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VDI-TGA/BIG-EU-Leitfaden für die Ausschreibung interoperabler

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7.2.2 GA-Funktionslisten<br />

Die Auftragnehmer haben basierend auf den Funktionslisten der Ausführungsplanung (im LV) und den<br />

Datenpunktlisten nach Festlegung der Feldgeräte <strong>die</strong> endgültigen GA-Funktionslisten nach<br />

DIN EN ISO 16484-3 <strong>für</strong> ihr System zu erstellen und der Bauleitung zur Prüfung/Koordination vorzulegen.<br />

Mehrungen und Minderungen, bedingt durch geänderte Anlagentechnik, können hier bereits dokumentiert<br />

werden.<br />

Um BACnet-Interoperabilität sicherzustellen, müssen <strong>die</strong> folgenden Informationen enthalten sein:<br />

- Die aus dem vorgegebenen Adressierungsschema erstellte endgültige Datenpunktadressierung.<br />

- Der Datenpunkt- Adressschlüssel sollte in der technischen Spezifikation (LV) enthalten sein. Ist <strong>die</strong>s<br />

nicht der Fall, so ist <strong>die</strong> Konzeption des Adressierungssystems als „besondere Leistung“ an eine<br />

Errichterfirma zu beauftragen (VOB/GAEB).<br />

- Die Funktionszuordnung bei gemeinsamen Datenpunkten in einer zugeordneten GA-Funktionsliste je<br />

Auftragnehmer.<br />

- Alle beteiligten Auftragnehmer haben <strong>die</strong>se GA-Funktionslisten verbindlich abzuzeichnen.<br />

- BACnet Objekt-Beschreibungen enthalten <strong>die</strong> Objekt ID und <strong>die</strong> (Hardware) Device ID <strong>für</strong> jeden<br />

Datenpunkt. In einem heterogenen System mit mehreren Herstellern sollte hier besondere Sorgfalt<br />

angewendet werden, um sicherzugehen, dass keine Device ID´s doppelt vorhanden sind. Auch Nicht-<br />

Standard BACnet-Objekte und –Properties sollten einschliesslich ihrer Struktur- und Datenarten<br />

dokumentiert sein.<br />

7.2.3 Koordination und Verantwortung<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> ein erfolgreiches Projekt ist, insbesondere bei Systemintegration, dass ein<br />

Projektbeteiligter <strong>die</strong> Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Integration der unterschiedlichen Systeme übertragen<br />

bekommt. Da in der Regel <strong>die</strong> Systemhersteller untereinander kein Vertragsverhältnis haben, kann <strong>die</strong><br />

Zusammenarbeit nur in Form der baustellenüblichen Koordinationspflicht (nach VOB) gemeinsam mit der<br />

Bauleitung erfolgen. Die Gesamtverantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Funktion des neu entstehenden Gesamtsystems<br />

(auch nach dem Produktsicherheitsgesetz) bleibt in <strong>die</strong>sem Falle grundsätzlich beim Bauherrn oder<br />

seinem Vertreter.<br />

Eine erfolgreiche BACnet Interoperabilität bei einem heterogenen System hängt von der Zusammenarbeit<br />

zwischen den beteiligten Herstellern oder Errichtern, den weiteren Auftragnehmern der <strong>TGA</strong> und dem<br />

Kunden, bzw. seinen Vertretern, ab. Um <strong>die</strong>sen Prozess effektiv sicherzustellen, muss der <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Systemintegration verantwortliche Auftragnehmer oder <strong>die</strong> Bauleitung eine Übersichts- und Aktivitätenliste<br />

(als Bauablaufplan) erstellen, <strong>die</strong> alle BACnet notwendigen Informationen und Anforderungen auflistet:<br />

z. B. beteiligte Hersteller/Errichter, <strong>TGA</strong>-Schnittstellen, LAN/WAN-Koordination. Diese Liste enthält alle<br />

Kontaktadressen der beteiligten Firmen, Kontaktpersonen des Bauherrn und kritische Termine, sie wird<br />

regelmässig gemeinsam mit allen Projektbeteiligten durchgesprochen und aktualisiert.<br />

7.3 Protokollanalysator und Inbetriebnahme<br />

Während der Inbetriebnahmephase ist jede Funktion (z. B. Regelsequenz) zusammen mit den<br />

Be<strong>die</strong>nfunktionen einschliesslich der Alarme, Graphiken, Berichte, Trend-Aufzeichnungen,<br />

Historisierungen u.s.w. zu überprüfen. Dabei wird auch das Funktionieren der BACnet-Kommunikation<br />

überprüft. Es ist sinnvoll einen Protokollanalysator zu benutzen. Damit kann der Datenfluss und der<br />

Dateninhalt betrachtet werden. Ein Protokollanalysator ist eine Software auf einem Computer, der Daten<br />

auf dem Netzwerk „mithört“, deren Inhalt interpretiert und in einem einfach zu verstehenden Format<br />

darstellt. Die Kenntnis des BACnet-Protokolls ist eine Vorbedingung zur Interpretation des erfassten<br />

Netzwerkverkehrs. BACnet-Protokollanalysatoren sind von der B.I.G.-<strong>EU</strong> in Form einer Visuellen-Test-<br />

Oberflächen-Software verfügbar. Die Analysatorsoftware kann je nach Projekterfordernis auf einen<br />

Notebook oder auf einem PC installiert werden.<br />

HAK BACnet-<strong>Leitfaden</strong>2.8a-<strong>VDI</strong>-GA-<strong>BIG</strong>-<strong>EU</strong>-09-10-05.doc 63

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