Untitled - Vorarlberg
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ARA Bregenz – 80.000 EW60<br />
Abwasserreinigungsanlagen in <strong>Vorarlberg</strong> - Jahresbericht 2003 Blatt 6 - Interpretation der Daten<br />
Anlagencharakteristik:<br />
Die ARA Bregenz ist die älteste, seit 1966 in Betrieb befindliche kommunale Abwasserreinigungsanlage in<br />
<strong>Vorarlberg</strong>. Entsprechend den Anforderungen der 60-iger Jahre war die Anlage nicht ausreichend auf die<br />
Stickstoffentfernung ausgebaut. Ein den neuen gesetzlichen Vorgaben entsprechendes Projekt wurde<br />
2001/2002 umgesetzt. Die neue zweistufige biologische Anlagenkonfiguration befindet sich seit Herbst<br />
2003 in Betrieb, es konnten allerdings bis dato noch nicht alle verfahrenstechnischen Umstellungen<br />
abgeschlossen werden.<br />
Die weitgehend kommunale Abwassercharakteristik der ARA Bregenz wird betriebsspezifisch durch CSB-<br />
Frachten beeinflusst, was im aktuellen Ausbauprojekt berücksichtigt ist. Unabhängig davon sind<br />
entsprechende Maßnahmen zur Umsetzung der abgeschlossenen IEV-Vereinbarungen sukzessive gesetzt<br />
worden. Der gesamte Klärschlammanfall der ARA Bregenz von zwei Anlagen im Bregenzerwald sowie<br />
auch der ARA Leiblachtal wurde 2003 über die eigene Kompostierungsanlage in Verbindung mit dem<br />
städtischen Grünabfall verarbeitet. Der erzeugte Kompost ist auch 2003 vollständig landwirtschaftlich sowie<br />
über Rekultivierungsprojekte und die Kleinmengenabgabe verwertet worden.<br />
Auslastung, Ablaufkonzentrationen, Reinigungseffekte:<br />
Die mittlere Auslastung der ARA Bregenz liegt im Jahre 2003 beim Parameter BSB5 bei rund 50 %, beim<br />
Parameter CSB bei rund 54 %, hydraulisch bei rund 65 %. Die neue Anlage ist aber in der Woche der<br />
höchsten Anlagenauslastung mit 100 % beim BSB5 und 90 % beim CSB durchaus ausgelastet, also nicht<br />
überdimensioniert. Die jeweiligen Werte für das 85 % Perzentil liegen mit 66 % (BSB5) bzw 68 % (CSB)<br />
plangemäß unter der aktuellen Ausbauleistung. Es stehen somit wahrscheinlich ausreichende Reserven für<br />
die Entwicklung im Einzugsgebiet der nächsten ca. 20 Jahre zur Verfügung.<br />
Die BSB5- und CSB-Ablaufkonzentrationen der ARA Bregenz liegen 2003 unter den Grenzwerten. Der<br />
Grenzwert für den Parameter Ammonium wird verfahrensbedingt noch nicht, für den Parameter Phosphor<br />
relativ knapp nicht eingehalten. Allerdings hat sich die Abwasserfracht an reduzierten N-Verbindungen im<br />
Jahre 2003, im Vergleich zu den Vorjahren, schon um mehr als zwei Drittel reduziert, was<br />
gewässerschutztechnisch insbesondere unter Berücksichtigung des Vorfluters Bodensee sehr zu begrüßen<br />
ist. Bei der Zuflussmessung und den Zulaufkonzentrationen sind zwischen 2000 und 2002 durch Rückstau<br />
und die falsche Situierung des Probenehmers Fehlmessungen bzw. zu hohe Werte und somit zu hohe<br />
Frachten aufgetreten. Diese Fehler wurden 2003 beseitigt. Die anlagenspezifischen biologischen<br />
Kennzahlen des Jahres 2003 weisen noch auf einen verfahrenstechnisch teils instabilen Betrieb hin.<br />
Zusammenfassende Beurteilung / Handlungsbedarf:<br />
Der Anpassungsbedarf ist durch den, im Oktober 2002 baulich und technisch weitgehend abgeschlossenen,<br />
bezüglich der Belebung zweistufigen, Ausbau der Anlage erfüllt. Die komplexe, grundsätzlich sehr<br />
leistungsfähige Verfahrenstechnik muss plangemäß bis Ende 2004 noch endgültig optimiert werden. Neben<br />
dieser Aufgabe werden 2004 noch restliche bauliche und technische Maßnahmen gesetzt und abgeschlossen.<br />
Die wegen der intensiven Inanspruchnahme des Betriebspersonals durch das Sanierungsprojekt noch nicht<br />
vollständige Umsetzung der Vorgaben der Indirekteinleiterverordnung ist 2004 möglichst abzuschließen.<br />
Landeswasserbauamt Bregenz Seite 53