Kulturnotizen - Druckservice HP Nacke KG
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Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Geht es Ihnen ähnlich? Je älter man wird, umso intensiver werden die Gefühle für den<br />
Ort, aus dem man stammt. Zurück zu den Wurzeln.<br />
Wie die große Mehrheit der Wuppertaler bin auch ich in der Landesfrauenklinik an der<br />
Vogelsangstraße zur Welt gekommen. Sehr viel ist seitdem in meinem Leben geschehen.<br />
Die Ausbildung zur Opernsängerin, die Reisen mit meinem Mann zu jedem seiner<br />
Auftritte – wesentliche Teile davon können Sie in dieser Ausgabe der ‚Besten Zeit‘ im<br />
Text ‚Der Gigant der tiefen Töne‘ von Klaus Göntzsche mit den tollen Fotos von Heinz<br />
Eschmat erfahren.<br />
Zurück zu den Wurzeln – das war auch einer der Gründe, warum mein Mann und<br />
ich vor zwei Jahren den Barmer Bahnhof gekauft haben. Dort gibt es einen Laden mit<br />
Geschichte, der förmlich nach Vergangenheit riecht – und wo schon mein Urgroßvater<br />
Josef Linz im Jahre 1921 Tabakwaren verkauft hat. Heute betreibt mein Bruder Thomas<br />
Leipoldt an dieser Stelle mit seiner Familie die Bahnhofsbuchhandlung mit Café – und<br />
Tabakwaren, wie unser Vorfahr. Nun verstehen Sie, warum wir an diesem Bahnhof mit<br />
Herzblut hängen.<br />
Natürlich war auch die Nähe des Opernhauses ein wichtiger Faktor für den Kauf des<br />
Bahnhofs. Aber unser Interesse galt immer auch anderen Bereichen: wir sind mit vielen<br />
Malern befreundet, ich interessiere mich für Architektur und habe bei der ersten Regie<br />
meines Mannes (‚Entführung aus dem Serail‘ in Palma de Mallorca) das Licht gemacht –<br />
Licht ist für Künstler immer wichtig! Auch den Bildhauer Alfred Hrdlicka kannten wir<br />
persönlich gut. Nach seinem Tode sind seine Werke noch begehrter geworden, als sie vorher<br />
schon waren, und Tony Cragg wird weltweit geschätzt – die Werke der Beiden in der<br />
Nähe sind ebenso ein Bestandteil der ‚Kulturachse Barmen‘ wie unser Bahnhof. Diesen<br />
Begriff – ‚Kulturachse Barmen‘ – gibt es bereits seit 1989, dem Jahr der ‚Wende‘.<br />
Nun beginnt ein neuer Abschnitt im Bahnhof Barmen durch die Partnerschaft mit<br />
Martina Steimer und ihrem Forum Maximum. Auch streben wir Partnerschaften mit<br />
dem Museum für Früh-Industrialisierung und dem Engels-Haus an. Erste Gespräche sind<br />
geführt.<br />
Eines möchte ich bei dieser Gelegenheit klarstellen: es geht uns nicht um das schnelle<br />
Geld. Sonst hätten wir es mit einer Disco leichter gehabt. Wir wollen Kunst machen mit<br />
gehobenem Crossover. Die Vielfalt macht es doch nur interessanter! Wir wollen so viel<br />
Leben wie möglich – es kann gar nicht genug los sein! Dazu brauchen wir jegliche Unterstützung.<br />
Es geht um unser Wuppertal. Ich brenne auf die Kultur – und würde mich sehr<br />
freuen, wenn ich Sie anstecken könnte!<br />
Christiane Rydl<br />
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