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Bewohnerinnen der Senioreneinrichtung<br />
St. Elisabeth stricken fürs Friedensdorf<br />
Seit nunmehr 22 Jahren gibt es sie,<br />
unsere kreative Handarbeitsgruppe.<br />
Das verdanken wir unserer ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterin Voline Becker. Ehemals<br />
im alten Krankenhaus in Spellen<br />
selbst in Pflege und Betreuung tätig,<br />
wechselte sie nach ihrem Ausscheiden<br />
aus dem Beruf nahtlos ins Ehrenamt.<br />
Weil sie von Haus aus sehr aktiv und<br />
kreativ ist, gründete sie die erste<br />
Handarbeitsgruppe, damals im<br />
St. Elisabeth-Altenheim Spellen. Bis<br />
heute existiert diese Gruppe in Fortsetzung<br />
in unserer Einrichtung. Und sie ist<br />
noch immer ein Erfolgsmodell!<br />
Kinder aus Kriegsgebieten<br />
Die neueste Idee heißt: Stricken für<br />
das Friedensdorf International. In der<br />
Oberhausener Einrichtung werden<br />
körperlich verletzte und traumatisierte<br />
Kinder und Jugendliche betreut, die<br />
aus Ländern kommen, in denen Krieg<br />
und Terror herrschen. Sie erhalten im<br />
Friedensdorf medizinische Versorgung<br />
und Betreuung sowie Hilfe zur Selbsthilfe,<br />
die es ihnen ermöglichen, später<br />
in ihre Heimat zurückzukehren. Da auch<br />
Voline Becker (l.)<br />
bei der Spendenübergabe<br />
an eine<br />
Mitarbeiterin des<br />
Friedensdorfs.<br />
immer Kleidung benötigt wird, entstand<br />
die Idee, die selbst gestrickten Sachen<br />
aus unserer Handarbeitsgruppe ins<br />
Friedensdorf zu bringen. Von dort aus<br />
werden Hilfsgüter auch an <strong>Pro</strong>jekte und<br />
Partnerorganisationen in der ganzen<br />
Welt weitergeleitet.<br />
Schals, Stulpen, Socken<br />
Seit einigen Monaten nun stricken die<br />
Seniorinnen mit viel Freude für das<br />
Friedensdorf. Schals, Mützen, Handschuhe,<br />
Stulpen und Socken finden<br />
dort großen Anklang. Im Januar 2012<br />
fuhren Frau Becker und Frau Dickmann,<br />
Sozialarbeiterin in St. Elisabeth, zum<br />
ersten Mal ins Friedensdorf und brachten<br />
den Kindern eine ganze Menge<br />
schöner und praktischer Stricksachen<br />
mit. Seitdem sind unsere Bewohnerinnen<br />
kaum noch zu bremsen!<br />
Für die nötige Entspannung zwischendurch<br />
ist auch gesorgt. Da Voline Becker<br />
eine waschechte Ostfriesin ist, gibt<br />
es regelmäßig einen zünftigen Nachmittag<br />
mit Gebäck, original Ostfriesentee,<br />
Kluntjes und Sahne – aber bitte bloß<br />
nicht umrühren!<br />
Bisher keine Männer<br />
Viele unserer Bewohnerinnen haben<br />
sich schon in jungen Jahren gern mit<br />
Handarbeiten beschäftigt. Oft war es<br />
früher für die Frauen auch notwendig,<br />
Kleidungsstücke selbst herzustellen<br />
oder auszubessern. Für Andere war und<br />
ist es ein schönes Hobby, Zeit mit Stricken,<br />
Sticken, Häkeln, Schneidern und<br />
das darf nicht fehlen – „Schnacken”<br />
zu verbringen. Die Handarbeitsgruppe<br />
ist ein geselliger Treffpunkt für interessierte<br />
Bewohnerinnen. Männer gab und<br />
gibt es bisher keine, aber was nicht ist,<br />
kann ja noch werden! Im Angebot sind<br />
ganz unterschiedliche Tätigkeiten, so<br />
z. B. das Weben von kleinen Teppichen,<br />
die u. a. als Badteppiche benutzt<br />
werden können. Es werden Socken<br />
und Schals gestrickt, Einkaufsnetze<br />
gehäkelt, schöne Seidentücher bemalt,<br />
Decken und Taschen mit Blaudruck<br />
verschönert.<br />
Demente Bewohner einbezogen<br />
Auch demente Bewohner sind mit kleinen<br />
Aufgaben betraut, die speziell auf<br />
ihre Fähigkeiten zugeschnitten sind. Sie<br />
wickeln Wolle, stellen kleine flauschige<br />
Wollbälle her, die von Voline Becker zu<br />
langen Schlangen verarbeitet werden.<br />
Als Türvorleger schützen sie dann vor<br />
Zugluft. Wolle und Wollreste werden<br />
häufig von Angehörigen mitgebracht.<br />
<strong>Wir</strong> kaufen aber auch Material für die<br />
Gruppe gezielt ein, z. B. qualitativ gute<br />
Wolle für Socken, die auch gern mal von<br />
Angehörigen gekauft werden.<br />
„<strong>Wir</strong>:“ freuen uns, dass Voline Becker<br />
seit vielen Jahren ehrenamtlich in unserer<br />
Senioreneinrichtung tätig ist und<br />
wünschen ihr und unseren Bewohnern<br />
auch weiterhin viel Spaß und Freude<br />
miteinander beim gemeinsamen Hobby.<br />
Alles Gute weiterhin und “Moin, Moin”<br />
(wie der Ostfriese sagt)!<br />
Dorothea Waggeling<br />
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