09.01.2015 Aufrufe

TalenTmanagemenT - Deutscher Bildungspreis

TalenTmanagemenT - Deutscher Bildungspreis

TalenTmanagemenT - Deutscher Bildungspreis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Leitbildern und -linien. Strategisches Bildungsmanagement<br />

setzt konsequentes Ausrichten an den<br />

Zielen der Unternehmung voraus und ist Teil der<br />

Unternehmensstrategie.<br />

Bildungsmanagement ist eine Dienstleistungsfunktion<br />

im Unternehmen, die den gesamten Zyklus von<br />

planendem Handeln umfasst, von Bedarfsermittlung,<br />

über Vorbereitung, Durchführung, Transfersicherung<br />

bis zur Erfolgskontrolle [Faulstich, 1999, S. 69].<br />

Die strategische Zielsetzung des Bildungsmanagements<br />

wird über die Gestaltung und Etablierung<br />

struktureller und formaler Rahmenbedingungen<br />

gesteuert. Die Strukturgestaltung richtet sich zum<br />

einen auf die möglichen Organisationsformen des<br />

Bildungsmanagements und die Rollenfixierungen<br />

des Bildungspersonals. Sie ist jedoch in erster Linie<br />

von der Gesamtstruktur des Unternehmens und dem<br />

Umfang der Bildungsaufgaben abhängig.<br />

Die eigentliche Gestaltungs- und Umsetzungsfunktion<br />

des Bildungsmanagements nimmt die operative<br />

Ebene ein, die alle Aktivitäten und Maßnahmen für<br />

das Lernen im Unternehmen umfasst.<br />

Das betrifft alle Maßnahmen, die das Unternehmen<br />

von internem oder von fremdem Lehrpersonal externer<br />

Dienstleister durchführen lässt. Im Bereich der<br />

bildungsorganisatorischen Prozesse und Dispositionssysteme<br />

geht es um die Beschreibung, Gliederung,<br />

Koordination arbeitsorganisatorischer Abläufe<br />

sowie die Anlage und den Einsatz von Verfahren und<br />

Kontrollinstrumenten. Die Phasen des klassischen<br />

Bildungszyklus (Training Life Cycle) stellen den Ablaufplan<br />

für die Realisierung und Durchführung einer<br />

formalen Bildungsmaßnahme dar. Daraus ergeben<br />

sich konkrete Aufträge, in welchen Handlungsinhalte<br />

und -vorgaben, Leistungs- und Zeitwerte sowie Methoden<br />

für das Bildungspersonal festgelegt werden<br />

und aus welchen sich die Abwicklung zielorientierter<br />

Operationen ableiten lassen. Als übergreifende<br />

Prozesse werden zusätzlich die Auswahl des Bildungspersonals,<br />

die Qualitätssicherung, die Budgetierung<br />

der Bildungsressourcen, die Vermarktung der<br />

Bildungsmaßnahmen und die Implementierung von<br />

Bildungsinnovationen zusammengefasst.<br />

Talent- und Kompetenzmanagement<br />

In Unternehmen heißt Bildungsmanagement aber<br />

nicht immer Bildungsmanagement. In der aktuellen<br />

Debatte treten vor allem die Begriffe Talent- und<br />

Kompetenzmanagement in den Vordergrund (siehe<br />

auch Kapitel 2.6.3. zur Beschreibung von Kompetenz).<br />

Angesichts der Beschwörung des „War for<br />

Talents“ gewinnt das gerade in Personalerkreisen<br />

zunehmend an Bedeutung und Brisanz. In der Wissenschaft<br />

dagegen sucht man vergebens nach dem<br />

Konsens einer gültigen Definition und Abgrenzung.<br />

Dennoch soll im Rahmen des Deutschen <strong>Bildungspreis</strong>es<br />

der Versuch einer einheitlichen Definition<br />

unternommen werden. Dabei wird auf eine künstlich<br />

geschaffene Differenzierung zwischen Talent- und<br />

Kompetenzmanagement, wobei beide Begriffe<br />

synonym verwendet werden, und Bildungsmanagement<br />

verzichtet. Letzteres stellt – nach Meinung der<br />

Autoren – einen Teilbereich des Talent- und Kompetenzmanagements<br />

dar. Talent- und Bildungsmanagement<br />

sind untrennbar miteinander verzahnt<br />

und können nur im Zusammenspiel betrachtet<br />

werden. Demnach umfasst Talentmanagement die<br />

Bereiche der Gewinnung, des Einsatzes, der Entwicklung<br />

und Bindung von Mitarbeitern. Damit wird<br />

eine weite Begriffsdefinition gewählt, die vom engen<br />

Ansatz als Förderung der elitären Gruppe der High<br />

Potentials abrückt, [vgl. Meifert, 2011]. Letztlich gilt<br />

Prof. Wolfgang Jägers Aussage: „Talent Management<br />

ist Personalmanagement“ [Jäger, 2009, S.15].<br />

In der Praxis werden Begriffe wie Bildungsmanagement,<br />

Talentmanagement, Kompetenzmanagement sowie<br />

Wissensmanagement häufig synonym verwendet.<br />

Unternehmen entwickeln in den meisten Fällen ein<br />

eigenes Wording, das zumeist mit der wissenschaftlichen<br />

Definition nicht in direktem Zusammenhang<br />

steht. Aus diesem Grund ist die konkrete Bezeichnung<br />

des Bereiches im Unternehmen für die Begriffsbezeichnung<br />

des Qualitätsmodells unerheblich.<br />

Dennoch ist die Darstellung des Verhältnisses von<br />

Bildungs- und Wissensmanagement sinnvoll und<br />

wichtig und wird in Kapitel 2.4.3. vorgenommen.<br />

21<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bildungspreis</strong> – Bildungs- und Talentmanagement 2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!