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Actes du colloque Marché de la recherche regiosuisse & Colloque ...

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Die Regionalpolitik in Deutsch<strong>la</strong>nd: institutioneller Aufbau und aktuelle Probleme 47strukturellen Schwächen und <strong>de</strong>n grössten Standortnachteilen umfasst. Dies sind dieost<strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r (ohne Berlin) und die Arbeitsmarktregion Uelzen, alsoziemlich genau die Konvergenz-För<strong>de</strong>rkulisse <strong>de</strong>r EU. Hier können die höchsten Investitionszuschüssegezahlt wer<strong>de</strong>n; sie liegen zwischen 30% für Grossunternehmenund 50% für kleine Unternehmen (För<strong>de</strong>rhöchstsätze unter Einschluss etwaiger an<strong>de</strong>rerBeihilfen). Daneben sind im sog. C-För<strong>de</strong>rgebiet auch beson<strong>de</strong>rs strukturschwacheArbeitsmarktregionen West<strong>de</strong>utsch<strong>la</strong>nds und Berlin sowie im sog. D-För<strong>de</strong>rgebiet auch strukturschwache Gebiete, in <strong>de</strong>nen eine KMU-För<strong>de</strong>rung unterhalb<strong>de</strong>s EU-Beihilferechts erfolgt, einbezogen. Hier liegen die För<strong>de</strong>rsätze zwischen10 und 35% (Tetsch 2011:14). Eine Karte mit <strong>de</strong>n genauen Abgrenzungen <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rgebietenach <strong>de</strong>n einzelnen För<strong>de</strong>rkategorien fin<strong>de</strong>t sich u.a. im Anhang <strong>de</strong>sGRW-Koordinierungsrahmens (Deutscher Bun<strong>de</strong>stag 2009).Wie die För<strong>de</strong>rstatistik <strong>de</strong>r GRW zeigt (vgl. Ba<strong>de</strong> u. Alm 2010:26), liegen dieSchwerpunkte <strong>de</strong>r GRW-För<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>n ost<strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn, insbeson<strong>de</strong>rein <strong>de</strong>n in<strong>du</strong>striell geprägten Gebieten Sachsens, Thüringens und Sachsen-Anhalts sowie in <strong>de</strong>n räumlich verstreuten in<strong>du</strong>striellen Polen Bran<strong>de</strong>nburgs undMecklenburg-Vorpommerns. Im westlichen Deutsch<strong>la</strong>nd wur<strong>de</strong>n vor allem Betriebe in<strong>de</strong>n altin<strong>du</strong>striellen Regionen <strong>de</strong>s Ruhrgebiets und <strong>de</strong>s Saar<strong>la</strong>nds sowie in strukturschwachenRegionen Nie<strong>de</strong>rsachsens und Nordhessens geför<strong>de</strong>rt.3 Vertikale Überkomplexität: Koordinationsprobleme imMehrebenensystemDas prekäre Verhältnis zwischen GRW und EU-RegionalpolitikDie GRW war in <strong>de</strong>n 1970er und 1980er Jahren das wichtigste Instrument <strong>de</strong>r regionalenStrukturpolitik in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutsch<strong>la</strong>nd. Mit <strong>de</strong>m Ausbau <strong>de</strong>r europäischenRegionalpolitik wur<strong>de</strong> die GRW schrittweise zurückgedrängt (Conzelmann2005). Zum Ersten schränkte die Europäische Kommission über die Beihilfenkontrolledie eigenständigen nationalen Regionalför<strong>de</strong>rungen immer mehr ein, in<strong>de</strong>m sie aufeine Re<strong>du</strong>zierung <strong>de</strong>r GRW-För<strong>de</strong>rgebietskulisse und <strong>de</strong>r Höchstför<strong>de</strong>rsätze drängte.Zum Zweiten wur<strong>de</strong>n <strong>du</strong>rch die Ausweitung <strong>de</strong>r EU-För<strong>de</strong>rung immer höhere Anteile<strong>de</strong>r GRW-Mittel zur Kofinanzierung <strong>de</strong>r EU-Projekte verwen<strong>de</strong>t und da<strong>du</strong>rch gebun<strong>de</strong>n.Im Ergebnis wur<strong>de</strong> die konzeptionelle Eigenständigkeit <strong>de</strong>r GRW ausgehöhlt,und die früher ein<strong>de</strong>utigen För<strong>de</strong>rgrundsätze <strong>de</strong>r GRW (Investitionsför<strong>de</strong>rungim Basisbereich und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r wirtschaftsnahen Infrastruktur) wur<strong>de</strong>n aufgeweicht.Zum Dritten kürzten Bund und Län<strong>de</strong>r mit Verweis auf die EU-Regionalpolitik<strong>de</strong>n GRW-Haushalt, so dass inzwischen die für Deutsch<strong>la</strong>nd verfügbaren Strukturfondsmittel(EFRE und ESF) die von Bund und Län<strong>de</strong>rn für die GRW bereitgestelltenMittel um ein Mehrfaches übersteigen. Während <strong>de</strong>r Bund um die Mitte <strong>de</strong>r1990er Jahre noch rund 2 Mrd. € p.a. für die GRW bereitstellte, waren es 2010 nurnoch 624 Mio. € (Tetsch 2010:16), und weitere Kürzungen sind gep<strong>la</strong>nt. Durch dieseEntwicklung hat die GRW inzwischen nicht nur die Funktion einer Bund-Län<strong>de</strong>r-Koordination <strong>de</strong>r Regionalför<strong>de</strong>rung partiell eingebüsst, son<strong>de</strong>rn sie wur<strong>de</strong> zunehmendauch zu einem Forum <strong>de</strong>r nationalen regionalpolitischen Interessen gegenüber<strong>de</strong>r EU-Kommission in Brüssel. Die gegenwärtige GRW-För<strong>de</strong>rung ist von <strong>de</strong>r BrüsselerBeihilfenkontrolle bis 2013 genehmigt. Wenn die bisher bekannt gewor<strong>de</strong>nenPläne über die nächste Perio<strong>de</strong> 2014ff. in Kraft treten, wird nicht nur die EU-Regionalpolitik, son<strong>de</strong>rn auch die GRW auf eine <strong>de</strong>utlich verkleinerte För<strong>de</strong>rkulisse

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