JahrGesamti n die USA<strong>in</strong>% i n die EU<strong>in</strong> %199026.838,418.456,3 68,83.547,9 13, 2199142.687,533.952,9 79,63.338,9 7, 8199242.595,629.468,1 69,23.397,6 8, 0199351.886,040.516,6 78,12.658,0 5, 1199460.882,244.443,5 73,02.748,1 4, 5199579.541,661.975,2 77,93.382,3 4, 3199695.999,780.672,6 84,03.553,3 3, 71997110.431,494.530,8 85,64.020,3 3, 61998117.459,6 103.288,6 87,93.898,0 3, 31999136.391,1 120.588,1 88,45.209,6 3, 82000166.454,8 147.898,3 88,95.610,2 3, 42001158.442,9 140.483,9 88,75.334,1 3, 42002160.762,7 143.256,9 89,15.217,7 3, 3
3Susanne Gratius: AchtJahre NAFTA: vom<strong>Freihandel</strong>sabkommen zurNordamerikanischenGeme<strong>in</strong>schaft?, BrennpunktLate<strong>in</strong>amerika,Nr. 15, 2002.41995 importierte Mexikolandwirtschaftliche Güter<strong>und</strong> Produkte für 3.254<strong>und</strong> exportierte für 3.835Mill. US$ <strong>in</strong> die USA. Bis2001 war der Import auf7.415, der Export abernur auf 5.267 Mill. US$gestiegen. VíctorQu<strong>in</strong>tana, El circulovicioso del Tra-tado deLibre Comercio de Américade Norte, ASC.http://www.ala<strong>in</strong>et.org5Erklärung von Bern;Investitionsschutz umjeden Preis? Vom NAFTAzum MAI zur WTOhttp://www.evb.chme<strong>in</strong> bekannt, dass Maquila-Industrie immernur <strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>gem Maß <strong>in</strong> den allgeme<strong>in</strong>enWirtschaftsprozess e<strong>in</strong>es Landes <strong>in</strong>tegriert ist, eskaum lokale Zulieferer gibt <strong>und</strong> dadurch auchke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>direkte Beschäftigung entsteht. Diesalles gilt auch für Mexiko. Hier kann man sogarfeststellen, dass sich diese Tendenz durchNAFTA noch verstärkt hat <strong>und</strong> der Prozentsatzan mexikanischen Vorprodukten für dieMaquila-Industrie weiter zurückgegangen ist.Die Entwicklung der Importe ist daher auchstark von der Maquila geprägt, denn e<strong>in</strong>enGroßteil davon machen deren Vorprodukte aus.Die Auswirkungen der Ausrichtung dermexikanischen Wirtschaft auf den Export <strong>in</strong> dieUSA hat seit der NAFTA zu e<strong>in</strong>em zunehmendenzweifelhaften „Modernisierungsgefälle“ <strong>in</strong>nerhalbdes Landes geführt. 45% der Unternehmenmit US-Kapital haben ihren Sitz <strong>in</strong> denmexikanischen Prov<strong>in</strong>zen im Norden des Landes<strong>und</strong> 37% im Distrito Federal, während <strong>in</strong> densüdlichen Prov<strong>in</strong>zen lediglich 5% der Firmenansässig s<strong>in</strong>d. Somit reicht die NAFTA geographischgesehen gerade e<strong>in</strong>mal bis Mexiko City 3 .Hier ist der Ansatzpunkt des Plan PueblaPanamá mit se<strong>in</strong>en geplanten Investitionen <strong>in</strong>die Infrastruktur Südmexikos <strong>und</strong> <strong>Zentralamerika</strong>s.Diese Pläne zum Ausbau der Straßen-,Elektrizitäts- <strong>und</strong> Telefonnetze sollen derMaquila-Industrie den Weg nach Süden bereiten.Schattenseiten <strong>und</strong> VerliererNAFTA hat <strong>in</strong> Mexiko klare Verlierer h<strong>in</strong>terlassen.Das ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die Landwirtschaft<strong>und</strong> auf der anderen Seite der Teil der Industrie,der für den heimischen Markt produziert. Währendsich mit NAFTA das Handelsbilanzdefizitzwischen Mexiko <strong>und</strong> den USA umgedreht hat(siehe Tabelle), sieht es bei der Landwirtschaftalle<strong>in</strong> genau umgekehrt aus: aus e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>genExportüberschuss wurde e<strong>in</strong> großes Handelsbilanzdefizit4 . Dieser Erfolg der hoch subventioniertenUS-amerikanischen Landwirtschaft ließdie Erlöse der mexikanischen Bauern verfallen.Die Konsequenzen s<strong>in</strong>d zunehmende Armut beider ländlichen Bevölkerung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e wachsendeMigration <strong>in</strong> die USA. Die BefürworterInnenverweisen natürlich auf die Vorteile für dieVerbraucherInnen. Dass Mais, Bohnen <strong>und</strong>Hühnchen <strong>in</strong>zwischen billig aus den USA importiertwerden können, ist für viele Menschensicher wichtig. Doch dafür wächst die Armut aufdem Land – <strong>und</strong> die billigen Tortillas aus denUSA können viele nur bezahlen, weil jemand ausihrer Verwandtschaft, der früher Mais anbaute,jetzt illegal <strong>in</strong> den USA arbeitet <strong>und</strong> Geld nachHause überweist. Auf jeden Fall steht der Vorteil,den manche Konsumenten durch NAFTAhaben, <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Verhältnis zu dem Gew<strong>in</strong>n,den Konzerne (zumeist aus den USA) aus demAbkommen ziehen. Deren Gew<strong>in</strong>n speist sichnicht nur aus e<strong>in</strong>em „freien“ Wettbewerb mite<strong>in</strong>em hoffnungslos unterlegenen Partner,sondern auch aus e<strong>in</strong>em idealen Investitionsschutz,der soweit geht, dass er auch entgangenezu erwartende Gew<strong>in</strong>ne als „<strong>in</strong>direkte Enteignung“klassifiziert – <strong>und</strong> entsprechendeEntschädigungen garantiert. E<strong>in</strong> Entschädigungsfallkann zum Beispiel dann e<strong>in</strong>treten,wenn e<strong>in</strong>e Landesregierung aus Gründen desUmweltschutzes e<strong>in</strong>e ohne Genehmigung gebauteGiftmülldeponie verbietet 5 .Entwicklung des Außenhandels Mexikos seit 1990 (Wert <strong>in</strong> Mill. US $)ExporteJahrGesamti n die USA<strong>in</strong>% i n die EU<strong>in</strong> %199026.838,418.456,3 68,83.547,9 13, 2199142.687,533.952,9 79,63.338,9 7, 8199242.595,629.468,1 69,23.397,6 8, 0199351.886,040.516,6 78,12.658,0 5, 1199460.882,244.443,5 73,02.748,1 4, 5199579.541,661.975,2 77,93.382,3 4, 3199695.999,780.672,6 84,03.553,3 3, 71997110.431,494.530,8 85,64.020,3 3, 61998117.459,6 103.288,6 87,93.898,0 3, 31999136.391,1 120.588,1 88,45.209,6 3, 82000166.454,8 147.898,3 88,95.610,2 3, 42001158.442,9 140.483,9 88,75.334,1 3, 42002160.762,7 143.256,9 89,15.217,7 3, 314 | <strong>Freihandel</strong> <strong>und</strong> <strong>Widerstand</strong> <strong>in</strong> <strong>Zentralamerika</strong>