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Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin - Die Welt

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Als Hauptauslöser galt die Österreichische Creditanstalt. Sie veröffentlichte im Jahr<br />

1931 einen Jahresverlust in Höhe von 140 Millionen Schilling, der fast dem gesamten<br />

Gr<strong>und</strong>kapital entsprach. <strong>Die</strong>se Nachricht veranlasste einen Ansturm der in- <strong>und</strong> ausländischen<br />

Gläubiger auf ihre Niederlassungen. Eine genauere Prüfung deutscher<br />

Großbanken zeigte, dass sie mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten, was das<br />

Vertrauen völlig zerstörte.<br />

<strong>Die</strong> akute Phase begann mit dem Zusammenbruch der Norddeutschen Wollkämmerei<br />

<strong>und</strong> deren Hauptkreditgeber, der Darmstädter <strong>und</strong> Nationalbank (DANAT-Bank). <strong>Die</strong><br />

Bank musste am 13. Juli 1931 die Schalter aus Mangel an Liquidität schließen. <strong>Die</strong>ses<br />

Ereignis löste einen Ansturm auf Banken aus. Der Run war nur durch ein starkes staatliches<br />

Eingreifen <strong>und</strong> eine Konsolidierung der deutschen Banken zu bewältigen. Als<br />

Folge der Krise entstand in Deutschland die Bankenaufsicht. 1<br />

Es ist somit erkennbar, dass verheerende <strong>Wirtschaft</strong>s- <strong>und</strong> Währungskrisen in der Geschichte<br />

vorkamen. Nachstehend wird gezeigt, mit welchen Auswirkungen auch private<br />

Geldanleger konfrontiert werden.<br />

Um den Ersten <strong>Welt</strong>krieg zu finanzieren, wurden durch das deutsche Kaiserreich neun<br />

Kriegsanleihen über insgesamt etwa 100 Milliarden Reichsmark aufgelegt. Nach 1918<br />

waren diese nahezu wertlos. <strong>Die</strong> Kurse der länger laufenden konventionellen Reichsanleihen<br />

erholten sich dagegen bis 1921 auf bis zu 70 Prozent des Nennwerts. Nach<br />

der Hyperinflation von 1923 waren diese Papiere jedoch wertlos.<br />

<strong>Die</strong> weniger risikoaversen Sparer investierten nach dem Ersten <strong>Welt</strong>krieg in Unternehmensanleihen<br />

<strong>und</strong> profitierten bis 1922 vom Zinsaufschlag gegenüber Reichsanleihen.<br />

<strong>Die</strong> Vorteile höherer Zinserträge währten nur kurz, denn die Unternehmen nutzten<br />

die Hyperinflation 1923, um ihre Verbindlichkeiten vorzeitig zu tilgen. <strong>Die</strong> ausgezahlten<br />

Nennwerte wurden jedoch täglich weniger wert. 2<br />

1 Siehe Glebe (Finanzkrise, 2008), S. 88 f.<br />

2 Siehe Böschen (<strong>Welt</strong>wirtschaftskrise).<br />

Beitrag zum Postbank Finance Award 2011<br />

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