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Actes du colloque Marché de la recherche regiosuisse & Colloque ...

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50 Hans H. Blotevogelrastrukturpolitik, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik. Darin einzubeziehen sind auch dieraumwirksamen Politiken <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r, wobei hier <strong>de</strong>r Bil<strong>du</strong>ngs- und Hochschulpolitikeine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zukommt. In Anbetracht <strong>de</strong>ssen, dass diesePolitiken allein aufgrund ihrer Finanzvolumina für die Entwicklung <strong>de</strong>r Regionen vielwichtiger sind als die finanziellen För<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r europäischen und nationalen Regionalpolitik,ist davon auszugehen, dass <strong>du</strong>rch eine bessere Abstimmung die Wirkungenzugunsten <strong>de</strong>r strukturschwachen Regionen <strong>de</strong>utlich erhöht wer<strong>de</strong>n könnten.Die Koordinierung <strong>de</strong>r Politiken kann prinzipiell auf unterschiedliche Weise erfolgen(BAW und IW 2009:236). Als „harte“ Koordinierung gilt eine Abstimmung <strong>de</strong>r Politikenim Rahmen <strong>de</strong>r Ressortkoordination innerhalb <strong>de</strong>r jeweiligen Regierung. Da diemeisten Fachressorts aber die räumlichen Wirkungen kaum im Blick haben, fin<strong>de</strong>teine Koordinierung unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>r (nichtintendierten) regionalen Wirkungenkaum statt. Auch die Raumordnungspolitik, zu <strong>de</strong>ren genuinen Aufgaben ja die Koordinierung<strong>de</strong>r Politiken unter räumlichen Aspekten gehört, ist we<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sebenenoch in <strong>de</strong>n meisten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn zu einer wirksamen Koordinierung in <strong>de</strong>rLage. Sie verfügt zwar teilweise über Raumordnungsk<strong>la</strong>useln in <strong>de</strong>n Fachgesetzen,welche ihr eine Mitwirkung sichern sollten, doch sind die Einwirkungsmöglichkeiten<strong>de</strong> facto gering. Wichtiger sind da weiche Instrumente wie die Schaffung von Transparenzüber die regionale Inzi<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>smittel <strong>du</strong>rch Berichte sowie f<strong>la</strong>nkieren<strong>de</strong>Beratungen und wissenschaftliche Begleitung von För<strong>de</strong>rprogrammen an<strong>de</strong>rerFachressorts.Ein substanzieller Fortschritt wäre eine ressortübergreifen<strong>de</strong> Einigung auf eine I<strong>de</strong>ntifizierungstrukturschwacher Regionen, abgestuft nach <strong>de</strong>m Ausmass <strong>de</strong>r Strukturschwäche.Dafür geeignet ist sicherlich nicht ein einziger Indikator wie Bruttoin<strong>la</strong>ndspro<strong>du</strong>ktpro Kopf o<strong>de</strong>r die Arbeitslosenquote, <strong>de</strong>nn für eine Operationalisierung <strong>de</strong>sGebots gleichwertiger Lebensverhältnisse sind auch <strong>de</strong>mographische und sozialeIndikatoren, eventuell auch Umweltindikatoren, heranzuziehen. Einen diskussionswürdigenAnsatz zur Messung regionaler Disparitäten hat kürzlich das Bun<strong>de</strong>samt fürBauwesen und Raumordnung im Raumordnungsbericht 2011 vorgelegt (BBR2012:37-51). Wenn sich die wichtigsten raumwirksamen Politiken auf eine RegionalisierungDeutsch<strong>la</strong>nds mit einer abgestuften K<strong>la</strong>ssifikation <strong>de</strong>r Regionen nach ihrerStrukturschwäche bzw. För<strong>de</strong>rbedürftigkeit einigen könnten, liessen sich erheblicheWirkungssynergien erzielen.5 Wirken die För<strong>de</strong>rinstrumente? Kapitalför<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>rintegrierte Ansätze?Strategische Ansatzpunkte regionaler EntwicklungspolitikRegionale Entwicklungspolitik kann an sehr unterschiedlichen Stellen und auf sehrunterschiedliche Weise ansetzen. Wenn man die Entwicklung <strong>de</strong>r letzten fünf Jahrzehnteüberblickt, <strong>la</strong>ssen sich fünf unterschiedliche strategische Ansatzpunkte unterschei<strong>de</strong>n,die ungefähr in dieser Reihenfolge zunächst in <strong>de</strong>r Wissenschaft diskutiertund dann in <strong>de</strong>r Praxis in unterschiedlichem Umfang angewandt bzw. erprobt wur<strong>de</strong>n:(1) Stärkung <strong>de</strong>r Kapitalbasis (För<strong>de</strong>rung privater Investitionen)Diesem Ansatz folgt insbeson<strong>de</strong>re die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung <strong>de</strong>rregionalen Wirtschaftsstruktur GRW seit 1969 mit Priorität.

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