Ragweed / Beifuß * Wirksam1 - Einfach - Sicher * Prä ... - Arzt + Kind
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Inhalt<br />
l I t e r A t U r<br />
Tab. 2:<br />
Zeichen und Symptome eines Hirntumors bei<br />
<strong>Kind</strong>ern und Jugendlichen<br />
• Kopfschmerzen<br />
• Übelkeit und/oder erbrechen<br />
• Augenbewegungsstörungen<br />
• Sehstörungen wie<br />
- verschwommenes Sehen<br />
- Doppelbilder<br />
- Gesichtsfeldeinschränkung<br />
• beeinträchtigung motorischer Funktionen wie<br />
- Gangstörung<br />
- Koordinationsstörung<br />
- Fokale motorische Abnormitäten<br />
• Wachstums- und entwicklungsstörung<br />
- Wachstumsverzögerung, -stillstand<br />
- vorzeitige oder verzögerte Pubertätsentwicklung<br />
• Diabetes insipidus<br />
- Polyurie, Polydipsie<br />
• Persönlichkeitsveränderungen mit veränderungen im/in<br />
- Affektverhalten<br />
- energieniveau<br />
- der Motivation<br />
- den Schulleistungen<br />
• Müdigkeit, lethargie<br />
• epileptische Anfälle<br />
• Nackensteifigkeit<br />
Tab. 3:<br />
Zeichen und Symptome eines Hirntumors bei Säuglingen<br />
• erbrechen<br />
• Irritabilität<br />
• Schrilles Schreien<br />
• Anorexie/Gedeihstörung<br />
• zunahme des Kopfumfanges<br />
• Auftreten eines Nystagmus<br />
• entwicklungsverzögerung<br />
• Motorische Störungen (z.b. benutzen von nur einer Hand)<br />
• Wiederverlernen von geistigen und motorischen Fähigkeiten<br />
• Nackensteifigkeit<br />
Tab. 4:<br />
Zeichen und Symptome eines Tumors im Spinalkanal<br />
• Schmerzen<br />
• Motorische Störungen<br />
• Dysästhesien<br />
• Störungen der Sphinkterfunktion<br />
• Hydrozephalus<br />
• Skoliose<br />
Hirn- und rückenmarkstumoren in Abhängigkeit<br />
vom lebensalter bei Diagnose, lokalisation<br />
und Wachstumsgeschwindigkeit des<br />
tumors spielen hierbei eine rolle. Außerdem<br />
sind viele der frühen Symptome unspezifisch<br />
und kommen auch bei gewöhnlichen, weniger<br />
ernsten erkrankungen vor (tab. 5).<br />
Das längere bestehen von Symptomen vor<br />
Diagnose eines zNS-tumors ist aber mit<br />
einem höheren risiko für lebensbedrohliche<br />
und bleibende neurologische Komplikationen<br />
bei <strong>Prä</strong>sentation, einer niedrigeren rate<br />
kompletter resektionen (ein wichtiger prog-<br />
18<br />
nostischer Faktor) bei bestimmten tumoren<br />
und einem schlechteren kognitiven ergebnis<br />
von Überlebenden assoziiert.[5–7] zudem<br />
wird die zeit der Ungewissheit von Patienten<br />
und eltern als sehr belastend empfunden und<br />
wirkt sich ungünstig auf die <strong>Arzt</strong>-Patientenbeziehung<br />
aus.<br />
In england, wo durch den spezifischen zugang<br />
zur medizinischen betreuung das Symptomintervall<br />
besonders lang war, wurde deshalb im<br />
vorigen Jahr über verschiedene Medien eine<br />
Informations- und Aufklärungskampagne zur<br />
Sensibilisierung des bewusstseins für Hirn-<br />
und rückenmarkstumoren bei Ärzten und in<br />
der allgemeinen bevölkerung gestartet (www.<br />
headsmart.org.uk). Im rahmen dieses Projektes<br />
wurden richtlinien erarbeitet, die Ärzte<br />
in der beurteilung von <strong>Kind</strong>ern und Jugendlichen,<br />
die einen Hirntumor haben könnten,<br />
unterstützen sollen.[8] Das „Headsmart“-Projekt<br />
wurde auch im europäischen Parlament<br />
vorgestellt, das eine Ausweitung der Aufklärungskampagne<br />
auch auf andere länder<br />
anregte.<br />
Vorgehen bei Verdacht auf einen<br />
Hirntumor<br />
besteht auf Grund der Anamnese und des klinisch-neurologischen<br />
befundes der verdacht<br />
auf einen Hirn- oder rückenmarkstumor, ist<br />
das diagnostische Mittel der Wahl die Magnetresonanztomographie<br />
(Mrt). eine augenärztliche<br />
Untersuchung und ein eeG können<br />
bei verdacht auf eine intrakranielle Hirndrucksteigerung<br />
bzw. epileptische Anfälle<br />
ergänzend durchgeführt werden, sie können<br />
eine Mrt zum Ausschluss eines Hirntumors<br />
aber nicht ersetzen. Ähnliches gilt für die<br />
Sonographie, sofern altersbedingt möglich<br />
(offene Schädelnähte). zur schnellen Diagnosestellung<br />
eines erhöhten Hirndrucks kann<br />
in manchen Fällen die einfacher durchzuführende<br />
kranielle ct-Untersuchung herangezogen<br />
werden. Sie kann die aussagekräftigere<br />
Mrt-Untersuchung jedoch nicht ersetzen.<br />
zur Abklärung intraspinaler Prozesse ist eine<br />
Mrt unabdingbar.<br />
Vorgehen bei Bestätigung eines Hirntumors<br />
durch bildgebende Verfahren<br />
zNS-tumoren bei <strong>Kind</strong>ern werden nach oft<br />
komplexen internationalen therapieprotokollen<br />
behandelt, um ein bestmögliches<br />
Überleben zu sichern. Um ein optimales<br />
Management zu gewährleisten, ist eine enge<br />
interdisziplinäre zusammenarbeit zwischen<br />
Neurochirurgen und Strahlentherapeuten<br />
mit besonderer erfahrung in der behandlung<br />
von <strong>Kind</strong>ern mit Hirn- und rückenmarkstumoren<br />
und <strong>Kind</strong>eronkologen erforderlich.<br />
In Anbetracht der relativen Seltenheit von<br />
Krebserkrankungen und damit auch Hirntumoren<br />
bei <strong>Kind</strong>ern ist eine ausreichende<br />
erfahrung naturgemäß auf wenige zentren<br />
beschränkt. International gibt es daher einen<br />
trend, die behandlung dieser Patienten auf<br />
diese hochspezialisierten zentren zu konzentrieren,<br />
die sowohl von der Operationserfahrung,<br />
intraoperativen Neuropathologie,<br />
Neuroradiologie als auch Strahlen- und chemotherapie<br />
sowie neuropsychologischen<br />
betreuung ein bestmögliches ergebnis<br />
gewährleisten können. Daher sollten <strong>Kind</strong>er<br />
nach Diagnose eines zNS-tumors mittels<br />
bildgebung so rasch wie möglich an ein<br />
kinderonkologisches zentrum mit angegliederter,<br />
in der behandlung von <strong>Kind</strong>ern<br />
mit Hirntumoren erfahrener Neurochirurgie<br />
transferiert werden.<br />
Klassifikation nach Histologie<br />
Die vielzahl von zNS-tumoren wurde<br />
ursprünglich nach histogenetischen Gesichtspunkten<br />
(putative Ursprungszellen unterschiedlichen<br />
Differenzierungsgrades) unterteilt.<br />
Diese auch prognostische bedeutung<br />
tragende Klassifikation (WHO-Klassifikation<br />
für Gehirntumoren) gradiert die tumorentitäten<br />
nach biologischer Wertigkeit als benigne<br />
(WHO-Grad I) bis maligne (WHO-Grad Iv)<br />
und wird in Abständen von der WHO an neue<br />
erkenntnisse (aus der Histomorphologie,<br />
Immunzytochemie und zunehmend Molekulargenetik)<br />
angepasst.<br />
Neben Unterschieden im histologischen<br />
Spektrum haben Forschungsergebnisse der<br />
letzten Jahre gezeigt, dass selbst histologisch<br />
gleichartige tumoren, z.b. Glioblastome oder<br />
Medulloblastome, wenn sie bei erwachsenen<br />
diagnostiziert werden, sich von tumoren bei<br />
<strong>Kind</strong>ern in ihrem genetischen Profil bzw. in<br />
der Subgruppenverteilung unterscheiden.[2]<br />
Stadieneinteilung<br />
vor allem (aber nicht nur) embryonale zNStumoren<br />
haben eine hohe tendenz zur leptomeningealen<br />
Aussaat. So sind z.b. Medulloblastome<br />
bei Diagnosestellung bereits in<br />
20–40% der Fälle (abhängig vom Alter des<br />
Patienten bei Diagnose) metastasiert. Fernmetastasen<br />
außerhalb des zNS sind möglich,<br />
aber selten. Die Stadieneinteilung erfolgt<br />
nach der Metastasierung von M0 bis M4 (M0<br />
= keine Metastasen; M1 = tumorzellnachweis