Working Paper Series - Institut für Finanzwirtschaft - Technische ...
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Wert <strong>für</strong> ein Objekt zu einem bestimmten Stichtag ermitteln sollen, zielen die angelsächsischen<br />
Verfahren auf die Renditeerwartung eines Investors bei bestmöglicher Nutzung ab. 23<br />
Im Gegensatz zum Ertragswert, welcher in angelsächsischen Länder als „all risk yield“ bekannt<br />
ist und eher statischer Natur ist, wird in diesen Ländern meist das dynamische DCF-<br />
Verfahren zur Wertermittlung herangezogen. Prinzipiell können dort aber auf Grund der fehlenden<br />
rechtlichen Vorschriften beliebige Verfahren eingesetzt werden. In den nächsten zwei<br />
Abschnitten werden die beiden Verfahren, Ertragswert und DCF, kurz erläutert und die Unterschiede<br />
sowie Gemeinsamkeiten beschrieben.<br />
3.1 Ertragswertverfahren<br />
Das Ertragswertverfahren wird <strong>für</strong> Mietwohnhäuser und gewerbliche Objekte verwendet, bei<br />
denen der jährliche Ertrag <strong>für</strong> den Investor im Vordergrund steht. 24 Eine Studie von SANDNER<br />
ergab, dass bei gewerblichen Objekten in 80% der Fälle der Verkehrswert aus dem Ertragswertverfahren<br />
abgeleitet wird. 25 Im gewerblichen Bereich spielen die anderen Wertermittlungsverfahren<br />
somit nur eine untergeordnete Rolle.<br />
3.1.1 Vorgehensweise<br />
Die WertV88 regelt in den §§15-20 die Vorgehensweise beim Ertragswertverfahren. Dabei<br />
wird zwischen dem Bodenwert und dem Wert der baulichen Anlagen unterschieden. Beide<br />
Werte zusammen ergeben den Ertragswert des Grundstücks, welcher grundsätzlich der Barwert<br />
aller zukünftigen Erträge des Grundstückes, einschließlich des Wiederverkaufswertes<br />
des Bodens, ist. Der Bodenwert soll in der Regel mit Hilfe des Vergleichswertverfahren<br />
(WertV88 §§ 13 und 14) ermittelt werden. 26 Ihm wird im Gegensatz zu den baulichen Anlagen<br />
ein ewiger Bestand unterstellt. Grundlage <strong>für</strong> die Ermittlung des Ertragswertes der baulichen<br />
Anlagen ist der nachhaltig erzielbare Rohertrag.<br />
23 Vgl. Simon (1996), S. 134.<br />
24 Vgl. WertR (2002), Abschnitt 3.1.2.1, S. 22<br />
25 Vgl. Sandner (1994), S. 151.<br />
26 Vgl. WertV (1988), §16, Absatz 2.