Wie funktioniert die Wirtschaft - zweite - Ministerium für Wirtschaft ...
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Kapitel B2<br />
2.2 – 2.3<br />
62<br />
Kapitalbedarfsplan<br />
Verständlicherweise fällt es einem als Existenzgründer<br />
schwer, <strong>die</strong> Kosten <strong>für</strong> eine Unternehmensgründung<br />
zu kalkulieren. Daher<br />
muss man auf Zahlen vergleichbarer Unternehmen<br />
zurückgreifen, <strong>die</strong> Preise zukünftiger<br />
Lieferanten und <strong>die</strong> Preise, <strong>die</strong> <strong>die</strong> zukünftigen<br />
Kunden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Leistungen des neuen Unternehmens<br />
zu zahlen bereit sind, kennen. In<br />
<strong>die</strong>sem Fall kann man sich mit seinen Fragen<br />
an Berufsverbände, <strong>die</strong> Industrie- und Handelskammern,<br />
<strong>die</strong> Handwerkskammern sowie<br />
an Unternehmensberater und -beraterinnen<br />
wenden. In den seltensten Fällen werden konkurrierende<br />
Unternehmen Auskunft über <strong>die</strong>se<br />
Zahlen geben.<br />
Die Zahlen, <strong>die</strong> man auf <strong>die</strong>se Weise zusammenstellt,<br />
braucht man zum einen <strong>für</strong> den<br />
Kapitalbedarfsplan. Hier schreibt man genau<br />
auf, wieviel Geld <strong>für</strong> welche Posten benötigt<br />
werden.<br />
Finanzierungsplan<br />
Hat man so den Kapitalbedarf ermittelt, gilt<br />
es zu überlegen, wie viel von dem Geld, das<br />
man selbst zurückgelegt hat, man in das Unternehmen<br />
einbringen möchte. Einen Teil wird<br />
man mit fremdem Kapital (Kredit) decken, das<br />
man beispielsweise bei einer Förderbank, Bank<br />
oder Sparkasse erhält. Wenn das Unternehmen<br />
einmal angelaufen ist, zahlt man <strong>die</strong>ses<br />
geliehene Kapital dann stückweise inklusive<br />
der Zinsen an <strong>die</strong> Bank zurück. Allerdings ist<br />
es den Banken und Sparkassen auch wichtig,<br />
dass man zumindest einen Teil des benötigten<br />
Geldes selbst aufbringt (Eigenkapital). Je nach<br />
Branche, Standort und Größe des Unternehmens<br />
gibt es auch Fördermittel, <strong>die</strong> man zur<br />
Unterstützung beantragen kann. Die Anteile<br />
des eigenen und des geliehenen Kapitals<br />
notiert man im so genannten Finanzierungsplan.<br />
Liquiditätsplan<br />
In einem nächsten Schritt wird der so genannte<br />
Liquiditätsplan zusammengestellt.<br />
Er führt <strong>für</strong> mindestens <strong>die</strong> ersten drei Geschäftsjahre<br />
<strong>die</strong> zu erwartenden Einnahmen<br />
und <strong>die</strong> zu erwartenden Ausgaben auf. Damit<br />
kann man aus einem Liquiditätsplan ablesen,<br />
wie viel Geld man zu welchem Zeitpunkt zur<br />
Verfügung hat. Alles drei, sowohl der Kapitalbedarfsplan,<br />
der Finanzierungsplan als auch<br />
der Liquiditätsplan, gehören in den Business-<br />
Plan. Nicht nur <strong>für</strong> potenzielle Geldgeber,<br />
auch <strong>für</strong> den angehenden Unternehmer und<br />
<strong>die</strong> angehende Unternehmerin sind sie wichtige<br />
Orientierungshilfen, um zu schauen, ob<br />
das Unternehmen läuft!<br />
Rentabilitätsvorschau<br />
Um <strong>die</strong> wirtschaftliche Lage hier richtig einzuschätzen<br />
und um potenzielle Geldgeber von<br />
der <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit des Vorhabens zu überzeugen,<br />
hilft eine Rentabilitätsvorschau. In<br />
<strong>die</strong>se Übersicht gehören <strong>die</strong> erwarteten Verkaufserlöse<br />
abzüglich der Kosten <strong>für</strong> Waren,<br />
Personal und eventuelle Mieten, abzüglich<br />
Steuern, Versicherungen, Kosten <strong>für</strong> Werbung,<br />
Telefon, Reparaturen, Bürobedarf und Zinsaufwendungen.<br />
Am Ende ermittelt man so<br />
das Betriebsergebnis. Eine solche Vorschau<br />
sollte man zunächst <strong>für</strong> <strong>die</strong> ersten drei Jahre<br />
des Unternehmens erstellen. Klar, auch hier<br />
handelt es sich bei den Zahlen wieder nur um<br />
Schätzungen, schließlich gibt es das Unternehmen<br />
noch nicht und man weiß noch nicht,