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Anus praeternaturalis im Kindesalter Patienten der Kinderchirurgie ...

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5. Funktion eines Stomas<br />

26<br />

Ein Stoma - griechisch: Mund, Öffnung - ist eine postoperativ hergestellte Öffnung in<br />

<strong>der</strong> Bauchwand zur Ausleitung von Stuhl o<strong>der</strong> Urin.<br />

Die Anlage eines <strong>Anus</strong> praeters ist dann indiziert, wenn die Darmpassage permanent<br />

behin<strong>der</strong>t ist (z.B. bei Tumoren, Atresien, Stenosen, Missbildungen, Entzündungen) um<br />

eine Stuhlableitung zu gewährleisten. Weitere Gründe sind die Dekompression des<br />

distendierten Darmes (z.B. M. Hirschsprung, nekrotisierende Enterocolitis), die<br />

Protektion von Darmanastomosen o<strong>der</strong> um evtl. Fisteln o<strong>der</strong> Abszesse von <strong>der</strong><br />

Darmpassage auszuschalten.<br />

Eine temporäre Stomaanlage soll zur vorübergehenden Entlastung des erkrankten<br />

Darmes dienen. Eine permanente Stomaanlage ist eine definitive Lösung, d.h. das<br />

Stoma übern<strong>im</strong>mt auf Dauer die Ausscheidungsfunktion. Das ist meist nach einer<br />

kloakalen Ekstrophie (vesikointestinalen Fissur) mit sehr hohem Rektumdefekt und<br />

meist defekter Schließmuskulatur <strong>der</strong> Fall, bei <strong>der</strong> eine Stuhlkontinenz selten<br />

erreichbar ist.<br />

Die Anlage eines <strong>Anus</strong> praeters erfolgt somit in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Lokalisation <strong>der</strong><br />

vorgefunden Passagestörung <strong>im</strong> Dünndarm- bzw. Dickdarm. Außerdem nehmen die<br />

Beurteilung <strong>der</strong> klinischen Gesamtsituation, das Alter und die zugrunde liegende<br />

Erkrankung Einfluss auf die Art und Lokalisation des Stomas [8].<br />

5.1 Stomaarten und –techniken<br />

Grundsätzlich werden die doppelläufige und endständige Art <strong>der</strong> <strong>Anus</strong>-praeter-<br />

Ausleitung unterschieden. Diese kann <strong>im</strong> Dünndarm – in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit als<br />

Enterostoma bezeichnet – und/ o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Dickdarm – Colostoma – erfolgen.<br />

5.1.1 Doppelläufiges Stoma<br />

Hierbei wird eine Darmschlinge durch die Bauchdecke über das Hautniveau gezogen<br />

und die Darmvor<strong>der</strong>wand durchtrennt, es entstehen 2 Öffnungen.<br />

Durch einen sog. Reiter bzw. bei Säuglingen/Kleinkin<strong>der</strong>n besser eine Hautbrücke<br />

(Nixon-Technik) wird ein Zurückgleiten des Darmes verhin<strong>der</strong>t, <strong>im</strong> Falle eines Reiters<br />

wird dieser nach ca. 10 Tagen entfernt.<br />

Der stuhlför<strong>der</strong>nde Abschnitt – oraler Darmschenkel – wird als zuführende Schlinge<br />

bezeichnet, da er den Stuhl vom Magen nach außen, zum Stoma hin, transportiert. Der<br />

stillgelegte Abschnitt – aboraler Darmschenkel – wird als abführende Schlinge, vom

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