Ragweed / Beifuß * Wirksam1 - Einfach - Sicher * Prä ... - Arzt + Kind
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Allergie<br />
Schulbeginn bedeutet Stress und Herausforderung<br />
für die <strong>Kind</strong>er. All jene, die<br />
zusätzlich noch mit einer Allergie zu kämpfen<br />
haben, sind doppelt belastet. bleibt die<br />
allergische erkrankung unbehandelt, kann<br />
das mitunter weit reichende Folgen haben:<br />
Aus einem Heuschnupfen kann Asthma werden,<br />
eine schwere Nahrungsmittel- oder eine<br />
Insektengiftallergie kann unter Umständen<br />
zu einem lebensbedrohlichen Allergieschock<br />
führen. In jedem Fall aber haben allergische<br />
<strong>Kind</strong>er eine deutlich schlechtere lebensqualität<br />
als ihre gesunden Altersgenossen. erste<br />
mögliche Anzeichen einer Allergie müssen<br />
deshalb unbedingt ernst genommen und<br />
fachkundig abgeklärt werden.<br />
Allergische erkrankungen bei <strong>Kind</strong>ern und<br />
Jugendlichen nehmen weltweit – entsprechend<br />
auch bei österreichischen <strong>Kind</strong>ern –<br />
weiter zu [1,2] und zählen zu den häufigsten<br />
chronischen erkrankungen im <strong>Kind</strong>es-<br />
und Jugendalter. Inzwischen sind 10–20%<br />
der 6–10-Jährigen von einer Neurodermitis<br />
betroffen, pro Schulklasse gibt es im Schnitt<br />
zwei asthmakranke <strong>Kind</strong>er und jeder vierte<br />
teenager leidet an Heuschnupfen, so Univ.-<br />
Prof. Dr. eva-Maria varga, von der Klinischen<br />
14<br />
Allergien bei <strong>Kind</strong>ern nehmen weiter zu<br />
Unbehandelte Allergien gehen auf Kosten der Gesundheit<br />
und bringen Probleme in der Schule<br />
Abteilung für Pädiatrische Pulmonologie<br />
und Allergologie an der Univ.-Klinik für <strong>Kind</strong>er-<br />
und Jugendheilkunde Graz. trotzdem,<br />
so zeigen Untersuchungen der europäischen<br />
vereinigung von Patientenorganisationen für<br />
Allergie- und Asthmakranke (eFA), bleiben bis<br />
zu 45% der betroffenen undiagnostiziert und<br />
in der Folge unbehandelt.<br />
Dramatischer Anstieg an<br />
Nahrungsmittelallergien<br />
besonders auffallend ist die über die vergangenen<br />
zehn Jahre stetig zu beobachtende<br />
zunahme von Nahrungsmittelallergien.<br />
bei <strong>Kind</strong>ern sind das vorwiegend Allergien<br />
gegen Nüsse, Hühnerei und Kuhmilch sowie<br />
gegen Getreidesorten. In diesem letzten<br />
Jahrzehnt haben sich die Nahrungsmittelallergien<br />
europaweit verdoppelt, und die zahl<br />
an <strong>Kind</strong>ern, die mit lebensbedrohlichen allergischen<br />
reaktionen in Notaufnahmen eingeliefert<br />
wurden, hat sich sogar versiebenfacht.<br />
In Fachkreisen spricht man bereits von einer<br />
zunahme in epidemischem Ausmaß. Das ist<br />
insofern besorgnis erregend, als dass eine<br />
allergische reaktion auf ein Nahrungsmittel<br />
innerhalb weniger Minuten lebensbedrohliche<br />
Ausmaße annehmen kann und damit<br />
wirklich gefährlich ist, betont varga. Allergologen<br />
in ganz europa nehmen diese entwicklung<br />
sehr ernst. Die europäische Fachgesellschaft<br />
hat deshalb erst kürzlich eine<br />
Aufklärungskampagne zur bewusstseinsbildung<br />
für allergische Notfälle durch Nahrungsmittelallergien<br />
bei <strong>Kind</strong>ern gestartet [3].<br />
Die Ursachen für die zunahme an allergischen<br />
erkrankungen werden einem Wechselspiel<br />
aus vermehrter vererbter Allergiebereitschaft<br />
und geänderten Umweltfaktoren zugeschrieben:<br />
<strong>Kind</strong>er sind heute einem ganz anderen<br />
lebensumfeld ausgesetzt. Der rückgang an<br />
Infektionskrankheiten in früher <strong>Kind</strong>heit sowie<br />
der moderne, urbane lebensstil mit geänderten<br />
Hygiene- und ernährungsgewohnheiten<br />
einerseits und der Anstieg an einer zunehmend<br />
allergischen elterngeneration andererseits<br />
beeinflussen das erhöhte Allergierisiko<br />
für zukünftige Generationen, so varga.<br />
„Unser Team ermöglicht eine kompetente<br />
Allergiediagnostik und -therapie sowie eine<br />
altersentsprechende, qualifizierte Beratung.“<br />
Univ.-Prof. Dr. Eva-Maria VARGA<br />
Universitätsklinik für<br />
<strong>Kind</strong>er- und .Jugendheilkunde<br />
Klinische Abteilung für pädiatrische<br />
Pulmonologie und Allergologie<br />
Auenbruggerplatz 34/2, 8036 Graz<br />
evamaria.varga@medunigraz.at<br />
Unbehandelte Allergien lassen <strong>Kind</strong>er<br />
und Eltern leiden ...<br />
Dass allergische <strong>Kind</strong>er eine schlechtere<br />
lebensqualität haben als gesunde liegt auf<br />
der Hand. Dass die Auswirkungen einer Allergie<br />
auf die lebensqualität der betroffenen<br />
<strong>Kind</strong>er zum teil jedoch noch massiver sind als<br />
jene von <strong>Kind</strong>ern, die an einem insulinpflichtigen<br />
Diabetes leiden, mag fürs erste überraschen.<br />
<strong>Kind</strong>er mit einer schweren erdnussallergie,<br />
die schon einmal einen allergischen<br />
Schock erlebt haben, empfinden die ständige<br />
Sorge um einen Diätfehler durch versteckte<br />
Spuren von erdnüssen beim täglichen essen<br />
als eine schwerwiegendere einschränkung<br />
ihrer lebensqualität als gleichaltrige insulinpflichtige<br />
Diabetiker [4], erklärt varga und<br />
nennt ein weiteres beispiel: eltern von <strong>Kind</strong>ern<br />
mit Neurodermitis wiederum schneiden<br />
in validierten lebensqualitätstudien besonders<br />
schlecht ab. Sie zeigen ein beträchtliches