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ERNST LUDWIG KIRCHNER ALS ARCHITEKT - Mathildenhöhe

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ERLÄUTERUNGSBERICHT<br />

ZUR DIPLOMARBEIT<br />

<strong>ERNST</strong> <strong>LUDWIG</strong> <strong>KIRCHNER</strong><br />

Ein Friedhof<br />

von<br />

Ernst Ludwig Kirchner<br />

1. Mai 1905.<br />

programm<br />

Auf darunterstehend in seinen Abmessungen und seiner Höhenlage gegebenen Gelände<br />

soll eine Friedhofsanlage errichtet werden.<br />

Der fast horizontal liegende vordere Teil soll das Hauptgebäude aufnehmen und in seiner<br />

gärtnerischen Anlage architektonisch gestaltet werden. Es ist für die Gräber und<br />

Denkmäler hervorragender Personen bestimmt. Der verbleibende Teil ist durch Treppen<br />

und Rampen zu gliedern und mit Kolumbarien an geeigneter Stelle auszustatten, doch<br />

muß das Freigrab als wesentlicher Teil der Anlage auftreten. Der Haupteingang ist von<br />

der Hauptstraße aus zu nehmen. Zu Seiten des architektonisch bedeutenden Tores sind<br />

das Verwaltungsgebäude einerseits, das Gärtnerhaus andererseits mit einem Warteraum<br />

für Leichenträger unterzubringen. Hinter dem Gärtnerhaus und durch Anpflanzungen<br />

gedeckt, sollen ein Stallgebäude für ein Pferd, 2 Kühe und einige Ziegen, sowie mehrere<br />

Aborte Platz finden. Im Verwaltungsgebäude ist eine Wohnung aus 5 Wohnräumen,<br />

Mädchenkammer für 2 Mädchen, Küche und Zuber und Aborten bestehend, sowie eine<br />

Schreibstube des Verwalters (mit kleinem Vorzimmer) anzulegen.<br />

Die mit einer geräumigen geschlossenen Vorhalle ausgestattete Kapelle mit Altarraum<br />

250 qm Bodenfläche kann eine Empore erhalten, wovon der über der Vorhalle gelegene<br />

Teil für die Orgel und Sänger dienen soll. Zu Seiten des Hauptraumes sind 2 Versammlungsräume<br />

für Leidtragende von etwa 60 bis 70 qm Grundfläche anzuordnen, die behülfs<br />

Benutzung bei besonderen Festlichkeiten, durch breite Schiebetüren mit der Kapelle<br />

verbunden werden. Drei Zimmer für Geistliche, in der Nähe des Altarplatzes, jedes<br />

muß etwa 15 qm Grundfläche erhalten. Für einen kleinen Raum zur Aufbewahrung der<br />

Leuchter u.s.w. ist zu sorgen. Aborte sind vorzusehen.<br />

Zu zwei Seiten der Kapelle und mit dieser in Verbindung soll je eine Leichenhalle mit ca<br />

12 Zellen (diese in 2 Reihen geordnet, je eine Zelle und Tür) errichtet werden. Länge der<br />

Zellen mind. 3,5 m, Breite mind 2,60 m, Mittelgang 3,0 m.<br />

An einer der Hallen sind ein sehr gut erhellter Sezierraum von etwa 40–45 qm Grundfläche,<br />

ein Zimmer für Ärzte 15,0 qm groß, ein Zimmer für Gerichtsbeamte und ein Wärterzimmer<br />

von derselben Größe anzubauen.<br />

Dieser Raumgruppe kann auf der anderen Seite eine Nebenkapelle mit Vorraum erhalten.<br />

Um zu den Leichenhallen auf kürzestem Wege zu gelangen, sind an beiden Nebenstraßen<br />

Einfahrten vorzusehen.<br />

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