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Freihandel und Widerstand in Zentralamerika - Ökumenisches Büro ...

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onen die eigenen Produkte billiger. Die Idee des<strong>Freihandel</strong>s be<strong>in</strong>haltet nun, diese zum Schutzder eigenen Wirtschaft bestimmten Maßnahmenabzubauen, damit die ausländische KonkurrenzZugang zu den eigenen Märkten bekommt. Diesentspricht auch der klassischen Vorstellung von<strong>Freihandel</strong>, die auf die ökonomischen Theorienvon Adam Smith <strong>und</strong> David Ricardo, Theoretikerdes 18. <strong>und</strong> beg<strong>in</strong>nenden 19. Jahrh<strong>und</strong>erts,zurückgeht. Damals – zu Beg<strong>in</strong>n der Industrialisierung– wurde diese Theorie nicht <strong>in</strong> diePraxis umgesetzt. Im Gegenteil. Es lag Deutschlandbeispielsweise sehr viel daran, die eigeneIndustrie mit Zöllen vor der Konkurrenz ausCAFTAUS/Central American Free Trade AgreementUS/<strong>Zentralamerika</strong>nischer <strong>Freihandel</strong>svertragTratado de Libre Comercio entre Costa Rica, Guatemala, Honduras, ElSalvador y Nicaragua y los Estados Unidos de AméricaDie Initiative zu e<strong>in</strong>em <strong>Freihandel</strong>sabkommen mit den USA g<strong>in</strong>g von den Regierungen derzentralamerikanischen Staaten aus <strong>und</strong> wurde von US-Präsident George W. Bush am 16. Januar2002 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er offiziellen Verlautbarung positiv bestätigt. Am 24. März 2002 wurden die Verhandlungen<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gipfeltreffen zwischen George W. Bush <strong>und</strong> den zentralamerikanischen Präsidenten<strong>in</strong> San Salvador formal beschlossen.Nach e<strong>in</strong>igen Vorbereitungstreffen, die alle noch im selben Jahr stattfanden, begannen am8. Januar 2003 die Verhandlungen <strong>und</strong> wurden offiziell nach neun Verhandlungsr<strong>und</strong>en am 16.Dezember 2003 beendet. Costa Rica erreichte für sich e<strong>in</strong>e zusätzliche Verhandlungsr<strong>und</strong>e imJanuar so, dass sich das tatsächliche Verhandlungsende bis zum 25. Januar 2004 h<strong>in</strong>auszog.VertreterInnen der Wirtschaft <strong>und</strong> der Zivilgesellschaft begleiteten <strong>in</strong> sogenannten „Nebenzimmern“die Verhandlungen.Der Vertrag, dessen Entwurf <strong>in</strong>zwischen veröffentlicht wurde * , behandelt, ähnlich wie derNAFTA-Vertrag, viel mehr als nur das Thema <strong>Freihandel</strong>. Das Vertragswerk besteht aus zweiTeilen, dem eigentlichen Vertragstext <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Reihe von Ergänzungsdokumenten. In diesemzweiten Teil haben die e<strong>in</strong>zelnen VertragspartnerInnen den Zeitraum des Abbaus der Zölle <strong>und</strong>Zollkont<strong>in</strong>gente für die e<strong>in</strong>zelnen Handelsprodukte fixiert, die sie e<strong>in</strong>ander jeweils e<strong>in</strong>räumen.Die zwei<strong>und</strong>zwanzig Kapitel des Vertrags lassen sich <strong>in</strong> drei Teile gliedern.1. Kapitel, die sich allgeme<strong>in</strong> mit Handel befassen. Dabei geht es hauptsächlich um Zollabbau,die sogenannten nichttarifären Handelshemmnisse <strong>und</strong> allgeme<strong>in</strong>e technische Aspekte.Es s<strong>in</strong>d die Kapitel mit den Titeln:Inländerbehandlung <strong>und</strong> Marktzugang der Handelsgüter, Ursprungsregeln, Zollverwaltung,Ges<strong>und</strong>heitspolizeiliche <strong>und</strong> pflanzenschutzrechtliche Maßnahmen, Technische Handelshemmnisse,Schutzmaßnahmen, Öffentliche Beschaffungen, Streitbeilegung2. Kapitel, die sich mit dem Handel mit Dienstleistungen befassen:Grenzüberschreitender Handel mit Dienstleistungen, F<strong>in</strong>anzdienstleistungen, Telekommunikation,E-Commerce3. Kapitel, die über die Regelungen für den Handel mit Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen, wie sie<strong>in</strong> den WTO-Abkommen GATT <strong>und</strong> GATS fixiert s<strong>in</strong>d, h<strong>in</strong>ausgehen:Investitionen, Geistige Eigentumsrechte, Arbeit <strong>und</strong> UmweltDie Unterzeichnung des Vertrages ist für April vorgesehen. Anschließend, bis Ende Juli, soll erim US-Kongress <strong>und</strong> <strong>in</strong> den zentralamerikanischen Parlamenten verabschiedet werden. Manrechnet daher mit e<strong>in</strong>em Inkrafttreten im Januar 2005, nach den im November 2004 stattf<strong>in</strong>dendenUS-Präsidentschaftswahlen.Es gibt Bestrebungen, weitere Mitglieder <strong>in</strong> das CAFTA-Abkommen aufzunehmen. SeitJanuar dieses Jahres laufen Verhandlungen zwischen der USA <strong>und</strong> der Dom<strong>in</strong>ikanischen Republik.Die Verhandlungen sollen im Mai beendet se<strong>in</strong>.*M<strong>in</strong>isterio de ComercioExterior de Costa Ricahttp://ww.comex.go.cr/(spanisch)USA, Office of the UnitedStates TradeRepresentativehttp://www.ustr.gov(englisch)<strong>Freihandel</strong> <strong>und</strong> <strong>Widerstand</strong> <strong>in</strong> <strong>Zentralamerika</strong> | 5

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