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Gleich Anfang Januar wurden erneut<br />
Hunderttausende Fahrgäste vor den Kopf<br />
gestoßen und auf andere Verkehrsmittel<br />
verwiesen – oder ihrer Mobilität beraubt.<br />
Die S-<strong>Bahn</strong>-Linien 25 und 5 wurden<br />
auf den Abschnitten Hennigsdorf –<br />
Nordbahnhof und Strausberg Nord –<br />
Strausberg nur noch mit „Schienenersatzverkehr“<br />
bedient. Die Linie S75 verkehrte<br />
überhaupt nicht mehr. Die Besandungsproblematik<br />
führte nun dazu, dass<br />
am 24. Januar ein neuer Fahrplan mit<br />
auf 60 km/h reduzierter Maximalgeschwindigkeit<br />
eingeführt werden musste.<br />
Im weiteren Verlauf des Jahres schien<br />
sich ein zunehmend stabiler S-<strong>Bahn</strong>-<br />
Verkehr zu entwickeln. Doch als am 15.<br />
Dezember in Halensee ein Stellwerk ausfiel<br />
und der S-<strong>Bahn</strong>verkehr weitgehend<br />
17. März 2011: Der <strong>Berlin</strong>er S-<strong>Bahn</strong>-<strong>Tisch</strong><br />
trifft sich zum ersten Mal und beschließt<br />
einige Wochen später, ein Volksbegehren<br />
gegen die drohende Ausschreibung von<br />
S-<strong>Bahn</strong>-Linien zu initiieren.<br />
011:<br />
Notfahrplan<br />
Mrz. 2011<br />
V. 2011: Leichte Besserung & alte destruktive Wege<br />
Apr. 2011<br />
März 2011: Im Geschäftsbericht<br />
von DB ML wird die<br />
S-<strong>Bahn</strong>-Krise allein als Resultat<br />
von Konstruktionsfehlern<br />
& Naturereignissen<br />
(„Flugschnee“) ausgegeben.<br />
Mai 2011<br />
Lunapark21·extra 6/2012<br />
Jun. 2011<br />
September 2011: S-<strong>Bahn</strong> kündigt<br />
beschleunigten Abbau von <strong>Bahn</strong>aufsichten<br />
an. Ende 2012 soll es<br />
nur noch auf 21 von 166 S-<strong>Bahn</strong>höfen<br />
Personal geben.<br />
Jul. 2011<br />
Aug. 2011<br />
zusammenbrach, wurde erneut die Labilität<br />
der Lage verdeutlicht: Es gibt keine<br />
Rückfallebene; das gesamte S-<strong>Bahn</strong>-System<br />
ist inzwischen extrem krisenanfällig.<br />
Doch die S-<strong>Bahn</strong> GmbH beschreitet<br />
längst wieder den Weg, der tief in die<br />
Krise führte: Sie treibt den Belegschaftsabbau<br />
voran und will vor allem ihr fahrgastfeindliches<br />
Modell der S-<strong>Bahn</strong>höfe<br />
ohne Personal durchziehen. Sie hat auch<br />
„vergessen“, die Zahl der Triebfahrzeugführerinnen<br />
und –führer den allmählich<br />
wieder vergrößerten und im Einsatz befindlichen<br />
Zugkapazitäten anzupassen.<br />
Zwar fiel der Winter 2011/12 aus. Doch<br />
nun kam und kommt es zu Einschränkungen<br />
des Fahrbetriebs aufgrund von<br />
Fahrpersonalmangel. Die Unterinvestition<br />
bei der S-<strong>Bahn</strong>infrastruktur, die im<br />
Sep. 2011<br />
Januar 2012: S-<strong>Bahn</strong> GmbH<br />
gesteht das Fehlen von bis zu<br />
100 Triebfahrzeugführern ein.<br />
Okt. 2011<br />
22. März 2012: S-<strong>Bahn</strong> kündigt deutlich<br />
reduzierte Fahrplantakte an Wochenenden<br />
& Feiertagen auf einzelnen Linien an.<br />
Grund: Fahrermangel.<br />
Tariferhöhungen: BVG & S-<strong>Bahn</strong> kündigen<br />
neue Tariferhöhungen ab dem 1.8.2012 an.<br />
Von 2002 bis 2012 stieg der Preis für eine<br />
Monatskarte um 33% (Inflation = 17%).<br />
15. Dezember 2011: Aufgrund eines Stellwerkausfalls<br />
in Halensee brechen der S-<strong>Bahn</strong>-Verkehr<br />
und Teile des Regionalverkehrs fast in der gesamten<br />
Stadt zusammen. Menschen sitzen über<br />
Stunden in S-<strong>Bahn</strong>-Zügen fest. Der Ausfall eines<br />
einzigen Bauteils hat zu dem Defekt geführt.<br />
Nov. 2011<br />
Dez. 2011<br />
Offene S-<strong>Bahn</strong>-Krise 2009-2012<br />
April 2012 bekannt wird, deutet darauf<br />
hin, dass es bald nochmals neue technische<br />
Gründe für reduzierten S-bahnverkehr<br />
geben könnte. Als überzeugendes<br />
Dankeschön für drei Jahre S-<strong>Bahn</strong>-Krise<br />
verkündeten BVG und S-<strong>Bahn</strong> im März<br />
2012 neue Fahrpreiserhöhungen. Insbesondere<br />
die Stammkunden werden<br />
geschröpft werden.<br />
Zitat zum Jahr:<br />
Bei der Eisenbahn sollte man nie etwas<br />
garantieren.<br />
Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitztender<br />
Deutsche <strong>Bahn</strong> AG, Spiegel online 10.1.2011<br />
23. Dezember 2011: Der S-<strong>Bahn</strong>-<br />
<strong>Tisch</strong> übergibt der Landeswahlleiterin<br />
32000 Unterschriften für das Volksbegehren<br />
„Rettet unsere S-<strong>Bahn</strong>“.<br />
Jan. 2012<br />
Feb. 2012<br />
Mrz. 2012<br />
Apr. 2012<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
April 2012: Massive Mängel (Unterinvestition)<br />
bei S-<strong>Bahn</strong>-Infrastruktur<br />
werden publik. Bis 2020 müssen 1,5200<br />
Mrd Euro investiert werden.<br />
100<br />
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