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Kulturnotizen - Druckservice HP Nacke KG

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diese in Wuppertal übernachten könnten<br />

und ein touristisches Programmpaket<br />

vorläge! Der dazu unerlässliche Internetauftritt<br />

ist für 2011 vorgesehen.<br />

Das Engels–Haus verfügt über 30<br />

Jahre alte Schaukästen zur Biografi e von<br />

Friedrich Engels, die jedoch mehrheitlich<br />

Kopien beinhalten und nach Vorstellungen<br />

moderner Museumskonzeptionen<br />

veraltet sind. Skurril wie sie sind, haben<br />

sie inzwischen selbst musealen Charakter.<br />

„Mit Kopien kann man heutige Besucher<br />

kaum abspeisen, doch an die Originalquellen<br />

heranzukommen, ist fast unmöglich“,<br />

sagt Illner. Auch hier ist viel zu tun,<br />

jedoch in Zeiten der fi nanziellen Knappheit<br />

leider nur in ganz kleinen Schritten.<br />

Das repräsentative Engels-Haus mit seinen<br />

wunderschön ausgestatteten Räumen<br />

wird erfolgreich für Vorträge oder private<br />

Veranstaltungen wie Hochzeiten genutzt,<br />

und den Keller kann man für Feierlichkeiten<br />

mieten. Dass es Büroräume enthält<br />

und eine Wohnung ist in Illners Augen<br />

unangemessen, denn wertvolle Ausstellungsfl<br />

ächen gehen so verloren. Also gibt<br />

es auch für diesen Teil des Historischen<br />

Zentrums neue Pläne.<br />

Neu ist der „Ankerpunkt der Industriekulturrouten“<br />

im Museumsbistro auf<br />

dem ehemaligen Speditionsgelände. Die<br />

Idee dazu ist europäisch und hat sich für<br />

Wuppertal anlässlich der Regionale in<br />

Zusammenarbeit mit dem Bergischen<br />

Geschichtsverein und den regionalen<br />

und internationalen Netzwerken zur<br />

Industriekultur konkretisiert. Ähnlich<br />

wie für das Ruhrgebiet gibt es auch im<br />

Bergischen zahllose Möglichkeiten für die<br />

verschiedensten Unternehmungen. Man<br />

kann Touren und Führungen buchen und<br />

nach Wunsch für das gesamte Bergische<br />

Land zusammenstellen, da die Museen<br />

kooperieren. Die Mitarbeiter des Ankerpunktes<br />

arbeiten auch an neuen Informationstafeln<br />

für historisch bedeutende<br />

Orte in der Stadt. Im Rahmen dieses<br />

einmaligen Projektes ist Rainer Rhefus<br />

dabei, zusammen mit ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern in bestimmten Quartieren<br />

der Stadt Informationen von geschichtsinteressierten<br />

Bürgern zu sammeln. Diese<br />

werden wissenschaftlich ausgewertet<br />

und aufgearbeitet. Inzwischen gibt es 13<br />

Routen mit Schildern und Stelen; manch<br />

einem fallen die kleinen blauen Tafeln<br />

auf, die immer häufi ger im Stadtbild zu<br />

entdecken sind und von der Vergangenheit<br />

erzählen. Zur Zeit ist man dabei, die<br />

Nordbahntrasse zu beschildern.<br />

Illner hat ein weiteres Projekt: Im Fundus<br />

des Museums lagern vielerlei Dokumente<br />

und Originalobjekte aller Art und Größe<br />

aus vergangenen Zeiten, die dringend<br />

restauriert werden müssten. Dazu gehören<br />

Schriften, Stiche, Möbel, Uhren, Ferngläser,<br />

Maschinen und Bauteile. Illner plant<br />

eine Ausstellung dieser Stücke und sucht<br />

Paten, die sich der Restaurierung „ihres“<br />

Objektes annehmen. Als Gegenleistung<br />

erhält der Pate ein Namensschildchen<br />

und einen Eintrag, und er kann das Stück<br />

für berufl iche Zwecke ausleihen, z.B. zur<br />

Schaufenstergestaltung oder zur Werbung.<br />

Dabei geht es Illner weniger um<br />

Sponsoren als vielmehr um die persönliche<br />

Beziehung, die der Pate zu „seinem“<br />

Stück entwickeln soll. Engagement und<br />

bürgerliche Verantwortung, aber auch<br />

Freude am jeweiligen Gegenstand sind<br />

gefragt. Möge dieser Plan breite Resonanz<br />

fi nden!<br />

In den schönen Räumen für Wechselausstellungen<br />

möchte Illner mit einer Reihe<br />

von Themenausstellungen das Museum<br />

als technik- und kulturgeschichtlichen<br />

Erlebnisort präsentieren. Dass dieser Plan<br />

aufgeht, hat Illner bereits mit zwei großen<br />

Ausstellungen bewiesen, deren erste,<br />

„expedition materia“, in Zusammenarbeit<br />

mit der Junior Uni und einigen Technologieunternehmen<br />

durchgeführt wurde.<br />

Die zweite, „Licht fangen“, präsentiert die<br />

einzigartige Sammlung von Karl Heinz<br />

Steckelings zur Geschichte der Fotografi e.<br />

Die Bewältigung solcher umfangreichen<br />

Aufgaben ist angesichts von Stellenabbau<br />

und leeren Kassen nur mit Hilfe engagierter<br />

freier und ehrenamtlicher Mithelfer<br />

und großzügiger Sponsoren möglich.<br />

Erfreulicherweise kann das Museum seit<br />

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