Ragweed / Beifuß * Wirksam1 - Einfach - Sicher * Prä ... - Arzt + Kind
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<strong>Kind</strong>erkardiologie heute<br />
Betreuung vom Fetus bis zum jungen Erwachsenen<br />
O. Univ.-Prof. Dr. Ina MICHEL-BEHNKE (Foto)<br />
Dr. Elisabeth MLCZOCH<br />
Dr. Andreas HANSLIK<br />
Klinische Abteilung für Pädiatrische Kardiologie<br />
<strong>Kind</strong>erherzzentrum<br />
Ltg.: O. Univ.-Prof. Dr. Ina Michel-Behnke<br />
Universitätsklinik für <strong>Kind</strong>er- und Jugendheilkunde<br />
Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien<br />
ina.michel-behnke@meduniwien.ac.at<br />
40<br />
Zusammenfassung<br />
Die moderne <strong>Kind</strong>erkardiologie begleitet Patienten mit angeborenen Herzfehlern von der ersten<br />
Diagnosestellung des Herzfehlers beim Fetus bis ins erwachsenenalter. Durch verbesserte<br />
Ultraschalldiagnostik und zusammenarbeit zwischen Gynäkologen und <strong>Kind</strong>erkardiologen<br />
können die meisten Herzfehler bereits pränatal erkannt und dadurch die Geburt des <strong>Kind</strong>es mit<br />
komplexem vitium in einem zentrum für angeborene Herzfehler geplant werden. Herzfehler<br />
wie das hypoplastische links- oder rechtsherzsyndrom, die transposition der großen Gefäße<br />
und sämtliche hochgradigen Obstruktionen (Aortenklappenstenose, Pulmonalklappenstenose,<br />
Aortenisthmusstenose) werden bereits in den ersten lebenstagen einer operativen oder<br />
katheterinterventionellen therapie zugeführt. Dagegen erfolgt bei <strong>Kind</strong>ern mit ventrikelseptumdefekt,<br />
Av-Kanal oder Fallot’scher tetralogie die Korrekturoperation im jungen Säuglingsalter.<br />
bei <strong>Kind</strong>ern mit einem vorhofseptumdefekt ist der Schirmchenverschluss im Herzkatheter<br />
zu einem therapiestandard der <strong>Kind</strong>erkardiologie geworden. Weiters kann bei notwendigem<br />
ersatz der Pulmonalklappe diese ebenfalls mittels Herzkatheterverfahren implantiert werden.<br />
In jeder Altersgruppe kommen im Fall von Herzrhythmusstörungen elektrophysiologische<br />
Untersuchungen und gegebenenfalls die Ablation zur Anwendung. bereits vom Säuglingsalter<br />
an werden bei schwerster Herzinsuffizienz mechanische Herzersatzverfahren eingesetzt, um im<br />
Falle einer notwendigen Herztransplantation die zeit bis zum Organangebot zu überbrücken.<br />
Für all diese Patienten ist die enge zusammenarbeit zwischen <strong>Kind</strong>erarzt, <strong>Kind</strong>erkardiologen<br />
und <strong>Kind</strong>erherzchirurgen erforderlich.<br />
Angeborene Herzfehler treten bei circa 8 von 1.000 neugeborenen <strong>Kind</strong>ern auf und gehören<br />
somit zu den häufigsten angeborenen erkrankungen. Seit der erstmaligen Anlage eines subclavio-pulmonalarteriellen<br />
Shunts bei einem Patienten mit Fallot-tetralogie im Jahr 1944 hat<br />
jedes Jahrzehnt große entwicklungen im bereich der Diagnostik und therapie für <strong>Kind</strong>er und<br />
Jugendliche mit Herzerkrankungen gebracht, wodurch sich deutliche verbesserungen sowohl<br />
der Überlebensraten als auch der lebenserwartung und lebensqualität ergaben. Parallel zu<br />
den Änderungen für die kinderkardiologischen Patienten erweiterte sich dadurch auch das Aufgabenfeld<br />
des <strong>Kind</strong>erkardiologen, weshalb der folgende Artikel einen Überblick über aktuelle<br />
behandlungskonzepte der modernen <strong>Kind</strong>erkardiologie geben soll.<br />
Fetale Kardiologie – von der<br />
Diagnosestellung bis zur Entbindung<br />
Die Diagnose eines angeborenen Herzfehlers<br />
kann bereits zu einem sehr frühen zeitpunkt<br />
in der Schwangerschaft mittels fetalen<br />
Herzultraschalls gestellt werden. bereits im<br />
rahmen der Nackenfaltenmessung (11.–14.<br />
Schwangerschaftswoche) kann das Grundgerüst<br />
des Herzens (Kammern, große Arterien)<br />
im Ultraschall dargestellt werden, ein detaillierter<br />
Herzultraschall mit evaluierung aller<br />
kardialen Strukturen ist schließlich ab der 18.<br />
Schwangerschaftswoche verlässlich möglich.<br />
einem solchen Frühscreening werden Frauen<br />
mit einem risikofaktor für angeborene Herzfehler<br />
in der Anamnese zugeführt. zu diesen<br />
risikofaktoren zählen eine bezüglich angeborener<br />
Herzfehler positive Familienanamnese,<br />
Medikamenteneinnahme während der