Akt 2 - Anduin

schnell nicht an Schärfe verlieren.
In der Mitte war sie sich etwas unschlüssig. Im
Kampf gegen Dämonen sollten auch Dinge wie
Unsichtbarkeit von Vorteil sein. Doch auch eine
echsengleiche Eigenschaft, nämlich das Fliegen
hält sie von Vorteil. Da aber nur Runen für einen
Kraftsprung zu finden waren, würde sie sich
damit begnügen müssen. Leider ließe sich nicht
beides vereinen.
Sie holt die Bücher hervor und beginnt.
Sorgfältig und sehr bedacht graviert sie die
Wind- und Lichtrunen hinein. Diese erklären
das Verschwimmen der Klinge. Ein leuchtendes
Brennen ist bei jeder neuen Rune erkennbar, die
sie fertig hat, bevor sie in die Klinge eintaucht und
verschwindet. Als sie das letzte Schriftzeichen
eingemeißelt hat, hebt sich die Klinge wie von
magischer Hand samt Schraubstock ein paar
Zentimeter in die Höhe.
Zufrieden mit ihrer Arbeit, widmet sich
Lynda-Brianna dem Griff. Sie holt die Kiste mit
den beiden Griffen heraus und beginnt damit,
einen zu bearbeiten.
Für besondere Anfertigungen hat sie ein
Extraleder aufbewahrt. Dieses holt sie aus
einer abgeschlossenen Schachtel in einem
Schrank. Jenes ist sehr weich und besonders
griffest. Ein Abrutschen vom Griff, auch mit sehr
verschwitzten Händen ist da nicht mehr möglich
und auch bei langen Kämpfen verkrampfen die
Finger nicht, hält das gute Leder die Hand doch
angenehm weich, zugleich jedoch bleibt das
ganze Schwert durch die besondere Konsistenz
fest in der Hand liegen. Sie wickelt langsam und
bedächtig je einen Riemen um den Griff herum.
Für den Schaft hat sie sich etwas besonderes
noch zusätzlich überlegt. Ein Geheimrezept,
dass ihr ein Priester vor einiger Zeit beigebracht
hatte. Dazu holt sie einen Beutel mit Kräutern
aus dem gleichen Schrank wie vorher das
Leder.
Grün und Braun sind jene, als sie sie in eine
längliche Schale gibt. Sie fügt etwas heiliges
Wasser hinzu, dass der Priester damals
gesegnet hatte und gibt die Schale dann auf eine
Seitenstelle am Schmiedeofen, so das ein Sud
entstehen kann.
Dahinein legt sie beide Griffe und lässt es über
Nacht vor sich hinköcheln. Am nächsten Morgen
ist der Sud verkocht und die Kräuter vollständig
verschwunden. Dafür sieht man im Leder in
den Zwischenräumen des Riemen einen grünen
Rand, der sich auch nicht mehr abwischen lässt.
Sie hebt die Klingen aus der Schale und spürt,
wie sie sich sofort etwas besser fühlt. Der
verspannte Nacken vom Vortag aufgrund der
konzentriert - anstrengenden Arbeit ist fast
verschwunden.
Die regenerative Wirkung, die Lynda-Brianna
sich von dem Rezept versprach scheint zu
wirken. Es wird den Träger des Schwertes in
Zukunft bei der Wundheilung unterstützen,
kleine Wunden werden schneller heilen und
größere nicht mehr so stark behindern.
Nun bleibt ihr nur noch ein letzter Schritt.
Das Zusammenfügen von Klinge und Griff.
Vorsichtig entfernt sie eine der immer noch
schwebenden Klingen aus dem Schraubstock
und nimmt einen der Griffe. In annähernd
rechtem Winkel versetzt, schiebt sie den Griff
auf den Metallfortsatz der Klinge. Dann dreht sie
sie langsam und mit gleichmäßiger Kraft herum.
Als beide vollkommen gerade sind, schnappt der
in dem Griff sitzende Mechanismus ein und hält
die Klinge in ihrer eisernen Umklammerung.
Das gleiche macht sie dann auch mit der zweiten
Klinge.
Um die Austarierung der Klingen zu prüfen,
nimmt sie beide in je eine Hand. Dann schwingt
sie die Schwerter in weiten Bögen um sich
herum, vollführt einen regelrechten Tanz damit.
Sie liegen phantastisch in der Hand, kein
Überschwingen, kein Entgleiten aus der
Bewegung. Zufrieden legt sie die beiden Katanas
auf den Tisch.
Doch die Arbeit ist doch noch nicht beendet:
Vier Stangen frischen Roheisens wirft sie ins
Feuer und heizt ordentlich den Ofen durch.
Als die erste richtig heiß ist, bearbeitet die
Schmiedin das Eisen und formt es auf Länge und
Form der Katanas. Dasselbe macht sie auch mit
den anderen dreien.
Je zwei Teile fügt sie auf Passform und
Abschluss zusammen und schaut, ob die Klingen
jeweils darin Platz finden. Je nachdem beult
sie die ein oder andere Scheidenseite noch ein
wenig aus. Als die Innenseiten endlich fertig
sind, dämmert es schon, doch Lynda-Brianna
will es unbedingt noch fertig bekommen. Da
die Hälften leichter zu bearbeiten sind, nimmt
sie sich jede einzeln vor. Sie nimmt wieder den
Feinmeißel und den kleinen Hammer und beginnt
vorsichtig, mystische Zeichen und Formen in
die Schwertscheiden zu meißeln. Jeweils in die
Mitte graviert sie einen schwarzen Panther, der
auf einer Klippe steht und in die Ferne schaut.
Das kraftvolle Tier braucht seine Zeit und so
verwundert es nicht, als es draußen schon lange
Dunkel ist, als sie aufsieht. Die schwarze Farbe,
die den Panther von der silberfarbenen Klinge
hervorheben soll, ruft sie durch eine besondere
Feuerbrenntechnik hervor, die direkt auf die
betreffende Stelle rußgeschwärzt einwirkt
und den Ruß als schwarze Farbe dauerhaft
einbrennt. Die Augen modelliert sie mit einem
winzigen Edelsteinfragment, der grün leuchtet,
sobald man eine Lichtquelle dagegen hält.
Endlich die Modellarbeiten fertig habend,
beginnt die Schmiedin, den Gleitverschluss
an die Schwertscheiden zu montieren. Jene
sollte es später ermöglichen, die Katanas auch
seitlich aus den Scheiden ziehen zu können,
um so einen größeren Freiraum und bei Gefahr
einen Überraschungsvorteil gegenüber einem
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Gegner zu haben. Der Mechanismus besteht aus
kleinen, ineinandergreifenden Haken, die sich
nach außen mit etwas Druck auseinderöffnen
ließen, danach aber sofort wieder zuschnappen
würden, so dass man keinen Ansatz von der
Vorrichtung sehen würde und nur das Schwert
aus der Scheide leicht gleiten könnte.
Die reich verzierten Schwertscheiden
hochhaltend und im Restlicht des Schmiedefeuers
betrachtend, entrinnt Lynda-Brianna ein
Schmunzeln: „DAS IST ES WIRKLICH!!“, geht es
ihr durch den Kopf und sie steckt nacheinander
die Schwerter in je eine Scheide. Mit einem
leisen, metallischen „Schhinggg“ gleiten die
Klingen hinein.
Eine allerletzte Tat bleibt ihr nun noch: Ihr
Schmiedewappen, das die Form eines Drachen
hat, der einen Schmiedehammer und einen
Amboss in den Klauen hält, graviert sie in den
Kopf der Griffe ein.
Zufrieden legt sie beide Schwerter auf den
Tisch und fällt ermüdet und erschöpft in einen
tiefen Schlaf.
Am nächsten Morgen erwacht sie frisch und
munter und macht sich sogleich nach einem
guten Frühstück auf zu dem Meisterschmied,
der ihre Arbeit bewundern soll. Mit dem Katana
in der Hand klopft sie an die Tür...
Stilblüten
[danny keller]
Spieler 1 (Elf): „Krieg ich ‘nen Bonus
auf „Auf Bäumen schlafen“? Und bin
ich immun gegen das Runterfallen?“
Spieler 1 (Elf, getarnt mit Stirnband)
im Taliskrämerladen...
Spielleiter: „Es gibt jede Menge
Amulette, Talismane, usw. gegen
Untote, Geister, Dämonen, Zwerge,
Elfen, Gnome, usw...“
Spieler 1: „Ich nehm eins gegen Elfen.“
Spieler: „Macht das Lärm, wenn ich
mit Kettenhemd und großem Schild
einen Sturmangriff auf den Ork da
mache?!?“
Spielleiter: „Plötzlich springt ein
gewaltiger Oger hinter der Birke
hervor...“
Spieler: „Du meinst den einen kleinen
Baum in dieser riesigen Ebene?“
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