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TalenTmanagemenT - Deutscher Bildungspreis

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Handlungsfelder &<br />

32<br />

3.1.3. Bildungsmanagementkonzepte<br />

Es gibt verschiedene Vorgaben und Modelle, die<br />

sich direkt auf Bildung beziehen. Allerdings behandeln<br />

diese in der Regel Weiterbildungsanbieter, das<br />

heißt Anbieter von Schulungen und Trainings. Diese<br />

Konzepte können hilfreich sein, allerdings sind die<br />

Rahmenbedingungen im betrieblichen Bildungsmanagement<br />

andere. So ist das Bildungsmanagement<br />

ein interner Dienstleister und an die Unternehmensstrategie<br />

gebunden. Außerdem fehlt die Gewinnerzielungsabsicht<br />

kommerzieller Anbieter.<br />

Hartz formuliert zudem eine generelle Kritik an derartigen<br />

Standards für Bildungseinrichtungen. Er meint,<br />

dass in der Erwachsenenpädagogik fallbezogenes,<br />

gerade nicht standardisiertes Handeln und eine hohe<br />

Flexibilität benötigt werden. Er spricht von „situativer<br />

Kompetenz“ und plädiert eher für eine weitere<br />

Professionalisierung der Branche als für Standardisierung<br />

der Bildung [Hartz, 2008, S. 245].<br />

Der Deutsche <strong>Bildungspreis</strong> will mit seinem Qualitätsmodell<br />

Orientierung und Hilfestellung sein.<br />

Es soll aber auch eine Vorgabe bieten, eine Art<br />

Best-Practice nach der Unternehmen ihr Bildungsmanagement<br />

aufbauen können. Die Initiatoren sind<br />

davon überzeugt, dass es in den gängigen Qualitätskonzepten<br />

Elemente gibt, die in jedem Fall erfüllt<br />

werden müssen. Abweichungen sind aber erlaubt und<br />

erwünscht, sofern sie bewusst und begründet sind<br />

und zur Verbesserung des Bildungsmanagements<br />

beitragen. Oberste Maßgabe ist zudem immer die<br />

Angemessenheit, also die Frage inwieweit Strukturen<br />

und Maßnahmen zur Erreichung des Bildungs- und<br />

Unternehmensziels beitragen. Es geht nicht zwingend<br />

um mehr Bildungsaktivitäten, sondern um eine<br />

bessere Anpassung zwischen Bedarf und Angebot,<br />

zwischen Anforderung und Leistung, Erwartung und<br />

tatsächlichem Bildungserfolg.<br />

Folgende Konzepte mit direktem Bezug zur Weiterbildung<br />

sind ins Qualitätsmodell des Deutschen<br />

<strong>Bildungspreis</strong>es eingeflossen.<br />

DIN ISO 29990<br />

Die internationale Norm DIN ISO 29990:2010 beschreibt<br />

„Lerndienstleistungen für die Aus- und<br />

Weiterbildung — Grundlegende Anforderungen an<br />

Dienstleister“ [DIN Normentext, Dezember 2010]. Sie<br />

orientiert sich am PAS 1037:2004 QM Stufen-Modell<br />

und an der Prozessorientierung des PDCA-Zyklusses<br />

(Plan-Do-Check-Act). Sie gibt einen Servicestandard<br />

für Lerndienstleistungen vor und ist gleichzeitig ein<br />

Qualitätsmanagementsystem für Lerndienstleister in<br />

der Aus- und Weiterbildung.<br />

Die Anforderungen sind jeweils direkt auf Weiterbildungsanbieter<br />

als eigenständige Unternehmen<br />

bezogen. Vorrangig geht es dabei um die betriebliche<br />

Ausbildung und jede Form der Weiterbildung. Der<br />

Standard richtet sich jedoch auch an Organisationen<br />

mit einem eigenen Bildungsbereich.<br />

Die ISO 29990 verfolgt eine ganzheitliche Herangehensweise<br />

und einen systemorientierten Ansatz<br />

[DIN 2011, S. 1]. Die Norm legt den Fokus auf den<br />

Lernenden, die Lernergebnisse, die Lerndienstleistung<br />

und die Kompetenz sowie die Auswahl eines<br />

geeigneten Lerndienstleisters. Besonders wichtig ist<br />

dabei die Partizipation aller Beteiligten [DIN 2011,<br />

S. 7]. Die Norm beschreibt die Anforderungen an die<br />

Lerndienstleistungen sowie Anforderungen an das<br />

Management des Lerndienstleisters [Normentext<br />

2010, Kommentar zur Norm DIN 2011].<br />

Anforderungen an die Lerndienstleistungen<br />

• Bestimmen des Lernbedarfs – Qualifikationsanaly-<br />

se, Wünsche und Ziele interessierter Parteien<br />

• Gestalten von Lerndienstleistungen – Ziele und<br />

Umfang der Trainingsmaßnahme, Curriculum,<br />

Lerntransferunterstützung<br />

• Erbringen von Lerndienstleistungen – Lernressour-<br />

cen, Lernumgebung<br />

• Monitoring von Lerndienstleistungen – Feedback<br />

von den Lernenden<br />

• Evaluation durch Lerndienstleister – Evaluation des<br />

Lernens und des Dienstleisters<br />

Anforderungen an das Management des<br />

Lerndienstleisters<br />

• Allgemeine Managementanforderungen – Errich-<br />

tung und Dokumentation eines Managementsystems<br />

• Strategie und Unternehmensmanagement – Erstel-<br />

lung eines Geschäftsplans<br />

• Managementbewertung – Prüfung in geplanten<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bildungspreis</strong> – Bildungs- und Talentmanagement 2012

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