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Actes du colloque Marché de la recherche regiosuisse & Colloque ...

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Die Regionalpolitik in Deutsch<strong>la</strong>nd: institutioneller Aufbau und aktuelle Probleme 41Die Regionalpolitik in Deutsch<strong>la</strong>nd: institutioneller Aufbauund aktuelle ProblemeHans H. Blotevogel, Technische Universität Dortmund1 EinleitungGegenstand <strong>de</strong>s folgen<strong>de</strong>n Beitrags ist die Regionalpolitik in Deutsch<strong>la</strong>nd, auch bezeichnetals regionale Wirtschaftspolitik o<strong>de</strong>r regionale Strukturpolitik. Dargestelltwird zunächst das institutionelle System, das in Deutsch<strong>la</strong>nd ebenso wie in an<strong>de</strong>rengrossen europäischen Staaten als ein komplexes Mehrebenensystem ausgestaltetist. Auf dieser Grund<strong>la</strong>ge wer<strong>de</strong>n dann einige aktuelle Probleme und Streitfragen angesprochen:Probleme <strong>de</strong>r vertikalen und horizontalen Politikkoordination, die Frage<strong>de</strong>r wirksamen Instrumentierung sowie schliesslich <strong>de</strong>r Richtungsstreit um Wachstums-versus Ausgleichsorientierung. Dass in <strong>de</strong>m hier gegebenen Rahmen vielesnur kurz angerissen wer<strong>de</strong>n kann, dürfte sich von selbst verstehen.2 Der institutionelle Aufbau <strong>de</strong>r Regionalpolitik in Deutsch<strong>la</strong>ndim ÜberblickDas Mehrebenensystem <strong>de</strong>r Regionalpolitik umfasst in Deutsch<strong>la</strong>nd (min<strong>de</strong>stens)fünf Handlungsebenen. Auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n untersten Ebenen, welche kommunal verfasstsind, wird die Politik in konkrete Projekte und För<strong>de</strong>rmassnahmen umgesetzt.Primär ist dies zwar die Aufgabe <strong>de</strong>r einzelnen Gemein<strong>de</strong>n, doch mangelt es insbeson<strong>de</strong>rein ländlichen Räumen <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n aufgrund ihrer geringen Grösse in<strong>de</strong>n meisten Fällen an einer hinreichen<strong>de</strong>n Verwaltungskraft, so dass vielfach interkommunaleGemeinschaften, oft in <strong>de</strong>r Form von Kommunalverbän<strong>de</strong>n, gebil<strong>de</strong>twur<strong>de</strong>n. Eine Ebene darüber bestehen in <strong>de</strong>n meisten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn Regionen, diehäufig an <strong>de</strong>n Arbeitsmarktregionen und In<strong>du</strong>strie- und Han<strong>de</strong>lskammerbezirkenausgerichtet sind. Sie fungieren vor allem als Analyse- und Programmregionen; sofernsie auch fest institutionalisiert sind, z.B. als Kommunalverband, können sie auchAufgaben <strong>de</strong>r Projektträgerschaft übernehmen.Der Begriff <strong>de</strong>r Region ist allerdings unein<strong>de</strong>utig. In Deutsch<strong>la</strong>nd wird unter einer Regionmeist ein (je nach thematischem Bezug abgegrenztes) Gebiet oberhalb <strong>de</strong>r einzelnenGemein<strong>de</strong>n, aber unterhalb <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r verstan<strong>de</strong>n. Ganz an<strong>de</strong>rs ist<strong>de</strong>r Sprachgebrauch in <strong>de</strong>r Europäischen Union, wo man unter einer Region dienächste Verwaltungsebene unterhalb <strong>de</strong>r nationalstaatlichen Ebene versteht. Daspasst auf das fö<strong>de</strong>rale Deutsch<strong>la</strong>nd insofern schlecht, als die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r selbstMerkmale <strong>de</strong>r Staatlichkeit aufweisen und hinsichtlich Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraftgewichtiger als viele Nationalstaaten sind. So leben in <strong>de</strong>n drei grösstenBun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn Nordrhein-Westfalen, Bayern und Ba<strong>de</strong>n-Württemberg jeweils zwischen10 und 20 Millionen Menschen, und das dort jeweils erzeugte Bruttoin<strong>la</strong>ndspro<strong>du</strong>ktentspricht <strong>de</strong>m von mittelgrossen EU-Län<strong>de</strong>rn wie Polen und Schwe<strong>de</strong>n.Auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n staatlichen Ebenen, also <strong>de</strong>n Ebenen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>sstaats, sowie auf <strong>de</strong>r suprastaatlichen Ebene <strong>de</strong>r EU erfolgen die strategischenFestlegungen mit einem abgestuften Grad <strong>de</strong>r Konkretisierung. Auf <strong>de</strong>r Ebene<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>n Regionen im Sprachgebrauch <strong>de</strong>r EU, wer<strong>de</strong>n die Handlungsprogrammeaufgestellt. Diese müssen sich in die Rahmenprogramme <strong>de</strong>s Bun-

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