Untitled - Vorarlberg
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Abwasserreinigungsanlagen in <strong>Vorarlberg</strong> - Jahresbericht 2003 Blatt 6 - Interpretation der Daten<br />
ARA Region Dornbirn-Schwarzach – 150.000 EW60<br />
Anlagencharakteristik:<br />
Die Abwasserreinigungsanlage Dornbirn-Schwarzach ist mit einer Ausbauleistung von 357.000 EW60 und<br />
einer Verfahrenstechnik (der Belebtschlammstufe) aus der ersten Hälfte der 80-iger Jahre des vergangenen<br />
Jahrhunderts rechnerisch zwar noch die Größte, in <strong>Vorarlberg</strong> bisher errichtete Anlage, wird jedoch durch<br />
den aktuell laufenden Umbau, auslastungsbedingt, auf eine Kapazität von rund 150.000 EW60 zurückgebaut.<br />
Eine Besonderheit bildet die chemische Stufe mit integrierter zusätzlicher Phosphorfällung, die speziell für<br />
die mehrstufige Behandlung von Textilabwässer geeignet ist. Die ARA Dornbirn verfügt weiters über eine<br />
Anlage zur Trocknung des mechanisch entwässerten Klärschlammes. Das erzeugte Trockengranulat wird<br />
nach den Vorgaben der Klärschlammverordnung 1997 als Produkt (Dünger) vermarktet.<br />
Marktschwankungen werden durch das im Anlagenverbund betriebene Nährstoffdepot bzw. die<br />
betriebseigene Kompostierungsanlage ausgeglichen. Seit 01.01.1999 werden über die Schlammlinie der<br />
ARA Dornbirn auch Schlämme anderer ARA`s des Landes behandelt und zu Granulat und Granulatkompost<br />
verarbeitet. Über die betriebseigene Kleinmengenabgabe sowie Lieferanten wird auch das Granulat<br />
erfolgreich vermarktet (z.B. Abgabe an Bauhöfe, Gartenbesitzer). Mit der Faulturmanlage der ARA werden<br />
- abfallrechtlich genehmigt - organische Abfälle diverser Herkunft zur sogenannten Co-Vergärung mit<br />
Klärschlamm übernommen.<br />
Alle Regenüberläufe im Kanalnetz werden bis Ende 2004 durch den Einbau von Feinrechenanlagen inkl.<br />
variabler Abflussdrosseln an den Stand der Technik angepasst. Das im Jahre 2002 anlagenrechtlich<br />
genehmigte Projekt zur technischen Anpassung und zum Rückbau der biologischen Stufe auf eine<br />
Ausbauleistung von rund 150.000 EW60 soll planmäßig bis Ende 2004 umgesetzt werden.<br />
Auslastung, Ablaufkonzentrationen, Reinigungseffekte:<br />
Durch Strukturveränderungen, insbesondere im Bereich der früher frachtbestimmenden Textilindustrie, ist<br />
die ARA Dornbirn seit Jahren weit unter ihrer Ausbauleistung ausgelastet. Die mittlere Auslastung beim<br />
BSB5 beträgt im Jahre 2003 rund 19 %, beim CSB rund 24 %. Die hydraulische Auslastung liegt bei 46 %,<br />
und damit im Bereich des langjährigen Durchschnittes. Die jeweiligen Werte für das 85 % Perzentil liegen<br />
mit 27 % (BSB5) und 35% (CSB) ebenfalls deutlich unter der aktuellen Ausbauleistung. Die geltenden<br />
Ablaufgrenzwerte werden im Jahresmittel nur beim BSB5 und dem CSB eingehalten, bei den Parameter<br />
Ammonium und Phosphor werden die Grenzwerte umbaubedingt, allerdings eher geringfügig, überschritten.<br />
Die erforderlichen Reinigungseffekte werden im Jahr 2003 daher auch nur für die Parameter BSB5 und CSB<br />
erfüllt. Alle Grenzwertüberschreitungen sind im Wesentlichen auf den Umbaubetrieb sowie die geringe<br />
Auslastung, noch unzulässige hohe Fremdwassereinleitungen und die veraltete Verfahrenstechnik im<br />
Bereich der Belebung zurückzuführen. Die anlagenspezifischen biologischen Kennzahlen weisen auf einen<br />
durchwegs stabilen Betrieb hin.<br />
Zusammenfassende Beurteilung / Handlungsbedarf:<br />
Die ARA Dornbirn-Schwarzach entspricht trotz der aufgezeigten Mängel und unter Berücksichtigung des<br />
Umbaubetriebes grundsätzlich dem Stand der Technik. Die anlagenrechtlich genehmigte und in Umsetzung<br />
begriffene Modernisierung, schwerpunktmäßig der Belebtschlammstufe, wird im Wesentlichen durch<br />
technische (neue Belüftung) und verfahrenstechnische Maßnahmen im Bereich der Denitrifizierung erreicht<br />
werden. Das auch zukünftig großzügige Volumen der Belebtschlammanlage erleichtert dabei die Anpassung<br />
der Anlage, insbesondere in Richtung Stickstoffeliminierung.<br />
Von besonderer Bedeutung für die Reinigungseffekte der ARA Dornbirn ist die weiterhin konsequente<br />
Bekämpfung von Fremdwassereinleitungen im Einzugsbereich der Anlage. Eine entsprechende Zusage<br />
wurde von der Betreiberin des Kanalnetzes, der Stadt Dornbirn, im Rahmen des anlagenrechtlichen<br />
Verfahrens zur Modernisierung der ARA getätigt.<br />
Landeswasserbauamt Bregenz Seite 23