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Actes du colloque Marché de la recherche regiosuisse & Colloque ...

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42 Hans H. Blotevogel<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r EU einpassen. Die Projekte und För<strong>de</strong>rmassnahmen wer<strong>de</strong>n i.d.R. kofinanziertvom jeweiligen Bun<strong>de</strong>s<strong>la</strong>nd, <strong>de</strong>r EU sowie zu kleineren Teilen vom Bun<strong>du</strong>nd <strong>de</strong>n Kommunen. Dem entspricht ungefähr <strong>de</strong>r Einfluss auf die Ausgestaltung <strong>de</strong>rRegionalpolitik: Die wesentlichen strategischen Leitlinien legt die EU fest; für die operationelleUmsetzung spielen die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle.Nicht nur die Regionalpolitik ist „raumbezogen“ hinsichtlich ihrer spezifischen För<strong>de</strong>rkulissenund intendierten (und nichtintendierten) räumlichen Wirkungen. Zu <strong>de</strong>n imweiteren Sinne raumwirksamen Politiken können (min<strong>de</strong>stens) auch die Raumordnungspolitik,die Agrarpolitik, die Umweltpolitik und die Infrastrukturpolitik gerechnetwer<strong>de</strong>n (Abb. 1). Auch diese Politiken sind als Mehrebenensysteme ausgeformt, wobeisich die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r einzelnen Ebenen teils erheblich unterschei<strong>de</strong>t. Wichtigist dafür vor allem, welche Politiken <strong>du</strong>rch die EU-Verträge „vergemeinschaftet“ sin<strong>du</strong>nd wie in Deutsch<strong>la</strong>nd die Kompetenzverteilung zwischen Bund und Län<strong>de</strong>rn verfassungsrechtlichgeregelt ist.Sowohl zwischen <strong>de</strong>n Ebenen, also vertikal, als auch zwischen <strong>de</strong>n raumwirksamenPolitiken, also horizontal, bestehen vielfältige Interaktionen und Koordinationsprobleme,die sich u.a. in thematischen Über<strong>la</strong>ppungen, unzureichen<strong>de</strong>n Abstimmungenund ungeklärten Wechselwirkungen äussern. Auf diese Fragen wird im dritten Abschnittetwas näher eingegangen.Die Regionalpolitik wird in Deutsch<strong>la</strong>nd ebenso wie in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren EU-Län<strong>de</strong>rn wesentlich<strong>du</strong>rch die EU-Strukturpolitik bestimmt. Deren Grundlinien wer<strong>de</strong>n <strong>du</strong>rch <strong>de</strong>nEuropäischen Rat und das Europa-Par<strong>la</strong>ment, welche in <strong>de</strong>r EU gemeinsam die Legis<strong>la</strong>tivebil<strong>de</strong>n, beschlossen und <strong>du</strong>rch die Europäische Kommission, welche in <strong>de</strong>rBrüsseler Quasi-Regierung die Exekutive darstellt, in Form von Verordnungen undLeitlinien konkretisiert.Der grösste Teil, nämlich rund 60%, <strong>de</strong>r EU-För<strong>de</strong>rmittel entfällt auf die sog. Konvergenz-Regionen,auch Ziel-1-Regionen genannt. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um strukturschwacheRegionen, <strong>de</strong>ren Bruttoin<strong>la</strong>ndspro<strong>du</strong>kt pro Kopf unter 75% <strong>de</strong>s EU-Durchschnitts liegt. Hier besteht das primäre Ziel <strong>de</strong>r Strukturpolitik in <strong>de</strong>r Stimulierungeines aufholen<strong>de</strong>n Wachstums. Zu <strong>de</strong>n Konvergenzregionen gehören vor allemRegionen <strong>de</strong>r mediterranen Peripherie sowie <strong>de</strong>r ehemaligen sozialistischen Län<strong>de</strong>rOst- und Ostmitteleuropas, in Deutsch<strong>la</strong>nd die ost<strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r (ohneBerlin). Eine Zwischenkategorie bil<strong>de</strong>n die sog. „Phasing-out-“ und „Phasing-in-Regionen“, welche noch übergangsweise von <strong>de</strong>r hohen Konvergenzför<strong>de</strong>rung profitierenkönnen. Alle übrigen Gebiete sind sog. „Wettbewerbs- und Beschäftigungs-Regionen“. Dort liegt das BIP pro Kopf über 75% <strong>de</strong>s EU-Durchschnitts. Hier sind dieFör<strong>de</strong>rmittel auf das sog. Ziel 2 ausgerichtet: Sie sollen die Wettbewerbsfähigkeitund die Beschäftigung <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Regionen verbessern. Hier geht es nicht umaufholen<strong>de</strong>s Wachstum, son<strong>de</strong>rn um die Verbesserung <strong>de</strong>r globalen Wettbewerbsfähigkeitentsprechend <strong>de</strong>r sog. Lissabon-Strategie von 2000 und <strong>de</strong>ren Nachfolgestrategie„Europa 2020“ <strong>de</strong>s Europäischen Rats von 2010.

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