3. - Universitätsklinik für FRAUENHEILKUNDE Innsbruck
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bei Brustkrebserkrankungen zulassen. So könnte die komplexe Behandlung<br />
von Brustkrebs, die den chirurgischem Eingriff, Bestrahlung, Chemotherapie<br />
und Antihormontherapie umfasst, besser auf die Patientinnen zugeschnitten<br />
werden. Abhängig von der Bösartigkeit und dem Östrogenrezeptorstatus des<br />
Tumors werden diese Therapien einzeln oder in Kombination angewendet.<br />
Therapie individualisieren<br />
Der Grundpfeiler der Antihormonbehandlung in allen Phasen der Erkrankung<br />
bei Östrogenrezeptor positiven Tumoren ist Tamoxifen, ein so genannter selektiver<br />
Östrogenrezeptormodulator. Viele Patientinnen, die anfangs auf die Therapie<br />
ansprechen, werden im Verlauf der Behandlung resistent, was letztendlich<br />
zu einem Rückfall führt. Im Zuge der Karzinogenese und während der Therapieresistenzentwicklung<br />
treten Veränderungen im Methylierungsprofil von CpG<br />
Islands im Promoterbereich vieler spezifischer Gene auf. Dies kann dann zur<br />
Entwicklung von Resistenzen führen. Um Tamoxifen-resistente Brustkrebspatientinnen<br />
effektiver behandeln zu können, bemüht sich die Wissenschaft um<br />
ein besseres Verständnis der komplexen Signaltransduktionsmechanismen. Die<br />
Forscher sind insbesondere auf der Suche nach Biomarkern, mit denen Tamoxifen-resistente<br />
Tumore identifiziert und so die Therapie dieser Patientinnen<br />
individualisiert werden könnte.<br />
Suche nach hypermethylierten Genen<br />
Im Rahmen des nun vom FWF genehmigten Projekts wird Dr. Heidi Fiegl ein genomweites<br />
Screening zur Identifizierung hypermethylierter Gene in Tamoxifenresistenten<br />
Brustkrebszellinien durchführen. Hypermethylierte und dadurch<br />
unexprimierte Gene sollen durch eine Behandlung mit 5-Aza-2‘-Deoxycytidin,<br />
einem Methyltransferaseinhibitor, reaktiviert werden und mit Microarray-Analysen<br />
durch den Vergleich der Expressionsprofile derart behandelter Zellen,<br />
unbehandelter Zellen sowie der Tamoxifen-sensitiven Parentalzellinien identifiziert<br />
werden. Nach Überprüfung der unterschiedlichen Expression bzw. des<br />
Methylierungsstatus dieser Gene, soll der klinische Nutzen der verbliebenen<br />
Kandidatengene in Paraffin-eingebetteten Tumorgeweben von Patientinnen<br />
mit Tamoxifen-resistenten bzw. sensitiven Tumoren validiert werden.