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Ragweed / Beifuß * Wirksam1 - Einfach - Sicher * Prä ... - Arzt + Kind

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Inhalt<br />

läsionen, bestätigt durch eine Schädeluntersuchung<br />

im Mrt, unabhängig davon, ob<br />

die Anfälle kontrolliert sind oder nicht.<br />

2. alle <strong>Kind</strong>er spätestens nach versagen des<br />

zweiten Ae,<br />

• auch wenn keine zugrunde liegende zerebrale<br />

läsion nachzuweisen ist. Ursache<br />

negativer Schädel-Mrt-befunde ist oft<br />

die schwierige visualisierbarkeit aufgrund<br />

unzureichender Kontrastbildung bedingt<br />

durch die inkomplette Myelinisierung<br />

vor ende des 2. lebensjahres. zusätzlich<br />

können technische Differenzen, anwendungsbedingte<br />

Protokolle und zu wenig<br />

expertise in der befundung als entscheidend<br />

für eine Diagnosestellung gelten.<br />

• auch wenn eeG-veränderungen und<br />

Anfallssymptome bilateral bzw. generalisiert<br />

sind, da dies eine fokale/hemispherale<br />

epilepsie nicht ausschließt.<br />

3. alle <strong>Kind</strong>er mit epilepsie, bei welchen ein<br />

Stillstand oder eine regression der mentalen<br />

entwicklung festzustellen ist, insbesondere<br />

<strong>Kind</strong>er < 2 Jahren, da das optimale<br />

zeitfenster für eine Operation dadurch<br />

wesentlich mitbestimmt wird.<br />

4. alle <strong>Kind</strong>er, die eine epilepsie in Assoziation<br />

mit speziellen/seltenen Syndromen<br />

(Sturge-Weber-Syndrom, tuberöse Sklerose,<br />

hypothalamische tumoren, rasmussen-Syndrom<br />

…) aufweisen.<br />

Neurochirurgisch behandelbare Epilepsiesyndrome<br />

Das Spektrum neurochirurgisch behandelbarer<br />

epilepsiesyndrome ist im vergleich zu<br />

erwachsenen anders und wesentlich vielfältiger.<br />

Dies ist durch das ergebnis einer 2004 an<br />

20 zentren auf 3 Kontinenten durchgeführten<br />

erhebung eindrucksvoll belegt worden<br />

(lit. Harvey et al., 2008).<br />

Die am häufigsten mit therapieresistenten<br />

epilepsien im <strong>Kind</strong>es- und Jugendalter assoziierten<br />

Pathologien sind Hirnentwicklungsstörungen,<br />

benigne tumoren sowie postenzephalitische<br />

und posttraumatische residuen,<br />

während mesiale temporallappensklerosen<br />

die Ausnahme darstellen.<br />

Hirnentwicklungsstörungen<br />

Kortikale Dysplasien (cD) finden sich bei ca.<br />

50% aller <strong>Kind</strong>er, die epilepsiechirurgisch<br />

behandelt werden, wobei verschiedenen Dysplasien<br />

unterschiedliche charakteristika, Prognosen<br />

und Kandidatur bezüglich epilepsiechirurgie<br />

aufweisen. Die IlAe hat daher eine neue<br />

Klassifikation für cD veröffentlicht (lit.).<br />

38<br />

Gutartige Tumoren (DNET, Gangliogliome,<br />

„Hamartome“ etc.)<br />

Mit der modernen Neuroradiologie lässt sich<br />

verlässlich feststellen, ob ein in verbindung<br />

mit epileptischen Anfällen nachgewiesener<br />

tumor als gutartig, als nicht sicher niedriggradig<br />

oder als höhergradig einzustufen ist. Gutartige<br />

„epileptogene“ tumoren im <strong>Kind</strong>esalter<br />

sind vorzugsweise im temporallappen<br />

lokalisiert und häufig von cD umgeben, die<br />

ebenfalls epileptogen sind und deren Grenzen<br />

im Schädel-Mrt oft nicht exakt bestimmbar<br />

sind.<br />

Ist im gegebenen Fall die Hauptindikation<br />

zur Operation das vorliegen epileptischer<br />

Anfälle, dann ist das <strong>Kind</strong> an ein pädiatrisches<br />

epilepsiezentrum zu überweisen, da die<br />

bestimmung des Ausmaßes der resektion<br />

eine spezielle expertise verlangt. Diese Forderung<br />

wird auch in der bereits erwähnten<br />

erhebung aus dem Jahr 2004 (lit.) bestätigt,<br />

welche über eine hohe Anzahl an reoperationen<br />

(40%!) nach reiner tumorresektion<br />

berichtet.<br />

Atrophie, Gliose und zystisch-gliotische<br />

Veränderung<br />

<strong>Kind</strong>er mit kongenitalen Hemiparesen,<br />

porenzephalen zysten und pharmakoresistenten<br />

epilepsien sind ideale Kandidaten für<br />

epilepsiechirurgische eingriffe.<br />

Die entscheidung darüber, ob eine Hemisphärotomie<br />

indiziert ist oder Überlegungen,<br />

wie etwa der versuch, das komplette<br />

Gesichtsfeld, das Intelligenzniveau und/oder<br />

die Gedächtnisfunktionen zu bewahren und<br />

ob (zunächst einmal) eine umschriebene<br />

resektion durchgeführt wird, kann nur von<br />

einem spezialisierten pädiatrischen epilepsiezentrum<br />

getroffen werden.<br />

Weitere Kandidaten für eine prächirurgische<br />

Diagnostik sind auch <strong>Kind</strong>er mit bilateralen<br />

Schädigungen, wenn sich nachweisen lässt,<br />

dass die kortikale Schädigung nur einseitig<br />

ist.<br />

Sturge-Weber-Syndrom (SWS)<br />

Oberstes ziel in der betreuung von <strong>Kind</strong>ern<br />

mit SWS ist die verhinderung einer (ausgeprägten)<br />

mentalen retardation. Auch anfallsfreie<br />

<strong>Kind</strong>er mit SWS, welche jedoch eine<br />

unbefriedigende kognitive entwicklung zeigen,<br />

müssen daher eingehend untersucht<br />

werden.<br />

eine besondere Herausforderung stellen<br />

<strong>Kind</strong>er ohne (bzw. noch ohne) permanente<br />

Hemiparese dar. Die Hemisphärotomie ist<br />

unter Abwägung des Nutzens bezüglich<br />

einer besseren kognitiven entwicklung aber<br />

Inkaufnahme neurologischer Ausfälle, wie<br />

z.b. einer Parese, zu treffen und erfordert<br />

große erfahrung (lit.).<br />

Tuberöse Sklerose (TS)<br />

<strong>Kind</strong>er mit tS profitieren nach heutigem<br />

Kenntnisstand deutlich mehr als in der vergangenheit<br />

angenommen von epilepsiechirurgischen<br />

eingriffen. trotz multipler tubera in<br />

einer oder beiden Hemisphären ist nicht selten<br />

nur eine region epileptogen (lit.). Selbst<br />

<strong>Kind</strong>er mit mehreren epileptogenen Herden<br />

sind heute behandelbar, wie berichte aus den<br />

letzten Jahren über erfolgreiche „multistaged“<br />

Operationen belegen (lit.).<br />

Rasmussen-Syndrom<br />

von wenigen Ausnahmen abgesehen<br />

beginnt die erkrankung bereits im <strong>Kind</strong>esalter.<br />

Die Hemisphärektomie bzw. hemisphärische<br />

Diskonnektion ist bis dato die einzige<br />

kurative therapie. Ob und zu welchem zeitpunkt<br />

operiert werden soll, erfordert viel<br />

erfahrung in der behandlung von Patienten<br />

mit diesem Syndrom, insbesondere, wenn<br />

die erkrankung jenseits des frühen <strong>Kind</strong>esalters<br />

die dominante Hemisphäre betrifft oder<br />

noch keine deutliche Hemiparese vorhanden<br />

ist (lit.).<br />

Syndrom der „mesialen temporalen<br />

Sklerose“ (MTS/AHS)<br />

Dieses in der epilepsiechirurgie für erwachsene<br />

vorherrschende epilepsiesyndrom spielt<br />

an zentren für <strong>Kind</strong>erepilepsiechirurgie eine<br />

untergeordnete rolle (lit.).<br />

betroffen sind primär Jugendliche. bei erkrankungsbeginn<br />

bereits im <strong>Kind</strong>esalter liegen<br />

meist duale Pathologien (Kombination mit<br />

cD oder tumor) vor und damit signifikante<br />

Unterschiede bezüglich klinischer repräsentanz<br />

und Prognose sowie bezüglich Operationstechnik<br />

(lit.).<br />

Aber auch jene Fälle, die hinsichtlich diagnostischen<br />

„Work-ups“ und der Operationstechniken<br />

keine wesentlichen Unterschiede<br />

zu erwachsenen Patienten aufweisen, sollten<br />

an pädiatrische epilepsiezentren mit entsprechender<br />

personeller Ausstattung behandelt<br />

werden, um ihren besonderen belangen<br />

bezüglich mentaler, schulischer und psychosozialer<br />

entwicklung gerecht zu werden.

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