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Ragweed / Beifuß * Wirksam1 - Einfach - Sicher * Prä ... - Arzt + Kind

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Inhalt<br />

Neue Wege in der Phytopharmaka-Forschung<br />

Mag. (FH) Stefanie Sonnberger<br />

Im rahmen einer Industriekooperation zwischen<br />

dem Phytopharmaka-Hersteller bionorica<br />

Se und dem Institut für Analytische chemie<br />

und radiochemie unter leitung von o.<br />

Univ.-Prof. Mag. Dr. Günther bonn an der leopold-Franzens-Universität<br />

Innsbruck werden<br />

neue Maßstäbe im bereich der Phytoanalytik<br />

und -chemie gesetzt.<br />

Die bionorica Se mit Sitz in Neumarkt/Oberpfalz,<br />

Deutschland, ist weltweit einer der<br />

führenden Hersteller von Phytopharmaka.<br />

Das Unternehmen arbeitet an der entschlüsselung<br />

des großen Wirkstoffpotenzials von<br />

Pflanzen unter dem einsatz von modernster<br />

Forschung und innovativen technologien.<br />

ziel ist die Herstellung wirksamer und sicherer<br />

pflanzlicher Arzneimittel. Im März 2005 wurde<br />

in Innsbruck eine tochterfirma, die bionorica<br />

research GmbH, als erste private einrichtung<br />

Österreichs zur erforschung und entwicklung<br />

pflanzlicher Arzneimittel,gegründet.<br />

bionorica investiert seit Jahren ca. 15% des<br />

Umsatzes in Forschung und entwicklung. Die<br />

Schwerpunkte werden dabei auf die bereiche<br />

Atemwegserkrankungen und Frauenheilkunde<br />

gesetzt. Im rahmen einer höchst effizienten<br />

Industriekooperation arbeitet bionorica<br />

mit dem Institut für Analytische chemie<br />

und radiochemie an der leopold-Franzens-<br />

Universität Innsbruck zusammen. Der leiter<br />

des Institutes, o. Univ.-Prof. Mag. Dr. Günther<br />

bonn, berichtet von der Phytopharmaka-Forschung,<br />

aus der neben unzähligen wissenschaftlichen<br />

veröffentlichungen auch bereits<br />

einige sehr erfolgreich eingesetzte Patente<br />

hervorgingen.<br />

Auffinden neuer Wirkstoffe –<br />

Einsatz von Leitsubstanzen<br />

Das Institut für Analytische chemie und<br />

radiochemie beschäftigt sich hauptsächlich<br />

mit zwei Forschungsschwerpunkten: „zum<br />

einen spielt die entwicklung neuer Methoden<br />

im bereich der bioanalytik eine wichtige<br />

rolle, etwa für die Auffindung von biomarkern.<br />

zum anderen ist der einsatz und die<br />

26<br />

entwicklung neuer analytischer verfahren im<br />

bereich der Phytoanalytik und -chemie von<br />

zentralem Forschungsinteresse, wobei sich<br />

beide bereiche auf mehreren ebenen äußerst<br />

sinnvoll ergänzen“, erklärt bonn. Die Forschungsarbeiten<br />

beinhalten die entwicklung<br />

neuer Analysenverfahren und die Identifizierung,<br />

Isolierung und erforschung von pflanzlichen<br />

Wirkstoffen. Hierbei kommen sowohl<br />

neue innovative trenn- und Anreicherungsverfahren<br />

als auch spektroskopische Methoden<br />

zum einsatz. „Der innovative Kick ergibt<br />

sich im zuge der Kooperation daraus, dass<br />

bionorica an immer neuen und verbesserten<br />

Analysemethoden interessiert ist, um selbst<br />

z.b. sehr niederkonzentrierte, potente Inhaltsstoffe<br />

zu erfassen, die man bis dato einfach<br />

nicht analysieren konnte“, ist bonn erfreut.<br />

Da der Wirkstoff eines Phytopharmakons<br />

ein komplexes vielstoffgemisch darstellt, im<br />

Gegensatz zu einer eindeutig definierten<br />

Wirksubstanz eines chemisch-synthetischen<br />

Arzneimittels, muss in der Phytopharmaka-<br />

Forschung erst eine Auftrennung und charakterisierung<br />

der zahlreichen Inhaltsstoffen<br />

erfolgen. „bei den laufenden Forschungsarbeiten<br />

werden neue Pflanzensysteme analysiert,<br />

die bisher noch nicht untersucht<br />

worden sind. Damit ergibt sich zusammen<br />

mit den innovativen, neu entwickelten Analysenmethoden<br />

ein weltweit einzigartiges<br />

System“, betont der leiter des Forschungsinstitutes.<br />

Die Analytik erfolgt dabei in zwei<br />

Schritten. Nachdem man zunächst den jeweiligen<br />

pflanzlichen Wirkstoff in seiner qualitativen<br />

zusammensetzung der Inhaltsstoffe<br />

identifiziert hat, muss die Konzentration der<br />

Inhaltsstoffe mit größtmöglicher <strong>Prä</strong>zision<br />

bestimmt werden. „Dabei müssen zusätzliche<br />

Fragen beantwortet werden wie: Handelt<br />

es sich bei den Inhaltsstoffen um Wirkkomponenten?<br />

Welcher pharmakologische<br />

Nutzen wird ihnen jeweils zugeordnet?“ Auf<br />

die Frage, wie zeitaufwändig eine derartige<br />

Untersuchung ist, antwortet bonn: „Dazu<br />

haben wir neue techniken entwickelt, welche<br />

die charakterisierung von Inhaltsstoffen binnen<br />

weniger Minuten erlauben. Damit ist es<br />

möglich, ganze Prozesse, für die man früher<br />

Stunden benötigt hatte, innerhalb kurzer zeit<br />

analytisch erfassen zu können.<br />

ein weiterer Meilenstein wird in der extraktherstellung<br />

gesetzt. Hier wird das Patent der<br />

Hydrothermolyse eingesetzt, welches, begleitet<br />

von den neuen analytischen Methoden,<br />

eine wesentliche Steigerung der effizienz und<br />

Selektivität erlaubt. „Durch weitere gezielte<br />

und auch patentierte extraktbehandlungsmethoden,<br />

wie zum beispiel der Säurehydrolyse,<br />

kann die Wirkung zusätzlich verbessert<br />

werden“, erklärt der Analytiker und meint<br />

voller Stolz: „Dabei werden keine routinemethoden,<br />

sondern ständig neue techniken eingesetzt.“<br />

Entwicklung neuer Methoden<br />

Am Institut werden stets neue Methoden entwickelt,<br />

die gegebenenfalls auch patentiert<br />

werden. „Wir sind ein Institut, an dem Forschung<br />

und lehre betrieben wird, und daher<br />

routineanalytik kaum vorkommt“, erklärt<br />

bonn. Für die analytische charakterisierung<br />

von Arzneidrogen hat das Institut ein erfolgreiches<br />

verfahren mit der bezeichnung MelDI<br />

(material-enhanced laser desorption ionisazion)<br />

patentiert. Dabei handelt es sich um<br />

eine Methode zur bestimmung der Molekülmasse<br />

einer chemischen verbindung. Diese<br />

neue technologie stellt eine Kombination aus<br />

SelDI (surface-enhanced laser desorption<br />

ionization) und MAlDI (matrix-assisted laser<br />

desorption ionization) dar, mit der erstmals<br />

auch niedermolekulare verbindungen strukturanalytisch<br />

rasch erfasst werden können.<br />

bei MAlDI wird der Analyt mittels laserbeschuss<br />

über eine Matrixsubstanz ionisiert, in<br />

welche dieser eingebettet vorliegen. Dazu<br />

wird ein co-Kristallisat aus Analyt und Matrix<br />

auf einem Metallträger mit Hilfe eines lasers<br />

beschossen, wodurch es zu einer explosionsartigen<br />

verdampfung der Matrixsubstanz<br />

kommt, die ihrerseits wiederum die Analyten<br />

quasi mitreißt. SelDI verwendet modifizierte<br />

trägermaterialien zur selektiven Anreichung<br />

von Inhaltssoffen primär aus humanen blut-<br />

und/oder blutproben. bei beiden verfahren<br />

werden im unteren Massenbereich System

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