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Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin - Die Welt

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eich <strong>und</strong> Deutschland sowie die 1973 beigetretenen Länder Großbritannien, Dänemark<br />

<strong>und</strong> Irland gaben ihre Wechselkurse gegenüber dem US-Dollar frei. Sie vereinbarten<br />

untereinander jedoch relativ feste Wechselkurse mit einer geringen Schwankungsbreite<br />

von ± 1,125 Prozent. Bereits im Gründungsjahr stiegen Italien, Irland <strong>und</strong><br />

Großbritannien wieder aus der Währungsschlange aus. Mit dem Austritt Frankreichs<br />

1976 war dieser Wechselkursverb<strong>und</strong> faktisch beendet. In der Folge wurde auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage der bereits getroffenen Vereinbarungen dieser Verb<strong>und</strong> zum Europäischen<br />

Währungssystem erweitert. Hier wurde die rechnerische europäische Währungseinheit<br />

European Currency Unit (ECU) geschaffen. <strong>Die</strong> Ziele der währungspolitischen Stabilität<br />

<strong>und</strong> wirtschaftspolitischen Integration wurden bis zum Ende des Bestehens 1998 aufgr<strong>und</strong><br />

der Weigerung der Länder, die Autonomie nationaler <strong>Wirtschaft</strong>spolitik zu Gunsten<br />

stabiler Wechselkurse aufzugeben, nur bedingt erreicht. 1<br />

Im Vertrag von Maastricht wurde 1992 schließlich der Delors-Plan ratifiziert, der mit<br />

Sonderregelungen <strong>für</strong> Großbritannien <strong>und</strong> Dänemark den folgenden Drei-Stufen-Plan<br />

zur Errichtung der Europäischen <strong>Wirtschaft</strong>s- <strong>und</strong> Währungsunion vorsah.<br />

1. Stufe (01. 07. 1990 bis 31. 12. 1993): Verstärkte Koordination der <strong>Wirtschaft</strong>s- <strong>und</strong><br />

Währungspolitik.<br />

2. Stufe (01. 01. 1994 bis 31. 12. 1998): Errichtung des Europäischen Währungsinstituts<br />

<strong>und</strong> Gründung des Europäischen Systems der Zentralbanken.<br />

3. Stufe (01. 01. 1999 bis 01. 01. 2002): Unwiderrufliche Fixierung der Wechselkurse,<br />

Einheitlichkeit der Geldpolitik durch das Europäische System der Zentralbanken <strong>und</strong><br />

Einführung der gemeinsamen Währung Euro.<br />

Durch die Erkenntnis der Notwendigkeit von Übereinstimmungen zentraler Felder der<br />

Geld-, Fiskal- <strong>und</strong> Währungspolitik wurden Konvergenzkriterien formuliert, die auf diese<br />

Felder abzielen <strong>und</strong> die ein Land erfüllen muss, um der Währungsunion beitreten zu<br />

können. Dazu gehören Beschränkungen der Inflationsrate, der Nettoneuverschuldung<br />

sowie der gesamten Staatsschulden, des Zinsniveaus <strong>und</strong> der Bandbreite der Wechselkursschwankungen.<br />

Am 01. 01. 1999 führten Belgien, Deutschland, Finnland,<br />

Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal <strong>und</strong> Spanien<br />

den Euro ein. Großbritannien <strong>und</strong> Dänemark hatten in den Verhandlungen zum Maastricht-Vertrag<br />

durchgesetzt, der Europäischen <strong>Wirtschaft</strong>s- <strong>und</strong> Währungsunion nicht<br />

beitreten zu müssen <strong>und</strong> machten von ihrem Recht auch Gebrauch. Nach dem Beitritt<br />

1 Siehe Baßeler et al. (Volkswirtschaft, 2010), S. 668.<br />

10<br />

Beitrag zum Postbank Finance Award 2011

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