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Wie funktioniert die Wirtschaft - zweite - Ministerium für Wirtschaft ...

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Kapitel A3<br />

3.<br />

28<br />

Kind großzieht und nebenher einen Beruf ausübt, hat ebenso viele Belastungen. Und <strong>die</strong> kann<br />

nie ‚Nein‘ sagen. Ich könnte ja sagen: ‚Heut mag ich nicht‘.<br />

v Haben Sie das schon mal gesagt?<br />

Nein, eigentlich nicht.<br />

v Schon Ihr Vater nutzte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Babynahrung nur Rohstoffe aus biologischem Anbau –<br />

ohne Verwendung chemischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Zu der damaligen Zeit<br />

eine Revolution. <strong>Wie</strong> kam es dazu?<br />

Wir haben vor 50 Jahren mit biologischem Landbau angefangen und zunächst <strong>die</strong> eigene Landwirtschaft<br />

umgestellt. Dann haben wir <strong>die</strong> Bauern, <strong>die</strong> uns beliefern, in kleinen Schritten davon<br />

überzeugen können, <strong>die</strong>sen Weg mit uns zu gehen. Das war am Anfang nicht sehr leicht: Wir<br />

hatten <strong>die</strong> Landwirtschaft gegen uns, <strong>die</strong> Politik, <strong>die</strong> Wissenschaft, <strong>die</strong> Großindustrie – aber es<br />

hat sich erwiesen, dass das der richtige Weg ist.<br />

v „Da<strong>für</strong> stehe ich mit meinem Namen“ ist der Satz, den viele mit Ihnen verbinden. Zu<br />

Ihren Prinzipien gehört aber nicht nur <strong>die</strong> konsequente Herstellung von Produkten im<br />

Einklang mit der Natur, sondern auch ein menschenwürdiges Miteinander. Was heißt das<br />

im Alltag?<br />

Prinzipien sind gut zu haben, aber man wird sie nicht immer ganz erreichen. Für mich gibt es ein<br />

Wertegerüst, das einzuhalten ist. Das wissen auch meine Mitarbeiter. Wir haben uns vor etlichen<br />

Jahren eine Ethik-Charta gegeben, an der wir unsere Entscheidungen orientieren können.<br />

v Diese Ethik-Charta umfasst 30 Seiten, sie stellt klare Regeln <strong>für</strong> den Geschäftsalltag<br />

auf: <strong>Wie</strong> verhalte ich mich gegenüber Kunden, Lieferanten und Konkurrenten, wie ist <strong>die</strong><br />

Gesprächskultur im Unternehmen gestaltet oder auch der Umgang der Mitarbeiter untereinander.<br />

Halten sich Ihre Mitarbeiter daran?<br />

Im Großen und Ganzen schon. Ich denke, dadurch, dass wir uns überhaupt Gedanken zu <strong>die</strong>sen<br />

Themen gemacht haben, können wir besser damit umgehen, als wenn wir uns damit nie<br />

beschäftigt hätten. Es gibt natürlich auch bei uns Fälle, in denen es zum Beispiel zum Mobbing<br />

kommt. Dann wird das Problem besprochen, dem Arbeitnehmer erklärt, dass wir das so<br />

nicht akzeptieren und im schlimmsten Fall auch abgemahnt. Jeder, der zu uns kommt, weiß im<br />

Vorfeld, worauf er sich einlässt. Je mehr wir über uns vorher erzählen können, umso weniger ist<br />

jemand getäuscht und dann gibt es auch keine Enttäuschung.<br />

v Hat sich seit Einführung der Charta etwas geändert?<br />

Das ist nur schwer messbar. Wir sind erfolgreich am Markt, es geht uns gut, sicher könnte<br />

manches besser gehen, aber wir sind froh, dass wir <strong>die</strong> Ethik-Charta haben.

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