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Untitled - Vorarlberg

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ARA Schwarzenberg – 4.000 EW60<br />

Abwasserreinigungsanlagen in <strong>Vorarlberg</strong> - Jahresbericht 2003 Blatt 6 - Interpretation der Daten<br />

Anlagencharakteristik<br />

Die Anlage (Bj. 1977) wird nach dem Stand der Abwassertechnik in der Kombination Vorklärung –<br />

Belebtschlammbiologie mit Simultanfällung – Nachklärung - anaerobe Schlammstabilisierung (Emscher-<br />

Brunnen) betrieben. Die 1999 vorgenommene Erneuerung der Rechenanlage, die seit damals automatisierte<br />

Belüftungsregelung sowie die kontinuierliche und digitale Erfassung und Vorlage der Prozessdaten (O2, pH,<br />

Temp., etc) haben einen stabilen Betrieb der Anlage, trotz deren zulaufseitiger regelmäßiger Überlastung,<br />

wesentlich erleichtert.<br />

Die ARA wird nach wie vor stark durch einen, im Verhältnis zur Ausbauleistung der Anlage bedeutenden<br />

Indirekteinleiter beeinflusst. Ein seit Herbst 2002 anlagenrechtlich genehmigtes Projekt bei diesem Einleiter<br />

(zur anaeroben Behandlung organischer Konzentrate), das im Verlaufe des Jahres 2003 entlastend wirken<br />

sollte, ist bis dato noch nicht umgesetzt worden. Die in diesem Zusammenhang geplante, gezielte Ableitung<br />

von Belebtschlamm aus der Nitrifikationsstufe der betrieblichen Behandlungsanlage in die<br />

Belebtschlammstufe der ARA Schwarzenberg bietet verfahrenstechnisch eine interessante Möglichkeit, die<br />

Nitrifikation Letzterer zu verbessern.<br />

Auslastung, Ablaufkonzentrationen, Reinigungseffekte<br />

Die Auslastung der Anlage im Jahresmittel liegt beim Parametern CSB (rund 180 % der Ausbauleistung)<br />

auch 2003 extrem hoch, hydraulisch (rund 90 %) nahe der Kapazitätsgrenze. In der Woche der höchsten<br />

Belastung erreicht die CSB-Belastung mit rund 370 % ein Mehrfaches der Ausbaukapazität. Auch der<br />

relevante Wert für das 85 % Perzentil liegen mit rund 230 % der CSB-Ausbauleistung weit über der<br />

aktuellen Anlagenkapazität.<br />

Bei den Ablaufkonzentrationen werden die Grenzwerte und erforderlichen Reinigungseffekte im<br />

Jahresmittel bei den Parametern CSB und Phosphor eingehalten. Beim Ammonium (im Jahresmittel 7,7<br />

mg/l) wird der Grenzwert, unter Berücksichtigung der Anlagenauslastung überraschend moderat<br />

überschritten.<br />

Bei den Reinigungseffekten werden 2003 alle Grenzwerte bei den erhobenen Parametern (CSB,<br />

Gesamtphosphor) eingehalten. Die anlagenspezifischen Kennzahlen der Biologie weisen trotz der teils<br />

extremen Überlast auf einen relativ stabilen Betrieb hin, was auf eine kompetente Anlagenbetreuung<br />

hinweist.<br />

Zusammenfassende Beurteilung / Handlungsbedarf<br />

Die Notwendigkeit allfälliger weiterer Maßnahmen ist, möglichst anhand einer verbesserten Datenbasis der<br />

Eigenüberwachung, im kommenden Jahr und nach Umsetzung der Maßnahmen des maßgeblichen Einleiters<br />

festzulegen. Durch das Erreichen der Kapazitätsgrenzen ist die Überwachung der Indirekteinleiter generell<br />

von besonderer Bedeutung. Die, laut den entsprechenden Vereinbarungen nach der<br />

Indirekteinleiterverordnung (IEV) notwendigen Eigen- und Fremduntersuchungen sind konsequent<br />

durchzuführen. Die Ergebnisse müssen von den Einleitern regelmäßig vorgelegt bzw. gegebenenfalls<br />

angefordert werden. Die zumindest schwerpunktmäßige Kontrolle der Einhaltung der Vorgaben für die<br />

maßgeblichen Indirekteinleiter ist übrigens - realistisch gesehen - eine Daueraufgabe.<br />

Landeswasserbauamt Bregenz Seite 161

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