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TalenTmanagemenT - Deutscher Bildungspreis

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1.1. Eine neue Arbeitswelt<br />

Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Wandel der<br />

letzten Jahre hat die deutsche Arbeitswelt nachhaltig<br />

verändert. Die zunehmende Komplexität bei gleichzeitig<br />

enger werdenden Zeitfenstern hat Wissen zu<br />

einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren werden lassen.<br />

Aus dem Leitsatz „Lernen fürs Leben“ ist längst die<br />

Forderung des „lebenslangen Lernens“ geworden,<br />

denn das große Potenzial deutscher Unternehmen<br />

liegt in den Fähigkeiten, der Bildung und den Talenten<br />

der Beschäftigten. Dieser Wissensspeicher<br />

ist die Basis für Innovation, Kreativität und Wachstum,<br />

ihn aufrecht und aktuell zu halten, ist eine der<br />

wichtigsten Anforderungen in der modernen Wissensgesellschaft.<br />

Systematische Investitionen in das<br />

Wissen und die Kompetenzen der Mitarbeiter sind ein<br />

Schlüsselfaktor für die Zukunftsfähigkeit des gesamten<br />

Wirtschaftsstandortes.<br />

Gleichzeitig sorgt der demografische Wandel dafür,<br />

dass nicht nur das Wissen, sondern auch die Belegschaften<br />

älter werden und immer weniger junge<br />

Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten. Bereits<br />

heute sind die Auswirkungen spürbar, es fehlt häufig<br />

an qualifiziertem Personal, um vakante Stellen neu zu<br />

besetzen.<br />

Rund 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland<br />

sind kleine und mittelständische Unternehmen<br />

(KMU). Sie beschäftigen zwei Drittel aller Arbeitnehmer<br />

und sind damit der Motor der deutschen Wirtschaft.<br />

Aber gerade der Mittelstand läuft Gefahr, in<br />

punkto Personal zurückzufallen. Denn bislang legen<br />

KMU noch wenig Wert auf eine strategische Personalentwicklung<br />

und können mit Großkonzernen beim<br />

Recruiting kaum konkurrieren [vgl. Meifert, 2011,<br />

Strategisches Talent-Management]. Während lange<br />

das Gehalt als wesentlicher Anreiz für die Jobwahl<br />

galt, fordern junge Arbeitnehmer von ihrem künftigen<br />

Arbeitgeber heute eine Stelle, die Work-Life-Balance<br />

zum Beispiel durch die Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf, flexible Arbeitszeiten und Zusatzleistungen wie<br />

ein Gesundheitsmanagement garantiert. Besonders<br />

hoch werden auch gute Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und eine gezielte Talentförderung bewertet. Aufgrund<br />

der zunehmend kürzeren Halbwertszeit von<br />

Wissen reicht es schon lange nicht mehr aus, gute<br />

Schulen und Universitäten zu besuchen. Vielmehr ist<br />

die berufliche Bildung ein zentraler Faktor nicht nur<br />

der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, sondern<br />

auch der persönlichen und beruflichen Entwicklung<br />

des Einzelnen.<br />

Der Deutsche <strong>Bildungspreis</strong> hat es sich zum Ziel<br />

gesetzt, Unternehmen bei der Etablierung eines<br />

nachhaltigen, weil effizienten Bildungs- und Talentmanagements<br />

zu unterstützen. Er stellt ein wissenschaftlich<br />

evaluiertes, praxisadäquates Qualitätsmodell<br />

betrieblichen Bildungs- und Talentmanagements<br />

in den Fokus, anhand dessen gezielt Stärken und<br />

Handlungsbedarfe aufgezeigt werden.<br />

1.2. Bildungs- und Talentmanagement<br />

in Deutschland<br />

Deutsche Unternehmen investieren immer mehr<br />

Geld in die Bildung ihrer Beschäftigten. Selbst in<br />

den krisengeschütteten Jahren 2008/2009 nahmen<br />

die Ausgaben für Weiterbildung im Vergleich zu den<br />

Vorjahren erheblich zu, mit steigender Tendenz. 2010<br />

zahlten deutsche Unternehmen bereits rund 28,6<br />

Milliarden Euro in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.<br />

Das entspricht Investitionen in Höhe von 1.035 Euro<br />

jährlich pro Mitarbeiter. Auch die Anzahl der Unternehmen,<br />

die ihren Beschäftigten Weiterbildungsangebote<br />

bereitstellen, steigt jährlich. 2010 bildeten insgesamt<br />

83,2 Prozent aller Unternehmen in Deutschland<br />

ihre Mitarbeiter weiter. Zudem stieg das Stundenvolumen<br />

der Weiterbildung seit 2007 erheblich an [vgl.<br />

Seyda/Werner, 2012].<br />

15<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bildungspreis</strong> – Bildungs- und Talentmanagement 2012

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