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Ragweed / Beifuß * Wirksam1 - Einfach - Sicher * Prä ... - Arzt + Kind

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Inhalt<br />

Schwangerschaft, rheumatische erkrankungen,<br />

Infektionen und Stoffwechselstörungen<br />

der Mutter.<br />

Die Diagnosestellung eines angeborenen<br />

Herzfehlers beim ungeborenen <strong>Kind</strong> stellt<br />

für die Schwangere einen großen einschnitt<br />

in ihr leben und in den meisten Fällen eine<br />

vielschichtige psychosoziale belastung dar.<br />

zunächst wird durch die Diagnosestellung<br />

durch den <strong>Arzt</strong> die bisherige Hoffnung, ein<br />

gesundes <strong>Kind</strong> zu bekommen, mit einem<br />

Schlag zerstört. Im vergleich zu anderen<br />

Organfehlbildungen wird eine Anomalie<br />

des Herzens von vielen Familien als besonders<br />

schwerwiegend erfasst, da das Herz als<br />

das wichtigste lebensorgan und somit als<br />

essenziell für eine normale entwicklung des<br />

Neugeborenen empfunden wird. Für einige<br />

Familien ist daher die Diagnosestellung eines<br />

angeborenen Herzfehlers bei ihrem ungeborenen<br />

<strong>Kind</strong> nicht mit der vorstellung von<br />

leben vereinbar. Dem <strong>Kind</strong>erkardiologen<br />

kommt hier – ergänzend zum betreuenden<br />

Gynäkologen – die rolle eines beraters und<br />

begleiters in dieser Phase im leben einer<br />

schwangeren Frau und ihrer Familie zu.<br />

Die während des Schwangerschaftsverlaufs<br />

bis zur entbindung notwendigen Kontrollen<br />

des fetalen Herzultraschalls dienen zunächst<br />

vor allem der Überwachung des Wachstums<br />

der Gefäße und ventrikel. Hier gibt<br />

es seit wenigen Jahren die Möglichkeit, bei<br />

bestimmten Indikationen wie der hochgradigen<br />

Aortenklappenstenose mit zu erwartender<br />

entwicklung eines hypoplastischen<br />

HERZGERÄUSCH<br />

SySTOLIKUM DIASTOLIKUM<br />

weich, musikalisch rau, laut, schwirrend<br />

symptomatisch HERZULTRASCHALL<br />

asymptomatisch<br />

keine dringende<br />

Abklärung<br />

linksherzsyndroms durch fetale ballonvalvuloplastie<br />

die Hämodynamik zu verbessern<br />

und so bereits beim Ungeborenen den<br />

Grundstein zur erfolgreichen behandlung für<br />

die folgenden lebensjahre zu legen. Weiters<br />

muss bei Feten mit Herzfehlern, die nach der<br />

Geburt von einem ausreichenden Shunt auf<br />

vorhofebene abhängig sind, die Größe des<br />

vorhofseptumdefekts bzw. Foramen ovale<br />

dokumentiert werden, um ein eventuell notwendiges<br />

„rashkind-Manöver“ (ballonatrioseptostomie)<br />

zu planen.<br />

Die fetale Magnetresonanztomographie<br />

(Mrt) hat in den letzten Jahren international<br />

an Stellenwert gewonnen und ist mittlerweile<br />

zu einer der wichtigsten Untersuchungen der<br />

fetalen <strong>Kind</strong>erkardiologie geworden. So wurden<br />

in den letzten fünf Jahren am Perinatalzentrum<br />

im AKH Wien über 100 Feten mit<br />

angeborenen Herzfehlern dieser Untersuchung<br />

zugeführt.<br />

Schließlich ist es auch die Aufgabe des <strong>Kind</strong>erkardiologen,<br />

die werdenden eltern möglichst<br />

optimal auf die unmittelbare zeit nach<br />

der Geburt vorzubereiten und je nach zu<br />

erwartender Hämodynamik des Herzfehlers<br />

nach der Geburt einen „Fahrplan“ für die ersten<br />

lebensstunden und lebenstage zu erstellen.<br />

eine ganz entscheidende Frage für die<br />

werdenden eltern ist hier die Art des Geburtsmodus.<br />

Hier kommt dem <strong>Kind</strong>erkardiologen<br />

eine beratende Funktion für den Geburtshelfer<br />

zu, welcher letztlich mit der werdenden<br />

Mutter gemeinsam diesen festlegt. Da es aus<br />

kindlicher Sicht nur sehr wenige Indikationen<br />

für einen primären Kaiserschnitt bzw. eine<br />

<strong>Arzt</strong> <strong>Kind</strong><br />

geplante Geburtseinleitung gibt, ist auch für<br />

den Großteil der <strong>Kind</strong>er mit angeborenen<br />

Herzfehlern eine natürliche Geburt anzustreben,<br />

ohne dabei ein risiko für <strong>Kind</strong> oder Mutter<br />

einzugehen.<br />

In der Perinatalphase ist sodann eine gute<br />

zusammenarbeit zwischen Gynäkologen,<br />

Neonatologen und <strong>Kind</strong>erkardiologen von<br />

großer bedeutung. Dies bringt die empfehlung<br />

mit sich, die entbindung in einem Perinatalzentrum<br />

mit entsprechender erfahrung<br />

und Ausstattung durchzuführen, sodass<br />

sowohl während der entbindung als auch<br />

in den ersten lebensstunden des Neugeborenen<br />

eine optimale betreuung für Mutter<br />

und <strong>Kind</strong> gewährleistet werden kann.<br />

Unmittelbar nach der Geburt erfolgt sodann<br />

ein Herzultraschall des Neugeborenen, um<br />

die fetale Diagnose zu bestätigen bzw. um<br />

hämodynamische Details zu ergänzen. Je<br />

nach befund kann der mit den eltern im verlauf<br />

der Schwangerschaft besprochene „Fahrplan“<br />

bestätigt, ergänzt oder gegebenenfalls<br />

geändert werden.<br />

Neugeborene mit angeborenen Herzfehlern –<br />

komplexe Herzchirurgie und Herzkatheterverfahren<br />

für die kleinsten Patienten<br />

bei Herzfehlern mit ductusabhängiger Körperperfusion<br />

(kritische Aortenstenose, kritische<br />

Isthmusstenose, hypoplastisches linksherzsyndrom<br />

[HlHS]) oder ductusabhängiger<br />

lungenperfusion (Pulmonalklappenatresie,<br />

trikuspidalklappenatresie bzw. hypoplastisches<br />

rechtsherzsyndrom) muss der Ductus<br />

arteriosus unmittelbar nach der Geburt mittels<br />

Prostaglandinperfusor offengehalten<br />

werden. Weiters muss bei bestimmten Herzfehlern,<br />

wie z.b. der transposition der großen<br />

Gefäße (d-tGA), ein ausreichend großer vorhofseptumdefekt<br />

vorliegen, um eine stabile<br />

Hämodynamik zu gewährleisten. Gegebenenfalls<br />

muss bereits in den ersten lebensstunden<br />

durch den <strong>Kind</strong>erkardiologen ein<br />

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