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Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin - Die Welt

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haften. Somit besteht die Gefahr eines Moral Hazards, da Anreize zum finanziellen<br />

Fehlverhalten in der Erwartung gesetzt werden, dass die anderen Mitgliedsstaaten die<br />

finanzielle Schieflage schon beheben werden. 1 Der EU-Ratspräsident Herman van<br />

Rompuy warnt aktuell vor dem Ende des Euro-Raums. Er beschwört eine enge Zusammenarbeit<br />

aller Staaten, da mit der Europäischen <strong>Wirtschaft</strong>s- <strong>und</strong> Währungsunion<br />

wohl auch die gesamte Europäische Union scheitern würde. 2<br />

Es gibt somit vielfältige Anlässe, sorgenvoll auf die Stabilität der Europäischen <strong>Wirtschaft</strong>s-<br />

<strong>und</strong> Währungsunion zu schauen. Welche Sicherheit <strong>und</strong> welche Risiken die<br />

Rettungsbemühungen <strong>für</strong> die private Geldanlage bedeuten, wird im Folgenden dargestellt.<br />

1.3. Zur Stabilisierung der Europäischen <strong>Wirtschaft</strong>sunion<br />

<strong>Die</strong> Auswirkungen der Griechenlandkrise haben auch in anderen Eurostaaten starke<br />

Spuren hinterlassen. So stiegen die Zinsen <strong>für</strong> die Rückzahlung der Staatsschulden in<br />

Portugal <strong>und</strong> Spanien auf ein neues Rekordniveau. Eine Folge davon könnte <strong>für</strong> diese<br />

Eurostaaten die Zahlungsunfähigkeit bedeuten. Hinzu kommen Spekulationen gegen<br />

den Euro von Seiten US-amerikanischer Investoren. 3 Auf Gr<strong>und</strong> dessen ist schnelles<br />

Handeln seitens der Europäischen Union gefragt.<br />

Ein Sicherungspaket der Europäischen Union (EU) <strong>und</strong> des Internationalen Währungsfonds<br />

(IWF) in Höhe von 750 Milliarden Euro soll die europäische Währungszone<br />

stabilisieren. Ziel dieses Sicherungsinstrumentes ist es, illiquiden Euro-Staaten mit finanziellen<br />

Mitteln zur Verfügung zu stehen, wenn diese über den Geld- <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

keine Refinanzierung mehr darstellen können. Dabei stammen r<strong>und</strong> 60 Milliarden<br />

Euro aus Gemeinschaftsmitteln der EU. Weiterhin ist vorgesehen, dass sich die<br />

Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion weitere 440 Milliarden Euro durch<br />

Ausgabe von Anleihen am Kapitalmarkt beschaffen können. <strong>Die</strong> noch fehlenden 250<br />

Milliarden Euro werden durch den IWF bereitgestellt. 4<br />

Droht einem Euro-Land also die Zahlungsunfähigkeit, greift eine Reihe von Hilfsmechanismen.<br />

In einem ersten Schritt wird auf den durch EU-Haushaltsmittel garantierten<br />

Notfallfonds zurückgegriffen. Reicht diese Hilfestellung nicht aus, so folgt Stufe zwei.<br />

<strong>Die</strong> Euro-Länder haben am 07. Juni 2010 eine nach luxemburgischem Recht agierende<br />

Zweckgesellschaft gegründet, die über den Kapitalmarkt bis zu 366 Milliarden<br />

1 Siehe Issing (Währungsunion, 2010).<br />

2 Siehe o. V. (Euro-Raum in der Krise, 2010).<br />

3 Siehe Greive/ Hassel (Auffangnetz, 2010).<br />

4 Siehe Greive/ Hassel (Auffangnetz, 2010).<br />

12<br />

Beitrag zum Postbank Finance Award 2011

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