was ist stalinismus - Communist International (Stalinist-Hoxhaists)
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und dem unmittelbaren Beginn der Nachkriegszeit gab es tatsächlich für ganz kurze Zeit<br />
eine solche friedliche und demokratische Phase als die letzte Chance, nach<br />
bestialischem Krieg und Faschismus erneut Opfer eines drohenden Weltbürgerkriegs zu<br />
vermeiden und die friedliche Entwicklung der Weltrevolution auszunutzen auf Grund des<br />
tiefen Friedenswunsches und des überwältigenden Bedürfnisses nach Demokratie bei<br />
den Millionenmassen in der ganzen Welt. Das war eine ähnliche (nur diesmal im<br />
Weltmaßstab) Situation wie zwischen der Februar- und der Oktoberrevolution, wo Lenin<br />
auf Grund der verheerenden Situation am Ausgang des Ersten Weltkrieges die<br />
Ausnutzung der Möglichkeiten für eine friedliche Entwicklung der Revolution<br />
hinarbeitete, um den drohenden Bürgerkrieg in Russland zu verhindern (siehe Lenin,<br />
Band 26). Auch bei noch so geringer Chance war diese demokratische Taktik der<br />
Weltrevolution auf Grund des vorhandenen sozial<strong>ist</strong>ischen Weltlagers, auf Grund der<br />
Massenbasis einerseits und der geschwächten Lage der Bourgeoisie andererseits nicht<br />
unbedingt aussichtslos, wäre es gegen die Grundbedürfnisse der Massen gerichtet, auf<br />
einen taktischen Friedensversuch von vornherein zu verzichten oder den Zeitpunkt<br />
dieses Versuchs zu versäumen und nutzlos verstreichen zu lassen.<br />
Demokratische Grundsätze der Nachkriegswelt zu verwirklichen, das brauchte das<br />
sozial<strong>ist</strong>ische Weltlager, das war also natürlich gut. Sogar sehr gut. Dagegen haben wir<br />
nichts. Im Gegenteil. Es gab nach dem Zweiten Weltkrieg vielleicht für kurze Zeit eine<br />
friedliche Möglichkeit von Zugeständnissen insbesondere gegenüber dem<br />
demokratischen Kleinbürgertum<br />
(nicht gegenüber der Großbourgeoisie, an deren Regenerierung Stalin nach dem<br />
Krieg natürlich überhaupt nicht interessiert sein konnte. Allerdings sprach Stalin auch<br />
von konkreten Bedingungen, unter denen man die „patriotische Bourgeoisie“ ausnutzen<br />
könne, so äußerte sich Stalin zum Beispiel in einem Gespräch mit Enver Hoxha –<br />
März/April 1949:<br />
„Lenin lehrt uns, dass die Kommun<strong>ist</strong>en dort, wo die Revolution anti-<br />
imperial<strong>ist</strong>ischen Charakter trägt, während der ersten Phase der Revolution die Hilfe der<br />
patriotischen Bourgeoisie ausnutzen können. Dies hängt natürlich von den konkreten<br />
Bedingungen, von der Haltung dieser Bourgeoisie selbst zu den brennendsten<br />
Problemen, vor denen das Land steht, ab. In den volksdemokratischen Ländern zum<br />
Beispiel hatte sich die Großbourgeoisie mit den deutschen Besatzern eingelassen und<br />
ihnen geholfen. Als die Sowjetarmee diese Länder befreite, wählte die gekaufte<br />
Bourgeoisie den Weg in die Emigration“ [Stalin, zitiert von Enver Hoxha, in:<br />
„Begegnungen mit Stalin, Seite 94, KPD/ML, 1980])