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Ragweed / Beifuß * Wirksam1 - Einfach - Sicher * Prä ... - Arzt + Kind

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<strong>Prä</strong>chirurgische Epilepsiediagnostik und Epilepsiechirurgie<br />

im <strong>Kind</strong>es- und Jugendalter<br />

Ao. Univ.-Prof. Dr. Martha FEUCHT<br />

Spezialbereich für erweiterte Epilepsiediagnostik<br />

Ltg.: Ao. Univ.-Prof. Dr. Martha Feucht<br />

Klinische Abt. f. Neonatologie, Pädiatrische<br />

Intensivmedizin und Neuropädiatrie<br />

Universitätsklinik für <strong>Kind</strong>er- und Jugendheilkunde<br />

Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien<br />

martha.feucht@meduniwien.ac.at<br />

36<br />

Zusammenfassung<br />

Die epilepsien gehören zu den häufigsten neurologischen erkrankungen, ein signifikanter<br />

Anteil der betroffenen sind <strong>Kind</strong>er und Jugendliche. etwa 40% der jungen Patienten werden<br />

trotz adäquater behandlung mit den heute zur verfügung stehenden Antiepileptika (Ae) nicht<br />

dauerhaft anfallsfrei und/oder leiden an nicht tolerierbaren Nebenwirkungen.<br />

Pharmakoresistente epilepsien führen praktisch immer zu irreversiblen Störungen der gesamten<br />

entwicklung und gehören deshalb weltweit zu den erkrankungen mit den höchsten belastungen<br />

für die Gesundheitssysteme.<br />

epilepsiechirurgie ist aufgrund signifikanter technischer Fortschritte in den letzten Jahren auch<br />

im <strong>Kind</strong>esalter zunehmend eine erfolgversprechende und weitgehend sichere Alternative. ein<br />

günstiges postoperatives ergebnis ist allerdings nur mittels sorgfältiger prächirurgischer evaluierung<br />

und Operation in einem spezialisierten zentrum und bei möglichst frühzeitig im verlauf<br />

der erkrankung stattfindender Intervention möglich.<br />

Hintergrund<br />

25% der 10,5 Millionen an epilepsie erkrankten<br />

Patienten weltweit und 40% der 3,5 Millionen<br />

Neuerkrankungen pro Jahr sind jünger<br />

als 15 Jahre, in 50% handelt es sich dabei um<br />

Säuglinge und Kleinkinder (lit.).<br />

bei 35–40% der jungen Patienten kann trotz<br />

optimaler Diagnostik und adäquater behandlung<br />

mit den heute zur verfügung stehenden<br />

Antiepileptika (Ae) keine dauerhafte Anfallsfreiheit<br />

erzielt werden.<br />

Risikofaktoren/<strong>Prä</strong>diktoren für ein<br />

ungünstiges Behandlungsergebnis sind<br />

(Lit.):<br />

• erkrankungsbeginn im ersten lebensjahr<br />

• symptomatische/kryptogene > idiopathische<br />

Ätiologie<br />

• läsionelle epilepsien (am häufigsten Hirnentwicklungsstörungen,<br />

benigne tumoren<br />

sowie postenzephalitische und posttraumatische<br />

residuen)<br />

• infantile Spasmen, fokale Anfälle (> sekundär<br />

generalisierte Anfälle)<br />

• Patienten mit hoher Anfallsfrequenz und/<br />

oder Status epilepticus vor therapiebeginn<br />

• vorbestehende kognitive beeinträchtigungen<br />

und/oder psychiatrische Komorbidität<br />

• bestimmte epilepsiesyndrome (West-Syndrom,<br />

lennox-Gastaut-Syndrom ...)<br />

therapieresistenz ist meist früh im verlauf zu<br />

erkennen. Die chance, nach versagen des ersten<br />

Ae mit einem zweiten noch anfallsfrei zu<br />

werden, beträgt nur mehr 15% und nur noch<br />

6% mit einem dritten Ae (lit.). Auch die vielzahl<br />

der in den letzten Jahren neu zugelassenen<br />

Substanzen hat hier keine verbesserung<br />

gebracht. Anfallsfreiheit wird somit in < 10%<br />

der Patienten mit schwer behandelbaren epilepsien<br />

erzielt (lit.).<br />

eine mögliche (Mit-)Ursache ist, dass die<br />

überwiegende Mehrzahl der Ae primär an<br />

erwachsenen mit therapieresistenten fokalen<br />

Anfällen/epilepsien getestet und zugelassen<br />

wurden und somit Daten zu altersabhängigen<br />

pharmakodynamischen/-kinetischen<br />

besonderheiten bzw. zur effektivität und<br />

<strong>Sicher</strong>heit bei den unterschiedlichen in <strong>Kind</strong>heit<br />

und Jugend auftretenden Anfallstypen/<br />

epilepsiesyndromen fehlen. An erwachsenen<br />

erhobene Daten lassen sich aus verschiedenen<br />

Gründen nicht 1 : 1 auf das <strong>Kind</strong>esalter<br />

übertragen:<br />

• Ätiologien, Pathomechanismen und klinische<br />

Symptomatik sind altersabhängig und<br />

ändern sich während der entwicklung laufend.<br />

• Das Gleiche gilt für pharmakokinetische<br />

Gegebenheiten.<br />

• rezeptorfunktionen, effektorsysteme und<br />

Mechanismen der Homöostase sind unterschiedlich<br />

(ungenügend) entwickelt, wodurch<br />

die erwünschte pharmakologisch induzierte<br />

Funktionsänderung nur teilweise oder gar

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