielleiter annimmt,<br />

dass die den Abfluß regulierende hölzerne<br />

Gitterkonstruktion inzwischen so morsch<br />

geworden ist, dass ein fallender Charakter<br />

durch den Boden bricht und in einem darunter<br />

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