Französische Fremdsprachenassistenten an deutschen Schulen L ...
Französische Fremdsprachenassistenten an deutschen Schulen L ...
Französische Fremdsprachenassistenten an deutschen Schulen L ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Da Ihre Muttersprache die Sprache ist, die die<br />
Schüler lernen sollen, werden Sie in erster Linie dazu<br />
her<strong>an</strong>gezogen werden, die Sprachfertigkeit der Schüler<br />
zu fördern und ihr mündliches Ausdrucksvermögen<br />
weiterzuentwickeln. Möglichkeiten dazu ergeben sich<br />
nicht nur im textbezogenen oder lehrbuchabhängigen<br />
Unterricht, sondern unter <strong>an</strong>derem auch im freier gestalteten<br />
Unterricht (Gespräch, Diskussion, Lernspiel,<br />
Quiz usw.). In jedem Fall ist begleitendes Anschauungsmaterial<br />
nötig: Je mehr Sie das Interesse Ihrer Schüler<br />
wecken und ihre Neugier durch authentisches Material<br />
befriedigen können, um so größer wird Ihr Unterrichtserfolg.<br />
Die möglichen Hilfsmittel, die der Schule hierzu<br />
verfügbar sind, wurden schon <strong>an</strong>gesprochen. Hinweise<br />
und Tips bezüglich ihres Einsatzes bekommen Sie von<br />
Ihrem Betreuungslehrer.<br />
4.1 Textgebundener Unterricht<br />
Hier h<strong>an</strong>delt es sich hauptsächlich um die Arbeit mit<br />
einem Lehrbuch, einer Textsammlung oder einem vervielfältigten<br />
Einzeltext, die in der Regel vom Fachlehrer<br />
geleitet wird. Er k<strong>an</strong>n Sie bitten, seine Ausführungen zu<br />
ergänzen und zu vertiefen, er k<strong>an</strong>n Ihnen auch Teile von<br />
Stunden oder g<strong>an</strong>ze Unterrichtseinheiten übertragen.<br />
Auf alle Fälle wird er Ihnen erklären, was er von Ihnen<br />
erwartet. Fragen Sie nach, wenn Ihnen etwas unklar ist!<br />
Die Art der Textarbeit hängt ab von der Klassenstufe:<br />
In den ersten 3 Unterrichtsjahren dominiert das<br />
Lehrbuch, d<strong>an</strong>n treten allmählich freie Texte hinzu, die<br />
auf der Oberstufe das klassische Lehrbuch ablösen. Die<br />
Grammatikdurchnahme ist in der Regel nach dem 4.<br />
bzw. 5. Unterrichtsjahr abgeschlossen, auf der Oberstufe<br />
erfolgt d<strong>an</strong>n eine Erweiterung, Vertiefung und Festigung<br />
der Grammatikkenntnisse.<br />
Hier nun einige Anregungen zum konkreten Arbeiten,<br />
die Ihnen die Arbeit erleichtern sollen. Natürlich<br />
sind Sie nicht verpflichtet, sich dar<strong>an</strong> zu halten. Sollte<br />
Ihnen ein <strong>an</strong>derer Weg sinnvoller erscheinen, d<strong>an</strong>n gehen<br />
Sie ihn!<br />
Bei der Erstbeh<strong>an</strong>dlung eines neuen Textes können<br />
Sie unbek<strong>an</strong>nte Wörter im voraus erklären oder auch<br />
im Anschluss <strong>an</strong> nicht zu l<strong>an</strong>ge Textabschnitte. Die<br />
Durchnahme vor dem Vorlesen des Textes ist im Blick<br />
auf die Schüler vorteilhafter (Konzentration!). Vermeiden<br />
Sie bitte eine häufige Unterbrechung des Textes zur<br />
Worterklärung - das Verständnis des Gesamttextes wird<br />
dadurch erschwert.<br />
Die Erklärung neuer Wörter sollte möglichst in der<br />
Fremdsprache erfolgen. Bemühen Sie sich bitte um<br />
einfache Definitionen und Beispiele, denn die Schüler<br />
sollen Sie verstehen! Dies ist nicht immer einfach,<br />
da Sie ja normalerweise nicht wissen können, ob die<br />
Kenntnisse ausreichen, um Ihre Erklärungen zu verstehen.<br />
Gelegentliche Fragen zur Verständniskontrolle<br />
sind daher sehr hilfreich. Damit vermeiden Sie auch<br />
einen „Lehrermonolog“ und können die Schüler <strong>an</strong> der<br />
Erarbeitung beteiligen! Schreiben Sie die neuen Wörter<br />
<strong>an</strong> die Tafel und verwenden Sie sie öfter, damit sie sich<br />
den Schülern einprägen.<br />
Stellen Sie am Ende von Texten oder längeren Ab-<br />
Carolus-Magnus-Kreis<br />
schnitten Fragen zum Inhalt oder lassen Sie den Text<br />
zusammenfassen und nacherzählen. Dabei sollten Sie<br />
die Schüler nur bei sehr groben Fehlern unterbrechen<br />
- zu häufige Verbesserungen entmutigen! Sie können<br />
auch die Schüler <strong>an</strong> der Korrektur beteiligen und sie<br />
auffordern, Verbesserungsvorschläge zu machen. Häufig<br />
auftretende Fehler sollten herausgegriffen und gesondert<br />
geübt werden.<br />
Stimmen Sie Art und Umf<strong>an</strong>g der Aufgaben, die die<br />
Schüler zuhause erledigen sollen, mit dem Fachlehrer<br />
ab (mündliche oder schriftliche Aufgaben? Version?<br />
contraction de texte? Commentaire de texte? com mentaire<br />
lexical et grammatical?).<br />
In der Oberstufe wird im Unterricht die Prüfungsform<br />
der kombinierten „Textaufgabe“ vorbereitet: Es<br />
wird die Erklärung des Vokabulars und idiomatischer<br />
Wendungen verl<strong>an</strong>gt, die Be<strong>an</strong>twortung von Fragen zum<br />
Text (Inhalt/Verständnis), es k<strong>an</strong>n ein „commentaire“<br />
zu einem Thema gefordert werden, das mit dem Prüfungstext<br />
zusammenhängt, auch die Übersetzung einer<br />
Textpassage ins Deutsche (Version) ist möglich sowie<br />
Übungen zur beh<strong>an</strong>delten Grammatik.<br />
Es k<strong>an</strong>n sein, dass Sie gebeten werden, bei der<br />
Korrektur von Schülerarbeiten zu helfen, um eventuelle<br />
Fragen aus der Sicht eines „écouteur natif“ zu<br />
klären, es ist jedoch nicht gestattet, einem Assistenten<br />
die Korrektur eigenver<strong>an</strong>twortlich zu übertragen Die<br />
Korrektur von Prüfungen und deren Bewertung liegen<br />
in der Ver<strong>an</strong>twortung des Fachlehrers!<br />
4.2 Freie Formen des Unterrichts<br />
Damit der Unterricht nicht zu monoton wird, wechselt<br />
m<strong>an</strong> die Textarbeit mit freien Formen ab.<br />
4.3 Hinführen zum freien Sprechen<br />
Diese Form des Unterrichts k<strong>an</strong>n auf allen Stufen<br />
ergänzend durchgeführt werden, aber auch ein eigenständiger<br />
Kurs der Oberstufe sein. Um die Schüler<br />
nicht zu überfordern und damit zu frustrieren, ist es<br />
notwendig, sich vorher über ihre Kenntnisse zu informieren.<br />
Zu den meisten Lehrwerken existieren Listen<br />
der gelernten Vokabeln, die auch ihr erstes Vorkommen<br />
belegen. Zur Vorbereitung einer Konversationsstunde<br />
eignen sich auch sehr gut Vokabelsammlungen, die<br />
nach Sachgebieten gegliedert sind, wie der „Grundund<br />
Aufbauwortschatz“ (Klett-Verlag) oder „Ein Fach<br />
Fr<strong>an</strong>zösisch“, Unterrichtsmodelle für die Schulpraxis<br />
(Schöningh) u.a.<br />
In den ersten Lernjahren sind die Themen solcher<br />
Stunden natürlich auf Elementarsituationen beschränkt,<br />
wie sie in den Lehrbuchtexten beh<strong>an</strong>delt werden: Schule,<br />
Familie, Einkauf, Haus, Klassenraum, Zahlen, Uhrzeit<br />
usw.<br />
Auf der Mittelstufe sind bereits komplexere Gebiete<br />
möglich, aber in der Regel nur in geringem Umf<strong>an</strong>g<br />
weiterreichende Problemdiskussionen. Beispiele: Vergleiche<br />
des täglichen Lebens Fr<strong>an</strong>kreich - Bundesrepublik,<br />
Reisen, Ferien, Sport, Freizeit, Verkehr. Auch<br />
hier hilft bei der Themenwahl ein Blick ins Lehrbuch.<br />
Soll neues Vokabular verwendet werden, muß es in der<br />
vorhergehenden Stunde eingeführt und zuhause gelernt<br />
23