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Anus praeternaturalis im Kindesalter Patienten der Kinderchirurgie ...

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kontrahiert und hypertroph. Das eingedickte Mekonium erstreckt sich bis ins untere<br />

Ileum, gelegentlich auch bis in Coecum. Der übrige Dickdarm ist wegen <strong>der</strong> fehlenden<br />

Stuhlpassage vollkommen frei von Mekonium und zeigt sich als Microcolon zu einem<br />

dünnen Strang kontrahiert [132].<br />

Be<strong>im</strong> einfachen unkomplizierten Mekoniumileus zeigt sich bei den Kin<strong>der</strong>n erst<br />

ungefähr 48 Stunden postpartal ein fehlen<strong>der</strong> Mekoniumabgang, eine zunehmende<br />

Blähung des Abdomens und die Zeichen eines Neugeborenenileus mit galligem<br />

Erbrechen ohne wesentliche anatomische Verän<strong>der</strong>ungen [108, 144].<br />

Die komplizierte Form ist durch das Auftreten eines Volvulus einer mekoniumgefüllten<br />

Jejunumschlinge, einer Darmnekrose, einer Darmperforation mit folgen<strong>der</strong><br />

Mekoniumperitonitis, Mekoniumpseudozyste und/o<strong>der</strong> einer Atresie gekennzeichnet<br />

[108, 132, 144].<br />

Die konservative Behandlung mit hyperosmolaren Kontrastmitteln wie Gastrografin soll,<br />

durch Einströmen von Flüssigkeit aus <strong>der</strong> Darmwand ins Darmlumen, das zähe<br />

Mekonium verflüssigen und so die Darmpassage wie<strong>der</strong>herstellen. Kontraindiziert ist<br />

aber das Vorliegen einer komplizierten Form des Mekoniumileus, hierbei ist die<br />

chirurgische Behandlung obligatorisch [132]. Diese besteht in den meisten Fällen in<br />

einer endständigen Ileostomie nach Bishop-Koop. Dabei wird das Ileum am Ort <strong>der</strong><br />

größten Dilatation durchtrennt, <strong>der</strong> distale Dünndarmschenkel durch die Bauchdecke<br />

ausgeleitet und <strong>der</strong> prox<strong>im</strong>ale Schenkel End-zu-Seit mit dem distalen engen<br />

Darmsegment anastomosiert [108, 132]. Ebenso ist in umgekehrter Weise die Technik<br />

nach Santulli möglich, indem <strong>der</strong> prox<strong>im</strong>ale Schenkel ausgeleitet und <strong>der</strong> abführende<br />

End-zu-Seit mit diesem anastomosiert wird. Von Vorteil ist das intensive postoperative<br />

Freispülen des prox<strong>im</strong>alen Darmes und eine Kathetereinlage in den distalen Abschnitt,<br />

aber von Nachteil ist <strong>der</strong> Flüssigkeits- und Elektrolytverlust [144].<br />

Empfohlen wird die Ausleitung <strong>der</strong> Enterostomie in dem Darmsegment, wo <strong>der</strong><br />

Darminhalt noch etwas flüssig ist. Eine Nachresektion des betroffenen<br />

Darmabschnittes ist notwendig bei Darmatresien, Perforationen, Darmgangrän,<br />

extremer Dilatation und gefährdeter Durchblutung [132]. Eine doppelläufige Ileostomie<br />

kann nach <strong>der</strong> Darmresektion bei einem schlechten Allgemeinzustand indiziert sein,<br />

allerdings wird als nachteilig <strong>der</strong> oft große Flüssigkeits- und Elektrolytverlust des<br />

Dünndarmsstomas genannt [132, 144].<br />

Auch ist die Resektion mit pr<strong>im</strong>ärerer Anastomose o<strong>der</strong> eine Enterotomie mit<br />

anschließen<strong>der</strong> Spülung des Darmes möglich [108, 144].<br />

Angaben zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Stomaresektion variieren in Abhängigkeit des<br />

Allgemeinzustandes zwischen 10-14 Tagen und 4- 6 Wochen [14, 64, 102].

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